Wer entscheidet eigentlich, welche Äpfel und Gurken im Supermarktregal landen? Patricia Brunn von PENNY zum Beispiel. Bei einem frischen Salat hat sie mit SPIESSER-Autorin Marry über krumme Gurken geplaudert und verraten, ob sie auch mal im Süßigkeitenregal zugreift.
24. October 2016 - 08:40 SPIESSER-Redakteurin Marry.Joy.Uher.
Mittagspause: Was kommt denn bei Ihnen auf den Teller? Auch Obst und Gemüse?
Ja klar, Fleisch aber nicht. Ich bin Pescetarierin, esse nur Obst, Gemüse, Fisch und Meeresfrüchte. Ich mag’s gesund und versuche auf Zucker, chemische Konservierungsstoffe oder Süßungsmittel zu verzichten.
Patricia Brunn (links) greift gern mal zu
Obst.
Gesunde Ernährung spielt bei Ihnen also auch privat eine Rolle. Gerade sind „Superfruits“ angesagt, denen sogar eine heilende Wirkung nachgesagt wird. Sind die so super wie man sagt?
Traditionell in Deutschland angebaute Gemüse- und Obstsorten, zum Beispiel Brokkoli, haben genauso viel drauf. Das heißt, die Gojibeeren oder Chiasamen kann man ergänzend essen, aber frisches Obst und Gemüse sollte nicht ersetzt werden.
Wie steht PENNY zu dem wichtigen Thema „Fair Trade?“
Das Thema „Fair Trade“ verfolgen wir ständig und bauen unsere Palette an „Fair Trade“-Produkten immer weiter aus. In der Regel kommt unser Obst und Gemüse aus europäischen Ländern oder direkt aus Deutschland. Da sind Handel und Produktion bereits fair, weshalb wir uns eher auf Siegel wie das „Regionalfenster“ oder „Bio“ konzentrieren.
Was genau bedeutet dieses Bio-Siegel?
Es gibt Kriterien, die erfüllt werden müssen, damit ein Produkt als Bio deklariert werden darf. Bio heißt, dass die Kulturen unter naturschonenden Produktionsmethoden herangewachsen sind, also beispielsweise ohne chemische Pflanzenschutzmittel. Das bedeutet: Bei Bio-Obst und -Gemüse kann man ohne Bedenken die Schale mitessen.
Patricia Brunn
Patricia Brunn ist Funktionsbereichsleiterin „Ware Discount Ultrafrische 1“ bei der REWE Group. Sie studierte Wirtschaftswissenschaften an der Hochschule Niederrhein, wo sie während eines Praktikums ihre Leidenschaft für den Handel entdeckte. 2010 kam sie zu PENNY, wo sie seit 2013 für das gesamte Angebot Obst, Gemüse, Schnittblumen und Pflanzen verantwortlich ist, das in den deutschen PENNY-Filialen landet.
Und ist bei PENNY immer Bio drin, wo Bio draufsteht?
Da im Obst- und Gemüsebereich jede einzelne Station von der Aussaat bis hin zur Ladentheke nachvollziehbar ist, kann man bei uns sicher sein: Was in die Tüte kommt, ist auch Bio.
Wo wir gerade bei Bio sind. Sie haben die neue Kampagne „Naturgut Bio-Helden“ ins Leben gerufen. Erzählen Sie doch mal mehr.
Unsere Bioproduzenten haben Probleme geschildert, die sie beim Anbau von ökologischem Obst und Gemüse haben. Für sie ist es schwierig, die vorgegeben Standards einzuhalten, die ein „Ladengemüse“ aufweisen muss. Weil Bio-Bauern ohne chemisch-synthetische Pflanzenschutzmittel arbeiten, kommt es vor, dass die Gurke krummer ist oder der Apfel eine raue Stelle hat. Wir sind der Meinung: Auch wenn das Obst oder Gemüse keinen Schönheitstitel gewinnt, steht es dem konventionellen Produkt qualitativ und geschmacklich in nichts nach. Das war der Anstoß zur Idee.
Wir wollen so unsere Biobauern fördern und ihnen zum Ernten die Flexibilität geben, die sie brauchen. So sind sie nicht gezwungen, das aussortierte Obst und Gemüse in die Verwertung zu geben, wo es beispielsweise zu Marmelade oder Salat verarbeitet wird – und weniger Geld zu bekommen. Zusätzlich verstehen wir uns als Aufklärer hinsichtlich der Lebensmittelverschwendung und wollen bei unseren Kunden die Lebensmittelwertschätzung fördern.
Was mich als Studentin immer freut: Geld sparen. Was kaufe ich am besten ein, wenn ich mich gesund ernähren und gleichzeitig aufs Geld achten will?
Schau, was im Angebot ist und plane deinen Einkauf. Da kann man viel Geld sparen. Kaufe aber auch nicht jedes Angebot, sondern überlege dir vorher, was du kochen willst.
Wir haben viel über Obst und Gemüse gesprochen. Aber findet man Sie auch mal am Süßigkeitenregal?
Auf jeden Fall! Ich bin ein großer Freund von Schokolade. Ich achte darauf, mich gesund zu ernähren. Da kann ich mir am Nachmittag ruhig meinen geliebten Schokoriegel leisten.
Text: Marry-Joy Uher
Fotos: Claudia Wehner
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