Jochen Schweizer ist der Mann hinter der Marke, die für unvergessliche Erlebnisse steht. Der erfolgreiche Unternehmer und Familienvater ist davon überzeugt: Wer wieder aufsteht, wird Erfolg haben. SPIESSER-Autor Noah hat ihn zum aufregenden Lunch getroffen.
Sie sind vom Jungunternehmer selbst zum erfolgreichen Unternehmer und Investor geworden. Wie lautet Jochen Schweizers Erfolgsgeheimnis?
Ich war bereit zu lernen, hart zu arbeiten und Risiken einzugehen. Das reicht aus. Jeder Mensch, der den Willen hat, einmal mehr aufzustehen als er hingefallen ist, wird am Ende erfolgreich sein. Wenn man diese Eigenschaften lebt und trainiert, dann lässt sich der Erfolg nicht verhindern.
Sie haben sich schon im Kajak Wasserfälle hinuntergestürzt und mit selbstgemachten Bungee-Seilen von Brücken gestürzt. Was haben Sie dabei über „Risiko“ gelernt?
Risiko ist relativ. Ich war schon immer bereit, mehr Risiko einzugehen, um mehr zu erleben. Autofahren ist sicherer als Motorradfahren. Motorradfahren macht aber mehr Spaß. Man kann das Leben nur gefährlich leben und muss Unsicherheiten akzeptieren.
Noah durfte den ehemaligen Extremsportler ausquetschen.
In der Fernsehsendung „Die Höhle der Löwen“ hören Sie viele Pitches von Jungunternehmern. Versuchen Sie mal, Ihr Unternehmen für unsere Leser vorzustellen.
Unsere Vision ist es, Menschen mit Erlebnissen zu begeistern. Wir lösen zwei Probleme, die Millionen haben. Erstens: „Was schenke ich?“ Studien zeigen, dass Erlebnisse zu verschenken, nachhaltiger ist, als Gegenstände. Sie verlieren an Wert, aber wer Erlebnisse schenkt, macht sich unvergesslich. Zweitens: „Was machen wir heute Abend?“ In der Jochen Schweizer-App zeigen wir, was man im Umkreis erleben kann. Ob das eine Hundeschlittenfahrt oder ein Helikopterflug ist – bei uns gibt's die Antwort.
Warum ist „erleben“ so viel wichtiger als „besitzen“?
Die materiellen Grundbedürfnisse sind meist schon befriedigt. Deshalb wird das Bedürfnis, sich selbst zu erfahren, immer wichtiger. Deswegen empfehle ich: Mehr Erlebnis und weniger Konsum! Für 69 Euro kann ich mir ein gutes Parfum kaufen oder einen Segelflug. Das Parfum ist nach wenigen Monaten verbraucht, der Segelflug bleibt für immer in Erinnerung. Am Ende eines Lebens ist der Mensch nicht das, was er besitzt, sondern das, was er erlebt hat. Man muss bei Jochen Schweizer überhaupt nichts kaufen. Ich glaube, das Wichtigste ist, dass wir mit dieser Erlebnisplattform den Menschen Möglichkeiten aufzeigen, über sich hinauszuwachsen.
Jochen Schweizer
Jochen Schweizer erblickte 1957 das Licht der Welt. Mit gerade Mal 17 zieht er von zu Hause
aus und beginnt mit dem Kajakfahren. Nach dem Abitur arbeitet er als Logistiker in Afrika, als Stuntman und Extremkajakfahrer. 1985 gründet Jochen Schweizer die Firma ”Kajak Sports Productions“ aus der sich später seine Unternehmensgruppe entwickelt und dreht eigene Filme. 1997 stellt er den bis heute gültigen Weltrekord im Bungee-Jumping auf. 2004 geht das Erlebnisportal Jochen Schweizer online. Seit 2014 ist er als Juror und Investor bei der VOX-Fernsehshow „Die Höhle der Löwen“ zu sehen.
Vor zehn Jahren brauchten Sie noch Geld. Heute kommen Leute zu Ihnen, die Geld brauchen. Die Jochen Schweizer Unternehmensgruppe verzeichnete 2014 einen Umsatz von 70 Millionen Euro. Wie hat sich Ihr Verhältnis zu Geld geändert?
Mein Verhältnis zu Geld hat sich überhaupt nicht verändert, sondern das Verhältnis von Geld zu mir: Früher war es weg, jetzt ist es da. Geld ist wichtig, um Investitionen zu tätigen aus denen Positives entstehen kann. Aber am Ende des Tages macht es keinen Sinn, große Mengen an Geld zu horten.
Sie schreiben in Ihrem neuesten Buch „Der perfekte Augenblick“: „Nur ich selbst weiß, auf was ich am meisten stolz sein kann.“ Das wäre?
Es ist eine Leistung, eine sehr profitable Unternehmensgruppe aufgebaut zu haben, mit einem Produkt, das Menschen bereichert. Aber darauf bin ich nicht stolz, weil der größte Teil von meinen über 500 Mitarbeitern erbracht worden ist. Von außen meinen alle, dass ich das war. Meine einzige Leistung besteht darin, dass ich die richtigen Leute gefunden habe und sie begeistern konnte, mit mir diesen Weg zu gehen.
Letztes Jahr war das erfolgreichste unserer Unternehmensgeschichte – aber für mich zählen andere Dinge: Nämlich dass es mir gelungen ist, eine intakte Familie zu haben oder mit langjährigen Freunden einen Skiurlaub in Kanada zu verbringen. Das sind Dinge, auf die ich stolz bin, die aber nach außen nicht wirken. Für die Öffentlichkeit stehen die Firma und das Geld, das ich verdiene, im Fokus. Aber es geht im Leben um ganz andere Dinge – glückliche, perfekte Augenblicke.
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