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Fluch oder Segen?

Energiesparlampen – Energie, Sparen, Licht – damit fühlt man sich doch gleich besser an der Kasse im Supermarkt. Gutes tun und dabei die Welt erleuchten, das ist das Credo der Energiesparwunder – jedenfalls werden sie so beworben. Zu Hause angekommen heißt es dann: Alte Lampe raus, Energiesparlampe rein und los geht der ganze Zauber. Alles nur heller Schein? Die Blogger Jens und Tine sind sich uneinig.

05. November 2013 - 15:21
SPIESSER-Autor juwe.
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juwe Offline
Beigetreten: 01.03.2012
Tine: "Ich bin froh, wenn mich meine Nachttischlampe morgens mit sanft heller-werdendem Licht aus dem Schlummerland abholt."

Laut EU-Verordnung sollen bis zum Jahr 2016 herkömmliche Glühbirnen endgültig aus unseren Lampenschirmen verschwunden sein. Heute schon sorgen in den meisten Haushalten Energiesparlampen für Licht. Das nenne ich mal Fortschritt. Und nachzuweinen braucht man der alten Birne nun wirklich nicht!

Länger, Heller, Sparsamer

Günstig und effizient – Bloggerin Tine hat nichts
gegen Energiesparlampen.
Foto: Uwe Schlick  / pixelio.de

Ja es stimmt, in der Nähe einer Energiesparlampe braucht man im Winter eine Heizung oder einen dicken Pullover. Denn, anders als die Glühbirne, wandelt die Energiesparlampe 25 Prozent des Stroms tatsächlich in Licht um und nicht nur in Wärme – das ist fünfmal mehr als bei einer Glühbirne.

Und nicht nur das: Mit viel weniger Watt Leistung, machen Energiesparlampen auch genau so viel Licht wie ihre alte Konkurrentin. Zum Vergleich: Eine 60-Watt Glühbirne kann ohne Abstriche bei der Leuchtkraft durch eine 11-Watt Energiesparlampe ersetzt werden.

Die Lebensdauer wird mit 4.500 bis 19.000 Stunden Leuchtzeit angegeben. Auch hier ein Ergebnis, das wohl jede Glühbirne vor Neid durchbrennen lässt. Denn herkömmliche Glühbirnen bringen es gerade mal auf mickrige 1.000 Stunden Licht. Das bedeutet Energiesparlampen bringen nicht nur weniger Stromverbrauch und einen höheren Wirkungsgrad, sondern sind – auf lange Sicht – auch eine preiswertere Anschaffung.

Eine Frage der Einstellung

Das Argument, Energiesparlampen könnten Rottöne nur schlecht wiedergeben und würden deswegen nur das typische, grelle Schultoiletten-Neonlicht verbreiten, gilt schon längst nicht mehr. Gemütliches, warmes Kuschel-Leseabend-Licht ist dank bunter Glasaufsätze und neuester Technik kein Problem mehr. 

Bleibt noch das Contra-Argument der langen „Vorglühzeit“. Natürlich gibt es nicht nur die Energiesparlampen, die eine halbe Minute brauchen, bis sie richtig leuchten. Für Treppenhäuser oder Eingangsbereiche findet man im Internet und Elektrogeschäften inzwischen ein riesiges Sortiment an verschiedensten Schnellstarter-Energiesparlampen, die mindestens genauso schnell Licht verbreiten, wie die guten alten Glühbirnen. Davon mal abgesehen bin ich morgens beim Aufstehen echt froh, wenn mich meine Nachttischlampe mit sanft heller-werdendem Licht aus dem Schlummerland abholt.

Fortschrittlich
Ihr wollt mehr über die 3rdPPBulb erfahren?

Foto: Martin Lober, KIT

Bloggerin Annemarie hat mit ihrem ErfinderRainer Kling vom Karlsruher Institut für Technologie über die Energiesparleuchte ohne Quecksilber gesprochen.

Selbst die Verwendung von Quecksilber in der Produktion der Energiesparer soll in naher Zukunft umgangen werden können. So wurde auf der Hannover Messe in diesem Jahr erstmals der Prototyp einer quecksilberfreien Lampe, der "3rdPPBulb", vorgestellt. Und die ist dann auch noch dimmbar! Was will man also mehr?

Auch wenn die Energiesparlampe Startschwierigkeiten hatte, holt sie rasant auf und viele ihrer vermeintlichen Nachteile sind inzwischen schlichtweg falsch und meiner Meinung nach nur etwas für Fortschritt-resistente Glühbirnen-Nostalgiker!

 

 

Text: Tine Heynatz
Teaserbild: Tim Reckmann  / pixelio.de

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Kommentare

Vier Kommentare
  • Ähm...wenn man was verbietet was eigentlich ganz gut ist zugunsten etwas, das eigentlich ganz schlecht ist mit der Idee im Hinterkopf, dass ja irgendwann aus dem eigentlich Schlechten was eigentlich Gutes wird... das macht für mich kein Sinn!?!?!
    Wir brauchen gescheite, ungiftige Leuchtmittel. Die Glühbirnen-Sache ist gar nicht so groß. Autos - du sprichst das 3l Auto an - wären doch viel wichtiger. #Lobbyismus macht's möglich. Oder halt auch nicht, was in der EU passiert.

  • vom www.umweltbundesamt.de konnte ich folgende Gebrauchsanweisung lesen:

    WAS IST BEIM BRUCH EINER ENERGIESPARLAMPE ZU TUN?

    Beim Bruch einer ESL zunächst das Fenster öffnen und den Raum verlassen.

    Nach 15 Minuten Durchlüften sind bei geöffnetem Fenster die Restbeständ zu entfernen. Dafür müssen Haushaltshandschuhe oder mit Kunststoff beschichtete Handschuhe verwendet werden, die über den Restmüll entsorgt werden müssen.

    Glassplitter müssen mit einem steifen Papier oder Karton aufgenommen und in ein verschließbares Gefäß gegeben werden. Fir die Grobreinigung dar auf keinen Fall ein Besen oder Staubsauger verwendet werden.

    Staub und kleine Glassplitter können mit einem angefeuchteten Papiertuch aufgewischt werden. Das Tuch wird anschließend ebenfalls in das verschließbare Gefäß gegeben.

    Splitter und Stäube, die auf Teppichböden, Teppichen, Polstermöbeln oder Heimtextilien liegen, sollten mit einem Klebeband aufgenommen und in das verschließbare Gefäß entsorgt werden.

    Fir die Feinreinigung kann ein Staubsauger verwendet werden, wobei Staubsaugerbeutel und Feinstaubfilter in die Restmülltonne gegeben werden.

    Bei der nächsten Verwendung des Staubsaugers ist für gute Raumlüftung zu sorgen.

    Hand- oder Tischstaubsauger sind nicht geeignet.

    Nach der Reinigung müssen die Hände gründlich greinigt werden. DER BEHÄLTER IST BEI DER NÄCHSTGELEGEN SAMMELSTELLE oder einem Wertstoffhof abzugeben.

    Und nun liebe Leserinnen und Leser, was sagt ihr zu diesen Anweisungen?

  • Wenn man sich mal mit der Hoömopathie beschäftigt hat, dann müsste schlußfolgernd diese Lampe (mit seinem Quecksilber) trotzdem neben dem grellen und wenig weichen Licht doch seine Wirkung haben.

    Aber das wird sicherlich erst in ein paar Jahren erforscht und heraus gefunden werden.

    In diesem Sinne: Fiat Lux - aber gesund!

  • denn die Diskussion schließt die Frage aus, welche Motivation das Verbot der Glühbirne für die Leuchtmittelhersteller darstellt: nämlich eine Riesige. Plötzlich gibt es Lösungen für Probleme die vorher nie angegangen wurden, weil eine Glühbirne viel billiger ist. Plötzlich kann, ähnich dem 3-Liter-Auto, technisch realisiert werden, was vorher so "unmöglich" war.. oder "unrentabel". Und mehr ist das Verbot nicht. Es ist eine Steuerungsmethode hin zur Entwicklung besserer Leuchtmittel. In diesem Sinne: fiat lux.

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