Dieser Beitrag entstand
in Zusammenarbeit mit RWE.
Laut dem „Living Planet Report 2012" vom World Wildlife Fund For Nature (WWF) ist Kuba die einzige Nation, die den optimalen ökologischen Fußabdruck hat. Der ökologische Fußabdruck beschreibt, welche Fläche - z. b. für die Produktion von Nahrungsmitteln, aber auch von Energie - notwendig ist, um einem einzelnen Einwohner seinen Lebensstil dauerhaft zu ermöglichen. Damit die Ressourcen für alle reichen und die Welt ausreichend Zeit hat sich zu regenerieren, sollte der ökologische Fußabdruck jedes Einzelnen bei 1,8 Hektar liegen. Momentan liegt der Durchschnitt aber bei 2,7 Hektar. Kuba ist das einzige Land, dessen Bewohner eine Punktlandung hinlegen: 1,8 Hektar pro Person beträgt der ökologische Fußabdruck hier.Deutschlands Fußstapfen da mit 4,5 Hektar deutlich größer.
Stromfresser werden auf Kuba entsorgt.
Energiesparlampen für alle!
Aber wie hat Kuba das geschafft? "Wir warten nicht, bis Treibstoff vom Himmel fällt, denn wir haben etwas Wichtigeres entdeckt: Energie sparen. Das ist so, als würde man auf ein riesiges Ölvorkommen stoßen." Mit diesen Worten rief Fiedel Castro 2007 in einem Zeitungsartikel die „Energierevolution“ aus. Zum einen, um energietechnisch von anderen Ländern unabhängig zu sein und zum anderen, weil das Stromsystem veraltet und hoffnungslos überlastet war. Auf dem Weg zur Nachhaltigkeit waren zunächst die Haushalte dran: Fast zwei Millionen Kühlschränke, über eine Million Ventilatoren, 182.000 Klimaanlagen und 260.000 Wasserpumpen mussten die Menschen gegen effizientere Geräte austauschen. Außerdem verteilte die Regierung kostenfrei Energiesparlampen an die Bevölkerung. Auf den Dächern erschienen immer mehr Photovoltaik-Zellen, die die Häuser nicht nur mit Solarenergie versorgen, sondern überhaupt mit Strom. Denn früher gehörten Stromausfälle zur Tagesordnung.
Doch nicht nur die Sonne nutzt man auf der Insel als Energiequelle. Kubas Energieversorgung wird durch kleine Wasserkraftwerke, Biogasanlagen und Windparks gesichert. Durch besondere Tarife werden die Menschen belohnt, die so wenig Strom wie möglich verbrauchen. Bei weniger als 100 Kilowattstunde pro Monat, kostet ein Kilowatt nur 0,09 Pesos. Bei 400 Kilowattstunden steigt der Preis um 309 Prozent an. An sich klingt das nach einer guten Idee, hat aber den Nachteil, dass man mit 100 Kilowattstunden im Monat nicht sehr weit kommt. Es reicht gerade für den Betrieb eines alten Kühlschranks, eines Fernsehers und einiger Glühbirnen.
Wie wichtig Energie sparen ist, wissen in Kuba schon die Kleinsten. Denn die Aufklärungsarbeit beginnt bereits im Kindergarten. Bei Energie-Festivals, die besonders Schüler ansprechen sollen, wird das Thema Energieeffizienz in Musik, Literatur und Theaterstücken thematisiert. Auch in den Medien wird Energie sparen groß geschrieben. Einmal in der Woche gibt es eine Fernsehshow zum Thema Energie und in den Zeitungen kommen Energieeffizienz und -einsparung regelmäßig zur Sprache.
Was denkt ihr?
Sind Castros Energiesparmaßnahmen zu diktatorisch oder einfach nur konsequent?
Text: Anairis Diaz-Maceo Foto: Maret Hosemann / pixelio.de
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