Facility-Manager? Ähm, ja... was für ein Ding? Das Beruferoulette hat entschieden und Spiesser-Autorin Maxi einen Beruf ausgesucht, von dem sie keine Ahnung hat. Zumindest zu Beginn.
11. February 2014 - 11:04 von SPIESSER-Autorin Miliane.
1. Akt: Meine Vorurteile:
"Facility-Manager? Kenn ich nicht." Mein erster Gedanke, als ich lese, was mir das Beruferoulette da beschert hat – Was ist das? Ich kenne niemanden, der so etwas macht und habe auch noch nie bewusst überhaupt von diesem Beruf gehört. Also übersetze ich es mir ins Deutsche: Gebäudemanager. Etwa ein Hausmeister? Ist das wirklich einfach nur die schickere Bezeichnung für einen Hausmeister? Dazu habe ich auf jeden Fall eine Menge Vorurteile. Hausmeister sind eigentlich immer 50 plus und mehr oder weniger nette alte Herren, die Glühbirnen auswechseln und den Rasen mähen.
Mein Vorurteil
2. Akt: Meine Recherche:
Als erstes muss die Seite der Bundesagentur für Arbeit ran und erklärt mir: "Facility-Manager/innen stellen sicher, dass die technische Infrastruktur und Ausstattung von Gebäuden sowie die Gebäude selbst optimal bewirtschaftet werden. Facility-Manager/innen arbeiten in der Immobilienverwaltung, in Dienstleistungsunternehmen für Facility-Management oder in Ingenieurbüros für technische Fachplanung."
Um noch mehr zu erfahren treffe ich Andreas Schneider, gelernter Elektroniker, Gebäudereinigermeister und Immobilienfachwirt. Er hat sich mit KSG Facility Management GmbH & Co. KG nun selbstständig gemacht. "Da hast du ja ein Scheiß-Los gezogen", sagt er am Anfang. Na toll.
Er erklärt mir, dass die Berufsbezeichnung sehr schwammig ist (deshalb also das Scheiß-Los) und das Facility Management sehr viele Bereiche umfasst: technisches (Umbau, Sanierung, Umweltmanagement), infrastrukturelles (Dienstleistungen wie Sicherheits- und Reinigungsdienste) und kaufmännisches Gebäudemanagement (Objektbuchhaltung, Eigentümerbetreuung) "Eigentlich bedeutet es, ein meist gewerbliches Gebäude von der Planung bis zum Abriss zu betreuen", sagt Andreas Schneider. Das fängt bei typischen Aufgaben wie Reinigung, Reparatur- und Sicherheitsdiensten an und geht bis zur Planung von Kostenminimierung zusammen mit dem Architekten. Man ist also gar nicht an den eigentlichen Hausmeistertätigkeiten beteiligt, sondern plant sie nur.
Gewerbliche Gebäude wie Krankenhäuser
werden von Facility Managern betreut.
"Es geht um die Koordination verschiedener Gewerke", so Andreas Schneider. Da es aber nur wenige "Total Facility Manager" gibt, spezialisieren sich die meisten auf einen der Bereiche. Auch die Ausbildung kann ganz unterschiedlich sein. Es gibt an einigen Unis den Studiengang des Facility-Managements und Gebäudemanagement oder -technik. Allerdings kann man auch eine Weiterbildung zum Fachwirt für Facility-Management machen, wenn man vorher einen handwerklichen Beruf erlernt hat. Voraussetzungen sind für Herrn Schneider das technische und betriebswirtschaftliche Verständnis, auch eine kaufmännische Ausbildung ist von Vorteil. "Es kommt aber auf die Firma an, bei der sie als Facility Manager eingestellt werden. Große Firmen wie Siemens wollen eher Akademiker, auch fließende Englischkenntnisse sind dort wichtig." Und: "Gute Facility Manager sind gefragt, die Jobaussichten sind sehr gut in diesem Bereich." Da der Job von der Größe der Firma abhängt, unterscheidet sich natürlich auch das Gehalt. Das durchschnittliche Gehalt eines Facility Managers beträgt - behauptet zumindest dieser Link - etwa 3.550 Euro brutto im Monat.
3. Akt: Mein Fazit:
Dieser Beruf gehört zu denen, die ich bis vor kurzem nicht hinterfragt und einfach hingenommen habe. Es hat mich erstaunt, was alles zum Aufgabenbereich dazugehört, jedoch hat mich nichts davon richtig überzeugt, Facility Managerin zu werden. Am ehesten kann ich mich noch mit dem infrastrukturellen Management anfreunden, wahrscheinlich, weil ich mir darunter am meisten vorstellen kann. Dennoch kann ich allgemein mit dem Thema "Gebäude" nicht so viel anfangen. Ich möchte mich nicht darum kümmern, dass alles funktioniert. Es reicht, dass es jemanden gibt, der das gut und gerne macht.
Äh... was soll dieses Beruferoulette?
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