Trotz 15 Stunden Arbeit am Tag hat er Zeit, sich zu engagieren. Denn er liebt Musik. Und Technik. Für „Geben gibt.“ erzählt uns Pascal von seinem Einsatz für das „RoQ keeps equality“- Festival.
08. November 2010 - 18:27 SPIESSER-Redakteurin Onlineredaktion.
Pascal Lenz ist Elektroniker, besucht nach Feierabend die Technikerschule, spielt in einer Band und organisiert zusammen mit anderen Ehrenamtlichen das Festival gegen Extremismus „RoQ keeps equality“. Das Open Air findet seit drei Jahren in Quarnebeck, einem Ortsteil von Klötze in der Altmark (Sachsen-Anhalt) statt.
„The person you‘re calling is temporary not available“, säuselt die Computerstimme monoton aus dem Lautsprecher. „Das kann nicht ihr Ernst sein“, fluche ich und drücke entnervt auf die rote Taste meines Handys. Es ist Sonntagnachmittag, Zeit für das wöchentliche Organisationstreffen unseres Projektes „RoQ keeps equality - Musik sichert Gleichheit“ (Rke). Seit einer halben Stunde versuche ich eine meiner ehrenamtlichen Mitstreiterinnen zu erreichen, seit einer halben Stunde sollten wir bereits über wichtige Fragen zur Planung des Open Airs diskutieren.
„RoQ keeps equality“ fand 2010 zum dritten Mal in Folge statt. Das Projekt, das sich gegen Extremismus und für mehr Vielfalt im ländlichen Sachsen-Anhalt (genauer dem Altmarkkreis Salzwedel) einsetzt, wird komplett ehrenamtlich auf die Beine gestellt. Im 14-köpfigen Team engagieren sich in ihrer Freizeit ausschließlich Jugendliche, allesamt Schüler, Studenten oder bereits Berufstätige.
Um das Open Air auf die Beine zu stellen, helfen nochmal so viele Menschen mit, darunter viele aus dem Dorf. Denn wir machen alles, aber auch wirklich alles selbst: Wir buchen die Bands, suchen akribisch nach (lokalen) Sponsoren, informieren die Presse, streuen Informationen über Netzwerke im Internet, besorgen die Technik und planen den Aufbau – die Durchführung des Events an sich und die Nachbereitung kommen ebenso hinzu.
Es gibt immer was zu tun für die Mitstreiter: Der Jahresplaner listet jeden Monat und Mitarbeiter auf.
Engagement, das ansteckt
Ich bin ein Vierzehntel „Rke“, Teil der Projektleitung und bereits von Anfang an dabei. Mit der Idee, Musik als Instrument zur Besinnung auf Werte wie Toleranz und Respekt zu nutzen, saßen zwei Freunde und ich vorerst allein in unserem Jugendraum. Dass innerhalb von drei Jahren unser Engagement so anstecken würde, dass mit dem Open Air eine regionale Größe entstehen sollte, hätten wir damals nie für möglich gehalten.
Mein Arbeitsalltag beginnt um 6 Uhr als Industrieelektroniker bei einem großen Automobilkonzern und endet etwa 21 Uhr als Schüler zum staatlich geprüften Elektrotechniker an der Braunschweiger Abendschule. Warum ich mich trotz limitierter Freizeit, notorischen Zu-Spät-Kommens und unübersichtlichem Papierkram seit drei Jahren engagiere? Die Antwort ist wohl eine Mischung aus Selbstverwirklichung, Idealen und Herzblut.
Deutscher Engagementpreis der Kampagne „Geben gibt.“: Das Voting ist vorbei. Mehr als 50.000 Menschen haben ihre Stimme abgegeben – Der Träger des Publikumspreises steht nun fest und wird zusammen mit den Gewinnern der Kategorien Gemeinnütziger Dritter Sektor, Einzelperson, Wirtschaft, Politik & Verwaltung sowie Jugendengagement bei der feierlichen Verleihung des Deutschen Engagementpreises 2010 am 4. Dezember im Radialsystem in Berlin bekanntgegeben.
Wenn ihr selbst aktiv seid und andere davon überzeugen wollt, dann unterstützt die Kampagne „Geben gibt.“ auf Facebook, SchülerVZ oder StudiVZ und folgt ihr bei Twitter. Die Kampagne wird gefördert durch den Zukunftsfond der Generali Deutschland Holding AG und das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend.
Wollt ihr euch auch engagieren? Auf den Seiten von „Geben gibt.“ findet ihr Links, die euch weiterhelfen.
Bei „Schüler Helfen Leben“ setzen sich jedes Jahr 100.000 Jugendliche in ganz Deutschland für Hilfsprojekte auf dem Balkan ein. Dafür hat der Verein jetzt den Deutschen Engagementpreis bekommen.
Jacob Schrot, der Gewinner der ZDF-Show „Ich kann Kanzler“, ist ein Musterbeispiel für gesellschaftliches Engagement. Für Geben gibt. erzählt er, dass Ehrenamt hilft, eine gemeinsame Identität zu stiften.
Insgesamt 1.800 Personen und Projekte waren bei der Kampagne „Geben gibt.“ für den Deutschen Engagementpreis 2010 nominiert. Wir stellen euch fünf Jugendprojekte vor.
Die Zukunft, das ist unsere Umwelt und: Kinder. Deswegen bringt Nina dem Nachwuchs etwas über Umweltschutz bei – freiwillig und ehrenamtlich. Ein Geben gibt.-Bericht.
Freiwilliges Engagement gibt es in den unterschiedlichsten sozialen Bereichen: Kirche, Schule, … Was Gleb allerdings macht, klingt so selbstverständlich wie es auch wichtig ist: Er bringt Kindern das Schwimmen bei. Sein Bericht für „Geben gibt.“
Menschen mit Mülltonnen, die keinen Müll sondern Becher einsammeln? Bei diesem Phänomen handelt es sich um ehrenamtliches Engagement. Birk hat sich das für „Geben gibt.“ mal angeschaut.
Daniela ,19, engagiert sich seit drei Jahren in der Aids-Hilfe Westsachsen e. V. und kämpft gegen Vorurteile rund um die Krankheit. Für „Geben gibt.“ stellt sie ihr Ehrenamt vor.
Engagement ist absolut notwendig! Diese Botschaft vermittelt auch die Kampagne „Geben gibt“. Doch was ist Engagement eigentlich? Müll trennen? Oder mehr als das?
Die Stiftung „Elemente der Begeisterung“ hilft jungen Leuten, neue Welten zu entdecken. Gustav sprach für die Kampagne „Geben gibt.“ mit Robert B. Biskop über das Konzept.
Im Umgang mit Behinderten sind viele verunsichert, manche schämen sich sogar. Miriam kann das nicht verstehen. Fü die Kampagne „Geben gibt.“ erzählt sie von ihrer völlig schamlosen Arbeit.
Deborah betreut in ihrer Freizeit Kinder in einem Jugendheim und trägt dabei eine große Verantwortung. SPIESSER.de und die Kampagne „Geben gibt“ stellen euch die 15-Jährige vor.
Jonas, 21, ist einer von über 30.000 Jugendlichen, die jedes Jahr ein Freiwilliges Soziales Jahr machen. Für „Geben gibt." erzählt er uns, welche Erfahrungen er beim Malteser Fahrdienst gemacht hat.