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Auf Vettels Spuren: Studenten im Rennfieber

In der Formula Student sitzen Studenten hinterm Lenkrad ihres selbstgebauten Rennwagens. Sarah-Kristin vom Team Elbflorace und Georg-Friedrich vom Team TUfast erzählen, wie bei ihnen eine Rennsaison aussieht.

19. November 2010 - 14:11
von SPIESSER-Autorin Katja Schmieder.
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Katja Schmieder Offline
Beigetreten: 26.04.2009

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Georg-Friedrich, 25:
Georg-Friedrich Graf, 25, studiert Fahrzeug- und Motorentechnik an der TU München und engagiert sich seit vier Jahren bei TUfast e. V., dem Formula Student Team der TU München.
 

Seit meinem ersten Semester bin ich bei TUfast, dem Formula Student Team der TU München, und baue jetzt schon an meinem fünften Rennwagen mit. In der letzten Saison war ich Team-Manager und habe das ganze 35-köpfige Team geleitet. Das war eine spannende, aber auch herausfordernde Aufgabe. Denn für mich ist das Schwerste am Bau eines Rennwagen nicht das Konstruieren und Fertigen, sondern das Team zusammenzuhalten und dabei den straffen Zeitplan durchzuziehen. Denn mit ihm steht und fällt alles.

Auf dem Treppchen in Silverstone

Daher ist es uns wichtig eher ein kleines Team zu haben und alle persönlich zu kennen, auch wenn das mehr Arbeit für den Einzelnen bedeutet. Natürlich schweißt es auch zusammen, wenn man mehrere Tage bei einem Rennen ist. Zum Beispiel fahren wir jedes Jahr nach Silverstone in England. Und als wir dort dieses Jahr auf dem obersten Treppchen standen, war das für mich der schönste Moment in meiner bisherigen TUfast-Geschichte und eine Belohnung für die Entwicklung des Teams, das man leitet und vorantreibt. Das ist es, was mich so begeistert an diesem Projekt, man lernt den Umgang mit andern Menschen – Soft Skills, die man nicht in einem Vorlesungs-Skript findet.

Rasende Studenten

In der Bildergalerie seht ihr, wie es in der Studenten-Rennserie so zugeht.

Das größte Ziel jedes deutschen Formula-Student-Teams ist das Rennen in Hockenheim. Anders als bei der Formel 1 gewinnt dabei nicht das Team mit dem schnellsten Fahrzeug – sondern man muss in mehreren Disziplinen punkten und auch zeigen, dass man das strenge Regelwerk einhält. Dafür gehts zuerst zur technischen Abnahme: Zum Beispiel darf der Wagen nicht lauter als 110 Dezibel sein, in einer 45 Grad-Lage darf nichts herauslaufen und alle vier Räder müssen gleichzeitig blockieren. Das ist immer der heikelste Moment und alle bangen, ob alles passt.

Mit dem Geschäftsplan punkten

Danach kommen die statischen und die dynamischen Disziplinen. Bei den statischen geht es ans Präsentieren, das mag ich am meisten. Es gibt nichts besseres, als wenn du eine knallharte Frage der Jury locker beantworten kannst. Man stellt vor was der Wagen gekostet hat, präsentiert einen fiktiven Geschäftsplan für eine Serienproduktion des Fahrzeugs und überzeugt die Jury von den Designvorteilen seiner Konstruktion. Für die dynamischen Disziplinen geht es aber dann auf die Rennstrecke: Dort beweisen die Wagen zum Beispiel wie schnell sie beschleunigen können, fahren Parcours oder müssen 22 Kilometer im Rennen durchhalten.

Und manchmal, wenn wir eine gute Saison hatten, dann nehmen wir unseren Wagen, und fliegen noch zu einem Rennen in die USA. Das ist ein klasse Gefühl – mit dem, was man selbst gebaut hat um die halbe Welt zu fliegen. Und auch das schweißt einen als Team enger zusammen. Denn das Auto gewinnt kein Rennen, sondern immer das Team.

Protokolle: Katja Schmieder

Dieser Artikel entstand in Zusammenarbeit mit der Initative „MINT-Zukunft schaffen“.

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