Johannes Flex ist 23 Jahre und arbeitet bei Bosch Solar Energy in Erfurt. Dort steht er am Ende seiner Ausbildung im Bereich Mikrotechnologie und erzählt, was ihn an diesem Beruf reizt.
17. June 2010 - 17:43 SPIESSER-Autorin Zimmerpflanze07.
Johannes macht bei Bosch Solar Energy eine Ausbildung zum Mikrotechnologen. Solarzellen gehören dabei zu seinem täglichen Umgang.
„Ich als Mikrotechnologe überwache bestimmte Prozesse bei der Produktion von Solarzellen. Dazu gehören unter anderem die Bedienung von Maschinen, die Bestückung von Anlagen oder die Prüfung der Zellen auf ihre Qualität.
Dabei trage ich eine gewisse Verantwortung, immerhin sind Solarzellen nicht gerade kostengünstig zu produzieren. Das gefällt mir. Außerdem schätze ich die gewisse Routine und den ständigen Umgang mit den Kollegen. Generell ist die Ausbildung sehr abwechslungsreich, weil man viele Stationen durchläuft und auch einmal in die „Qualitätssicherung“ reinschnuppern muss, die ja mit der Produktion eigentlich nichts zu tun hat. Meine Lieblingsabteilung ist übrigens die „Hochtemperatur“ – ich hoffe, dass ich später einmal dort unterkomme.
Im Werk stehen die Bänder nie still, das heißt 24 Stunden am Tag und an jedem Tag im Jahr wird produziert. An das Schichtsystem musste ich mich erst einmal gewöhnen – besonders Nachtschichten fielen mir schwer. Gerade an den Wochenenden, wenn andere feiern gehen, gehe ich auf Arbeit. Wenn ich also Weihnachten oder Silvester frei haben will, muss ich dafür Urlaub nehmen. Es war am Anfang auch komisch, immer Kittel und Haube vor der Arbeit anzuziehen - vor allem als Mann ist das nicht gerade einfach.
Man durchläuft als Azubi alle Stationen in der Produktionshalle wie „Chemie“, „Hochtemperatur“, „Siebdruck“ und „Glasieren“. In diesen Abteilungen sieht man zum einen, wie aus einem Wafer, also einer „rohen“ Zelle oder Platte, eine Solarzelle wird und zum anderen lernt man auch die Arbeit an vielen verschiedenen Maschinen kennen. Die Abwechslung und der Spaß auf Arbeit entschädigen auf jeden Fall für die Entbehrungen, die man eingehen muss.
Ich bin auf die Berufsmesse in Erfurt gefahren, um mich dort allgemein über den Beruf des Mikrotechnologen zu informieren. Das Unternehmen ersol, aus dem nun Bosch geworden ist, hatte dort einen Stand. Ein Mitarbeiter hat mich gleich angesprochen und mir den Tipp gegeben, mich online zu bewerben. Zu Hause habe ich mich dann über die Seite der Agentur für Arbeit über das Berufsbild eines Mikrotechnologen informiert und war sofort begeistert. Das wollte ich machen!
Dabei war es für mich eine große Motivation zu hören, dass man als Azubi bei Bosch Solar Energy sehr gute Chancen hat, mit einer erfolgreichen Ausbildung und viel Engagement übernommen zu werden. Übrigens werden in diesem Betrieb neben meiner Ausbildung auch noch andere Berufsausbildungen angeboten, wie etwa Verfahrensmechaniker, Mechatroniker oder im Bereich Büro und Kommunikation.
Wer sich hier bewirbt, sollte auf jeden Fall Interesse an Naturwissenschaften und handwerkliches Geschick mitbringen. Gerade im Umgang mit den Solarzellen ist Feingefühl und Konzentration gefragt. Außerdem sollte man gute Augen haben, zum Beispiel für die makroskopische Kontrolle der Zellen.
Ich denke, ich habe auf jeden Fall den richtigen Beruf gewählt. Nicht nur, weil mir die handwerkliche Arbeit sehr viel Spaß macht und ich mich in diesem Betrieb sehr wohl fühle, sondern weil ich auch denke, dass Mikrotechnologe ein Beruf ist, der auch in Zukunft sehr gefragt sein wird. Gerade der Umgang mit regenerativen Energiequellen – ob nun Solar- oder Windenergie – ist mehr und mehr im Kommen."
Protokoll und Bilder: Julia Hofmann Teaserbild: Rainer Sturm/pixelio.de
Dieser Artikel wurde in Zusammenarbeit mit der Initative „MINT-Zukunft schaffen“ erstellt.
Dir gefällt dieser Artikel?
auf Facebook teilen auf WhatsApp teilen auf Twitter teilen auf Google+ teilen
Ein Instrument, das man zum Spielen nicht anfassen darf – klingt komisch, gibts aber. Was das genau ein Theremin ist, wie es funktioniert und wie man es sich selber basteln kann, erfahrt ihr hier.
Erdöl kommt nicht immer aus fernen Ländern. Auch vor der deutschen Nordseeküste wird Öl gefördert. SPIESSER-Autor Khaled zeichnet den Weg des Öls nach.
In der Formula Student sitzen Studenten hinterm Lenkrad ihres selbstgebauten Rennwagens. Sarah-Kristin vom Team Elbflorace und Georg-Friedrich vom Team TUfast erzählen, wie bei ihnen eine Rennsaison aussieht.
Letztes Wochenende war die FORSCHA-Messe in München. SPIESSER.de-Autor Tobias hat sich dort Augen und Ohren offengehalten. Denn wo sonst kann man Roboter tanzen sehen und noch was dabei lernen?
Diesmal macht die Tour de MINT in Hamburg Halt. Die 18-jährige medizinisch-technische Radiologieassistentin Lea aus Großenrade hat uns erzählt, was sie in ihrer Ausbildung lernt, worauf es ankommt und wie man selbst MTRA werden kann.
In der Autostadt in Wolfsburg werden nicht nur Autos an ihre neuen Besitzer ausgeliefert. Gemeinsam können Schüler aller Altersklassen interessante Workshops besuchen und völlig neue Seiten an sich entdecken.
Wem die Begriffe Endoplasmatisches Retikulum und DNA normalerweise einen Schauer über den Rücken jagen, der sollte sich im phaeno Wolfsburg umsehen, so wie SPIESSER.de-Autorin Bine.
Lena ist 21 und studiert Biotechnologie. Bis dahin war es ein schwerer Weg. Doch sie hat sich durchgekämpft. Mit SPIESSER.de redet sie über ihre Studienwahl, die Schwierigkeiten und ihre Wünsche.
Naturwissenschaften gelten bei vielen als langweilig und spießig. Doch gerade diese Berufe in den naturwissenschaftlichen Bereichen werden in Zukunft auf dem Arbeitsmarkt immer gefragter sein.
Auch Lachgas kann zum Weinen bringen. Wieso wir unsere Gartenpflanzen künftig weniger düngen sollten, hat SPIESSER.de im Gespräch mit einer Biologin des Max-Planck-Institutes Bremen herausgefunden.
Wer Karriere in einem MINT-Beruf machen möchte, ist auf der „MyTalent“-Website und in den Nachwuchsförderprogrammen des Fraunhofer-Instituts bestens aufgehoben. SPIESSER.de-Autorin Eva hat sich auf deren Portal umgesehen und mit einer Teilnehmerin des „Talent Take Off" gesprochen.
Was genau hat World of Warcraft eigentlich mit Zahlen zu tun? Wenn es nach den Wissenschaftler bei „MathInside“ geht, eine ganze Menge. Mehrere hundert Schüler konnten sich in Berlin davon überzeugen.
Roxana* arbeitet neben ihrem Studium bei der Deutschen Börse in Frankfurt am Main. Wie es dazu kam und was sie dort macht, hat sie SPIESSER.de-Autor Jan in einem Interview verraten.
Jan Koepernik, 21, macht bei ThyssenKrupp in Essen eine Ausbildung zum Chemielaboranten. Im Interview mit SPIESSER.de-Autorin Eva erzählt er von seiner vielfältigen Ausbildung.
Südwestmetall will uns von Kindesbeinen an für Natur und Technik interessieren. SPIESSER.de-Autorin Eva hat sich die Website start2000plus.de angesehen und mit Geschäftsführer Stefan Küpper über MINT in allen Altersgruppen gesprochen.
Seit 2008 ist in Sachsen das Wahrheit geworden, was für viele wie der pure Alptraum klingt: Die Naturwissenschaften – Physik, Chemie, Biologie – müssen bis zum Abitur belegt werden. Wahlmöglichkeiten gibt es nicht mehr. Doch wie finden das die, die es etwas angeht? SPIESSER.de-Autorin
Bettina, 22, studiert an der Dualen Hochschule Baden-Württemberg Mannheim Wirtschaftsinformatik. Das Studium umfasst neben den Theoriephasen im dreimonatigen Wechsel Praxisphasen beim Software-Riesen SAP in Walldorf.
Autos, Autos, Autos – und zwei junge Studenten aus Baden-Würrtemberg stecken bei Daimler Stuttgart mittendrin. Michael Schalk, Student der Inormationstechnik, und Daniela Oefele, angehende Wirtchaftsingenieurin, machen beide ein duales Studium bei der BA Stuttgart – ihre Praxisphasen
Wird unsere Welt in Zukunft von Robotern regiert? SPIESSER.de traf Doktor Rashid Nawaz und Diplom-Ingenieur Christoph Lehmann von der Fakultät für Maschinenbau, Verfahrens- und Energietechnik der TU Freiberg. Die beiden arbeiten für das Institut für Automatisierungstechnik im Bereich Robotik.
Er hat den Job, von dem viele Jungs träumen: Andreas Spichalski ist mit 27 Jahren der jüngste Ingenieur im Porsche-Werk Leipzig.SPIESSER.de Autorin Melanie hat ihn über seine Arbeit ausgequetscht.
Alle sächsischen Abiturienten müssen die MINT Fächer bis zum Abi belegen. SPIESSER.de fragte den sächsischen Staatsminister für Kultus und Sport, Professor Doktor Wöller, warum das so wichtig ist.
Leonardo diCaprio hat eins und alle anderen vielleicht auch bald: Ein Hybridauto. SPIESSER.de Autorin Larissa hat mit Hakim Halimi, Product Planer bei Toyota, gesprochen und sich die Hybridtechnik erklären lassen:
Die Deutsche Telekom hat die Un-Konferenzen „Technology meets Talent“ ins Leben gerufen, eine Veranstaltungsreihe, bei der junge Technik-Interessierte mit erfahrenen Experten zusammenarbeiten. SPIESSER.de-Autorin Katrin hat sich auf einer dieser Konferenzen umgesehen.
Gute Bezahlung, frauenfreundliches Arbeitsumfeld, Auslandserfahrungen: Mechatronik-Ingenieurin für Turbo-Antriebe bei MAN in Oberhausen, Angela Lohberg, erklärte im Interview mit Spiesser-Autor Moritz, warum für sie Weihnachten nicht immer auf den 24. Dezember fällt.