Robert bezeichnet sich selbst als Noob, also als blutigen Anfänger. Er war noch nie in einer Community angemeldet. Für SPIESSER.de testete er dennoch JoinR und befand die Seite für gut, aber nicht außergwöhnlich und wird wohl auch in Zukunft ein Noob bleiben.
23. June 2007 - 02:01 SPIESSER-Redakteurin Onlineredaktion.
Reinkommen
Gleich auf der ersten Seite kann ich die mehr oder weniger fröhlichen Gesicher einiger Mitglieder sehen. Der Sinn dieser Bildergalerie entzieht sich mir noch, vielleicht wären hier ein paar Infos über die JoinR-Community angebracht. Was praktisch ist: Die Registrierung läuft sofort auf der Startseite. Ich brauche nur Name, Passwort und Mailadresse eingeben, so einfach kann es gehen. Keine langweiligen und langwierigen Angaben von Hobbys, Lieblingsmusik und Lieblingsmüsli. Im nächsten Dialogfenster legt man dann noch ein paar persönliche Infos fest und kann ein Bild einfügen. Das Ganze ist kinderleicht und kann in weniger als fünf Minuten erledigt sein. Ich schreibe bewusst kann , denn nicht viele Menschen sind so verrückt und gehen mit einem 56k-Modem ins Internet. Nach einer Wartezeit, in der ich auch prima hätte in den Urlaub fahren können, gebe ich den Ladevorgang entnervt auf und nehme die vorgefertigte Figur.
Die äußeren Werte
Das Auge surft bekanntlich mit, also muss auch das Layout der Seite stimmen. Insgesamt wirken die Seiten sehr aufgeräumt, die wichtigsten Themen stehen in einer gut sortierten Navigationsliste. Selbst der blutigste Anfänger findet ohne viel Eingewöhnungszeit das gesuchte Menü. Werbung ist grundsätzlich sehr dezent, auf plötzlich auftauchende Quietsche-Enten und sonstige nervige Gestaltungsmittel des Web 2.0 wurde glücklicherweise verzichtet.
Es lebt
Es ist nicht problematisch, Kontakt zu anderen zu knüpfen. Über eine Suchfunktion lassen sich über Nickname, den richtige Name, Ort, Schule und sogar Regionen leicht Freunde aus der Umgebung finden. Das nützt jedoch relativ wenig, wenn kein einziger User in meiner Region - nämlich Dresden - notiert ist. Infos über die Community sucht man vergebens. Auf Nachfrage bei einem Mitglied des Community-Teams bekam ich nur eine Einladung in die Freundesliste. Das ist zwar sehr nett, hilft mir aber nicht weiter. Mitglieder sind meistens 15-20-Jährige, eine Alterseinschränkung gibt es jedoch nicht. Tatsächlich sind bei vielen Mitgliedern teils sehr abstrakte Bilder vorhanden. Wenn man Glück hat, kann man sogar mit einigen Berühmtheiten chatten. Obwohl es wohl eher unwahrscheinlich ist, dass sich Bob Marley unter dem Nickname "Tigerente" eingeloggt hat.
Ein eigenes Universum
Das interessanteste Feature ist sicher der Space. Jeder kann eine eigene Seite mit persönlichen Infos wirklich sehr frei gestalten. Dazu hat man ausgesprochen viel Freiraum. Farbe, Rahmen, Bilder, Hintergründe und sogar Videos lassen sich bequem über einen Editor einfügen. Dabei kommen teils sehr ansprechende Seiten heraus und man hat allein schon damit reichlich Spaß, sich durch die Spaces zu klicken. Der Nachteil ist, dass weniger Kreative schnell auf ihr Ungeschick hingewiesen werden: Deine Seite könnte auch mal etwas Abwechslung vertragen! , bemerkte ein besonders kritischer User.
Persönliche Note
Das Rad hat JoinR nun nicht gerade neu erfunden. Einen Space, wenn auch meist in kleinerem Umfang, haben viele andere Seiten dieser Art auch. Es bleibt eine annehmbare Community, die aber auch nur eine unter vielen ist. Letztendlich fehlt ihr das außergewöhnliche Feature, das mich weiter auf der Seite hält.
Text: Robert Wisotzky
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