Egal, ob geborener Weltverbesserer, Fastenzeitfaster oder einfach nur, um organisiert ein paar überflüssige Pfunde loszuwerden: Die „Weniger ist mehr“-App hilft euch bewusster zu leben, wenn nicht sogar, euch selbst zu besseren Menschen zu machen!
06. March 2018 - 10:19 SPIESSER-Autor PaulausMdorf.
Mit der „Weniger ist mehr“-App von Misereor erwartet euch die geballte Realität des Reichtumgefälles in unserer globalisierten Welt, und gleichzeitig ein Organiser für Fastenzeit-Challenges. Im Wesentlichen schlägt die App euch in Form von Challenges Dinge vor, auf die ihr verzichten könnt. Das ist nicht nur gut, um den eigenen Charakter zu stärken, ihr habt auch gleich ein ultimatives Belohnungssystem. Die App rechnet euch nämlich vor, wieviel Geld ihr pro Tag, Woche oder Monat spart, wenn ihr die Challenge durchhaltet.
Zusätzlich zu den vorgeschlagenen Verzichtsangeboten können auch noch selber Fastenvorsätze eingeben werden. Der Vorteil: Ihr werdet von der App auf Wunsch regelmäßig daran erinnert, diese auch einzuhalten. Am Ende jedes Tages kommt die Frage, ob ihr euch tatsächlich an die Vorgaben gehalten habt.
Dann kommt der eigentliche Sinn der App: Einen Fingerwischer weiter werden die Projekte von Misereor vorgestellt. Genau dafür berechnet die „Weniger ist mehr“-App, was von dem von euch gesparten Geld an Hilfeleistungen in Entwicklungsländern geleistet werden kann.
Ich habe mich zum Beispiel an der Fleischverzicht-Challenge beteiligt und spare dadurch laut App pro Tag fünf Euro. Durch den Verzicht auf Schokolade sind es drei Euro pro Tag. Wenn ich mein gespartes Geld wie vorgesehen spende, könnte ich unter anderem einer ganzen Klasse obdachloser Kinder in Indien die Straßenschule ermöglichen.
Wer steckt dahinter?
Wie schon erwähnt, steckt die Hilfsorganisation Misereor hinter der „Weniger ist mehr“-App. Ihr kennt Misereor vielleicht von der „Mit 2 Euro helfen“-Plakatkampagne, in der vorgerechnet wird, wieviel mit nur zwei Euro erreicht werden kann. Das Bischöfliche Hilfswerk Misereor ist eines der größten Hilfswerke der katholischen Kirche in Deutschland und hat seinen Sitz in Aachen. Nach dem Prinzip der Hilfe zur Selbsthilfe unterstützte Misereor seit seiner Gründung im Jahr 1958 ca. 106.000 Projekte in Asien, Afrika, Ozeanien und Lateinamerika. Alle Infos zu den Projekten findet ihr unter www.misereor.de.
Was müsst ihr mitbringen?
Zunächst solltet ihr stolze Besitzer eines Smartphones sein. Die App ist kostenlos. Zumindest eine grundlegende Bereitschaft sich ein wenig aus der täglichen Konsumgesellschaft auszuklinken, ist auch nicht schecht. Vor allem aber braucht ihr Durchhaltevermögen, wenn ihr die angebotenen Challenges wirklich durchhalten wollt!
Wo ist der Haken?
„Alter ist das lange!“, entfuhr es mir, als ich den ersten Zeitraum für die Challenge „Kaffeeverzicht“ erblickte. Für mich, als chronischen „Früh-zur Arbeit-Müsser“, ist die Vorstellung, mehr als nur ein paar Stunden unter der Woche auf Kaffee verzichten zu müssen, ein wahrer Albtraum. Also weiter zu Fleischverzicht. Hier erscheint mir der Ansatz deutlich erfolgsversprechender. Aber jeder Mensch ist anders und hier ist auch der größte Haken an der Sache: Ihr müsst wirklich Motivation und Euphorie mitbringen, um anhand dieser App eine Fastenzeit durchzustehen. Mehr als eine leise Erinnerung, dass man sich ja etwas vorgenommen hat, bekommt ihr nicht von „Weniger ist mehr“. Dass einem vorgerechnet wird, wieviel Geld durch das Fasten gespart wird, ist zwar ganz nett, aber in Wirklichkeit leider nicht viel mehr als ein Tool, um eine finanzielle Übersicht zu haben. Auf den guten Willen kommt es an!
Zum Schluss könnt ihr mit dem gesparten Geld Misereor-Projekte in anderen Ländern unterstützen. Die App hält euch permanent vor-Augen, warum wir Hilfsorganisationen wie Misereor dringend brauchen.
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