Ins Netz gegangen

Communitys im SPIESSER.de-Test, #12: Der Kilocoach

Die Pfunde zum Schmelzen zu bringen ist oft harte Arbeit und eignet sich für kollektives Handeln. Kilocoach.de bietet eine Plattform und verspricht mit professionellem Rat zu helfen - jedoch nicht ganz ohne Gegenleistung.

21. August 2007 - 12:22
SPIESSER-Redakteurin Onlineredaktion.
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Beigetreten: 25.04.2009

Aufhänger:

Bei kilocoach.de versammeln sich Pummelchen und beginnen einen virtuellen Abnehm-Marathon, bei dem jeder so schnell gehen kann, wie er will. Das Ganze funktioniert ohne Diät, ohne Jojo-Effekt, sondern ausschließlich durch Motivation, viel Sport und eine langfristige Ernährungsumstellung. Abnehmen leicht gemacht und im Kollektiv. So viel jedenfalls verspricht der Anbieter.

Reinkommen:

Ein kleiner Hürdenlauf. Je nach Zufall kann man sich sofort registrieren oder muss erstmal wahllos Felder klicken, bevor der Bildschirm endlich mitteilt, dass die Bestätigungsmail gleich in meinem Postfach liegen wird. Zwischendurch will das System einem eine Anmeldung beim Kurier, also einer österreichischen Nachrichtenseite, andrehen. Verwirrte User gehen sicher davon aus, dass sie ohne diese zusätzliche Registrierung nicht ins Abnehmforum kommen. Das stimmt natürlich nicht.

Und dann:

Wenn man aber den richtigen Button gefunden hat, geht alles ganz fix. Auf der Startseite noch kein Wort über mögliche Kosten verschwendet, will das System gleich Geld für das Abnehmprogramm. Das interaktive Ernährungsprotokoll soll bereits 80 Prozent der Mitglieder zum Dünnerwerden verholfen haben, heißt es auf der Homepage. Toll, denkt der neu angemeldete Nutzer und klickt für mehr Infos. Die sind ein kurzer Abriss über die herausragenden Vorteile von Kilocoach, die einem ausführlichen Werbeschreiben gleichen. Unter dem Text darf man sich gleich noch mal anmelden. Verwirrung.

(fast) Drinnen:

Schnell wird klar: Die wollen Geld, und zwar viel. Testwochen gibt es nicht. Nach dem Motto: Hüftspeck ist uns Gold wert! Ja, aber aus meinem Portmonee. Vier Kilo für 29 Euro, wer mehr als 40 Pfunde runter haben will, darf 130 Euro mehr blechen. Nutzen des Programms ist das Tagesprotokoll, in dem man all seine täglich aufgenommenen Nahrungsmittel einträgt und eine Wochenübersicht erstellen kann. Dadurch wird mitgeteilt, wie ausgewogen die tägliche Nahrungsaufnahme ist. Das System rechnet alle möglichen Nährwertangaben aus. Zu besonders fettigen Produkten werden automatisch kalorienärmere Alternativen angeboten und ein Tagesdiagramm zeigt, wie viel man noch essen darf, ohne den Sollwert an Kilokalorien zu überschreiten. Die Einträge sind nach Mahlzeiten und chronologisch geordnet.

Dick, aber arm:

Ohne Angabe der Kontonummer kann die Seite zwar genutzt werden, doch sehr eingeschränkt. Kilocoach kommt zwar schick daher und wirbt mit einem Spezialistenteam, die scheinen jedoch nicht viel von ihrem Wissen preisgeben zu wollen. Die Artikel sind zwar interessant, jedoch ist die Themenvielfalt ausgesprochen mager und auch im Forum ist nicht viel los, obwohl die Nutzung nichts kostet. Dabei soll doch der User abnehmen und nicht die Community.
 
Fazit:

Perfekt für Abnehmwillige mit prallem Geldbeutel. Wer nur ein paar Pfündchen zu viel auf den Hüften hat, kann die Anregungen auf der Seite nutzen, aber notfalls die angebotenen Protokolle auch selbst erstellen. Zumal es auch eine Webseite namens Nährwerttabelle.de gibt, die ebenfalls über eine breite Produktpalette verfügen und die Kalorien der Speisen sogar kostenlos errechnet.

Text: Louisa Hantsche
Foto: Screenshot www.kilocoach.de

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