18. November. Um sechs Uhr in der Früh steigen wir in ein Holzboot mit Motor und fahren flussabwärts.
Drei Stunden lang, dann sind wir endlich in Kamerun. Um genauer zu sein, in Libongo. Dort befindet sich das SEFAC Firmengelände, ein Sägewerk mit FSC Zertifikat, das für nachhaltige Holzwirtschaft und soziales Engagement steht.
Zunächst gibt es einen Vortrag über die Firma. SEFAC ist seit 2005 eine Firma, die nachhaltige Holzwirtschaft betreibt. Jedes Holzprodukt, dass die Firma herstellt oder für das die Firma Holz liefert, kann bis zu dem Platz verfolgt werden, an dem der Baum stand.
Außerdem übernimmt SEFAC Pflichten des Staates, indem sie z.B. einen Teil der Lehrergehälter zahlen, die Gesundheitsvorsorge der Arbeiter übernehmen oder für die Arbeitersiedlungen kostenlos Strom bereitstellen.
Anschließend besichtigen wir das Firmengelände. Riesige Sägen zerteilen die großen Baumstämme in einzelne Bretter. Erschreckend wie schnell aus einem großen Baum, der jahrelang gewachsen ist, ein Brett für z.B. einen Kleiderschrank wird.
Anschließend lädt uns der Chef der Firma zum Mittagessen ein.
Gegen 16 Uhr brechen wir auf Richtung Bayanga. Genau wie auf dem Hinweg nutzen wir ein Motorboot als Transportmittel.
Irgendwie komisch. Sonst ist man nur von den Klängen des Urwaldes umgeben, wenn man über den Sangha mit einer Piroge paddelt.Nun hören wir nichts mehr. Nur noch das laute Brummen des Motors. Das passt nicht.
Die Dunkelheit bricht herein. Wir müssen noch gut eine Stunde fahren, bis wir an der Doli Lodge ankommen. Plötzlich ertönt circa vier Meter neben uns ein lautes Rufen und ein Taschenlampenlicht. Eine Piroge aus der entgegenkommenden Richtung. Wir haben sie nicht bemerkt. Sie uns schon, sodass sie zum Glück noch rechtzeitig ausweichen konnten.
Mit geschärften Sinnen und darauf bedacht andere Pirogen frühzeitig erkennen zu können, fahren wir weiter durch die schwarze Landschaft. Neben uns bäumt sich der Urwald als ein einziger großer Schatten auf. Manchmal entdeckt man kleine Lichter in dem Wipfeln der Bäume, die wie Sterne funkeln. Glühwürmchen, die uns bestimmt den Weg nach Bayanga weisen wollen.
Mit Erfolg. Um halb acht treffen wir unter lauten Gequake der Frösche endlich bei der Doli Lodge ein.
Dieser Artikel entstand in Zusammenarbeit mit WWF.
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