Seit 2005 schickt das Jugenddelegierten-Programm jährlich zwei junge Menschen zur UN-Generalversammlung nach New York. 2013 gibt Florian, 23, den deutschen Jugendlichen international eine Stimme. Hier erzählt er von seiner Arbeit.
02. September 2013 - 11:31 SPIESSER-AutorIn millaialfons.
Wir versuchen, Meinungen und politische Forderungen von deutschen Jugendlichen zu sammeln. Dafür reisen wir seit März durch die Republik, besuchen Schulen, Vereine und Jugendzentren und diskutieren mit Jugendlichen. Im Oktober geht es für Elise und mich mit der deutschen Delegation zur Generalversammlung und im Februar zur Sozialentwicklungskommission der Vereinten Nationen (UN), um die UN-Diplomaten bei jugendpolitischen Themen zu beraten. Außerdem halten wir eine Rede im dritten Ausschuss für soziale, humanitäre und kulturelle Angelegenheiten und schreiben an einer Jugendresolution mit.
Warum seid ihr für Deutschland wichtig?
In Deutschland leben etwa zehn Millionen Menschen zwischen 15 und 25 Jahren. Nach UN-Definition sind sie „Jugendliche“. Politik für junge Menschen darf nicht nur von alten Männern gemacht werden, sondern auch Jugendliche müssen international beteiligt werden.
Die UN im Bundestag
Die Vereinten Nationen – auf Englisch „United Nations“ (UN) – sind eine internationale Organisation mit Hauptsitz in New York. Sie wurden 1945 gegründet, mittlerweile gehören 193 Staaten dazu. Die Hauptaufgaben sind in der „Charta der Vereinten Nationen“ festgehalten. Dazu gehören: Frieden und Menschenrechte sichern. Eines der wichtigsten Organe der UN ist die jährliche Vollversammlung. Deutschland trat dem Staatenverbund 1973 bei. Der Unterausschuss „Vereinte Nationen, internationale Organisationen und Globalisierung“ befasst sich seit 2010 mit der Arbeit der UN.
Wie wird man Jugenddelegierter?
Als Jugenddelegierter muss man mindestens 18, maximal 25 Jahre alt sein und sollte sich für globale Politik interessieren. Außerdem sollte man im Bereich Jugendpolitik oder in der Jugendarbeit aktiv sein. Ich bin seit 2005 in der evangelischen Jugend tätig und seit 2009 bei den Jusos. Zwei Sprachen sprechen zu können ist auch wichtig. Damit meine ich nicht nur Englisch, sondern vor allem die Sprache der Jugendlichen und der Diplomaten. Als Jugenddelegierter quatschst du einen Tag mit einem 14-Jährigen im Zeltlager und stehst am nächsten Tag einem Minister gegenüber.
Welche Themen beschäftigen die deutschen Jugendlichen?
Wir haben uns den Schwerpunkt soziale Inklusion gesetzt. Wir wollen also sozialen Gruppen wie Schwulen, Lesben oder Migranten mehr Gehör verschaffen und sie mehr integrieren. Dafür haben wir ein Asylbewerberheim und ein Jugendzentrum für Homosexuelle besucht. Dabei hat sich auch gezeigt, dass Jugendliche nicht politikverdrossen, sondern eher parteiverdrossen sind. Sie haben zu vielem eine Meinung, man muss sie einfach nur sprechen lassen.
Text: Milena Zwerenz
Fotos: CC Jugenddelegierte
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