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Klimaretter und Umwelthelden

Tiemo ist 21, kommt aus Oberbayern und macht gerade ein Freiwilliges Ökologisches Jahr in der Umwelt-Jugendherberge in Prien am Chiemsee. Was Tiemos Aufgaben sind und wie er zum Thema Umwelt eingestellt ist, erzählt er hier.

05. August 2009 - 11:38
SPIESSER-Autorin lisa says.
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lisa says Offline
Beigetreten: 28.04.2009

„Seit September wohne ich in der Umwelt-Jugendherberge in Prien am Chiemsee. Dieses Haus ist biozertifiziert, bietet beispielsweise regionale Lebensmittel in Bioqualität an und hat ein hauseigenes Biotop. Dort habe ich meinen Umweltstudienplatz, so wird das Freiwillige Ökologische Jahr auch bezeichnet. Ich arbeite zusammen mit Amelie, die auch FÖJler ist. 

 

Wir beschäftigen uns fast ausschließlich mit Kindern, lassen Schulklassen die Natur entdecken und versuchen, ihr Umweltbewusstsein zu wecken. Dafür machen wir mit ihnen zum Beispiel Wanderungen ins Moor oder durch das Priental. Dort untersuchen wir die Lebewesen des Wassers, erklären den Schülern die Entstehung des Chiemsees, die geologische Geschichte der Landschaft und machen einmal in der Woche Laboruntersuchungen. Die Kinder dürfen auch selbst ins Moor steigen, wir passen natürlich auf.

 

Doch das alles ist nur ein Aspekt meiner Arbeit. Zum Freiwilligen Ökologischen Jahr gehören nämlich auch fünf Seminarwochen, in denen sich FÖJler aus ganz Deutschland treffen, um Erfahrungen auszutauschen und sich mit ökologischen Themen wie Energie, Gentechnik oder fairem Handel zu beschäftigen,

 

Ganz freiwillig habe ich meine Arbeit hier aber doch nicht angetreten. Die Idee, ein Freiwilliges Ökologisches Jahr zu machen, kam mir bei der Suche nach einer Alternative zum Dienst bei der Bundeswehr. Da ich als Kind schon einmal in der Jugendherberge Prien war, konnte ich mich an die FÖJler erinnern. Also habe ich mich hier beworben. Meine Entscheidung bereue ich mit Sicherheit nicht, es ist doch viel besser als bei der Bundeswehr auf dem Boden herumzukriechen.

Was bedeutet „biozertifiziert“?
Da die Begriffe „Bio“ und „Öko“ gesetzlich geschützt sind, kann man sie nicht einfach verwenden, sondern muss sich ein Bio-Zertifikat holen. Das gibt es aber erst nach einer Inspektion durch die Kontrollstellen der Bundesländer. Danach wird einmal jährlich unangekündigt kontrolliert – damit dort, wo „Bio“ oder „Öko“ drauf steht, auch wirklich das Versprochene drin ist.

Das Bio-Zertifikat ist ein Gütesiegel für die Gastronomie. Es wird kontrolliert, ob tatsächlich Bio-Produkte verwendet, ob diese in Lagerung und Verarbeitung von konventionellen Lebensmitteln getrennt und ob die Bio-Produkte auf den Lieferscheinen korrekt gekennzeichnet werden. Dieser Bürokratiewust hat allerdings auch seinen Preis: Für das ein Jahr gültige Bio-Zertifikat muss ein Betrieb zwischen 200 und 800 Euro hinblättern!

Hier in der Jugendherberge mache ich außerdem etwas sehr Nützliches. Es ist eine tolle Sache, Kindern ökologisches Denken beizubringen.


Die Umwelt interessiert mich sehr, wir sollten auf die Natur achten und sie schützen. Meine Einstellung zu diesem Thema hat sich durch dieses Jahr gefestigt - ich war schon immer umweltbewusst, habe jetzt aber einen detaillierteren Einblick bekommen. Durch Kleinigkeiten versuche ich zum Umweltschutz beizutragen, fahre zum Beispiel mehr mit dem Fahrrad oder mit der Bahn als mit dem Auto. Man kann sich mehr einschränken, als man denkt. Das FÖJ ist zwar kein Jahr, in dem man viel Geld verdient, aber es hilft unheimlich gut bei der Orientierung für die Zukunft. Ich weiß jetzt, dass ich Europäische Energiewirtschaft studieren werde.“

 

Text: Anita Edenhofner

 

 
Dieser Artikel enstand in Zusammenarbeit mit www.youpodia.de

 

FÖJ - Was das genau ist, wie ihr euch bewerben könnt und was sonst noch wissenswert ist, erfahrt ihr auf der nächsten Seite... 

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