Was tun, wenn Nazis einem die Sicht auf ein freies Land versperren? Hier stellen wir euch drei Aktionen vor, die ganz unterschiedlich das Problem Neonazismus bekämpfen – mit Humor, Musik und vielen guten Ratschlägen.
14. September 2009 - 11:40 SPIESSER-Autorin lisa says.
„Die Glanzstücke kommen vom Führer. Wenn in anderen Gauen Texte geschrieben werden, dann sind dafür die Propagandaminister zuständig.“
Führer? Gaue? Propagandaminister? Bei dieser Rhetorik fühlt man sich gut 70 Jahre in der Zeit zurück versetzt. Oder mitten in eine neonazistische Versammlung hinein. Das Ding ist nur: Der Ausspruch ist im Jahr 2009 getätigt worden – und zwar von einem bekennenden Nazigegner: Tom ist Mitglied bei der Front Deutscher Äpfel.
„Wir arbeiten satirisch. Und kreativ!“, erklärt Tom. Als sich 2004 die Front Deutscher Äpfel rund um den jetzigen „Führer“ Alfred Thun gründete, war das Ziel der damals noch beschaulichen Gruppe, eine Alternative zu bieten und die Lücke zwischen, wie Tom es ausdrückt, „Latschdemos und antifamäßigem Steineschmeißen“ zu füllen. Die Mitglieder verstehen sich als „Reaktion“, „Kunstformation“ und vor allem als „Nicht-Rechte“. „Unsere Sache geht parteiübergreifend alle etwas an. Deshalb sind wir nicht rechts und nicht links“, konstatiert Tom. Und weil es alle etwas angeht, ist die umgangssprachlich als „Apfelfront“ bezeichnete Protestgruppe stark angewachsen: Etwa 1.500 Leute haben sich angeschlossen. Vor allem Schüler und Studenten tragen zum Wachstum der Gruppe bei. Aber auch die Tatsache, dass jeder einfach mitmachen kann, glaubt Tom: „In wessen Stadt es noch keinen Gau gibt, der kann einfach einen gründen, Freunde einladen und auf den Demos auftauchen. Wir freuen uns über jeden Zuwachs.“ Auf der Website der Aktion sind alle „Gaue“ präsent.
Die Analogien zwischen der Apfelfront und dem Nationalsozialismus sind Absicht. Die Rhetorik zielt darauf ab, Anglizismen zu vermeiden, so nennen die Apfelfrontler zum Beispiel ihre Website „Weltnetzseite“. Auch die Optik ist martialisch und erinnert stark an ältere Nazigenerationen.Apfelfrontler sind in erster Linie an ihren roten Armbinden zu erkennen. och in dem darauf gedruckten weißen Kreis ist nicht etwa ein Hakenkreuz zu sehen – sondern ein schwarzer Apfel. Doch warum eigentlich eine Frucht als Markenzeichen? „Einerseits heißt der Vorsitzende der sächsischen NPD-Fraktion Holger Apfel, andererseits ist der Apfel eine urdeutsche Frucht: Es lag also nahe, etwas mit Äpfeln zu machen“, erklärt Tom. Und so dreht sich auch das Programm der FDÄ um dieses Obst: „Wir fordern: Keine Überfremdung des deutschen Obstbestandes! Südfrüchte raus! Und: Fallobst zu Mus!“, rezitiert Tom.
All dies karikiert wunderschön alle Neonazis – und führt auch schon mal zu Verwirrung. „Wir arbeiten damit, dass die Leute erst schockiert sind und es dann sympathisch finden, weil sie merken, dass es die Nazis lächerlich macht“, erklärt Tom Die Polizei weiß nicht immer ganz genau, wo denn nun die Apfelfrontler stehen: „Als wir zum ersten Mal in München waren, wurden Leute von uns glatt mal aufs Revier mitgenommen. Die Polizei vermutete einen Verstoß gegen das Uniformierungsverbot oder die Verwendung verfassungsfeindlicher Symbole“, sagt Tom, „Aber meistens freuen sich die Polizisten über uns. Das kreative Element macht auch denen Spaß“.
Neben Auftritten auf Demonstrationen kann die Apfelfront auch andere Aktionen aufweisen: Zum Beispiel einen „Marsch auf Berlin“. Und was Hitler damals nicht geglückt ist, gelingt der FDÄ schon lange: „Die Aktion haben wir einfach als Klassenfahrt der Kunstklasse angemeldet. So konnten wir sogar in die Bannmeile vor dem Bundestag, um den Hauptbahnhof und das Kanzleramt, wo Demonstrationen eigentlich verboten sind.“, freut sich Tom. „Wir wollen versuchen, auch Spaß zu haben. So ernst die Sache ist.“
Ich habe dank dieses Artikels mich in den letzten Tagen für dieses Thema interessiert und habe Angst.
Ich weiß nicht, was besser sein soll: kurzzeitg erhöhte Zahlen und langfristige Zeiten ohne Nazis oder eben das, was im Video gezeigt wird.
Am Ende ham die braunen Schweine sich da in de Polizei eingeschläußt und das eingefädelt.
Ich habe eine schlimme, schlimme Vorahnung...
Ach ja, ich hab die DVD von der Seite keinbockaufnazis gedownloadet und es ist unberuhigend.
Was soll man machen, wenn des Menschen mächtigste Waffe, das Wort, keine Wirkung zeigt?
Ich kenne x-Menschen die der FDÄ angehören, und die Demos undso sind wirklich gut. Und auch die Leute sind total korrekt und lustig..
Anfangs hab ich das auch eher ziemlich skeptisch gesehen. Allein schon wegen der Armbinde. Aber das legte sich dann. Schließlich werden die Rechten damit wirklich einfach nur total dummgemacht. Tja, selber Schuld.
Aber ich finde es acuh schade, dass sie nicht richtig sagen, ob sie nun links oder rechts wären. Schon klar, dass sie nicht rechts sind. Aber so richtig links auch nicht.
Und eigentlich hätte ich es grade von IHNEN erwartet, dass sie es ein wenig extremer sehen.
Aber für mich gibt es schon eine Mitte..
Und diesen Mittelpunkt kann halt auch die Front deutscher Äpfel ausfüllen.!
Und ich wollte bloß kurz klarstellen, dass die Apfelfraktion keine herkömmliche Partei ist, sondern eben eine Gruppierung kritischer Menschen, die das Thema Nationalsozialismus satirisch aufbereiten. Ich finde, sie machen das gut.
Wie kann eine Partei damit werben, dass sie die Mitte sind?
Weder links noch rechts, doch wie kann man denn in einer Gesellschaft damit werben, dass man nichts ist?
Ich denke, Parteien sollten immer leicht links sein.
Meiner Meinung nach gibt es natürlich eine Mitte, wo sollte man denn sonst beispielsweise die Volksparteien einsortieren, die ein so breit gefächertes Wahlprogramm haben, dass sie eindeutig in die Mitte gehören.
Selbstverständlich muss man gegen echten Rechtsextremismus vorgehen, was am besten geht, wenn alle mithelfen!
Ich möchte zuallererst klarstellen, dass ich soweit politisch gebildet bin, dass ich sagen kann dass meine politische Richtung sehr links ist.Manche, die gerne links sein wollen, wissen nicht was es bedeutet.Was Gleichheit aller Menschen und somit auch Partnerschaft oder Freundschaft mit Ausländern bedeutet.Und ich finde, dies ist ein wichtiger Faktor was "links sein" ausmacht.Und ich denke auch es gibt kein Mitte rechts oder mitte links.Es gibt nur schwarz oder weiß.Schwarz ist rechts, weiß hingegen links.So sehe ich das.:)
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Und eigentlich hätte ich es grade von IHNEN erwartet, dass sie es ein wenig extremer sehen.
Aber für mich gibt es schon eine Mitte..
Und diesen Mittelpunkt kann halt auch die Front deutscher Äpfel ausfüllen.!
Und ich wollte bloß kurz klarstellen, dass die Apfelfraktion keine herkömmliche Partei ist, sondern eben eine Gruppierung kritischer Menschen, die das Thema Nationalsozialismus satirisch aufbereiten. Ich finde, sie machen das gut.
Wie kann eine Partei damit werben, dass sie die Mitte sind?
Weder links noch rechts, doch wie kann man denn in einer Gesellschaft damit werben, dass man nichts ist?
Ich denke, Parteien sollten immer leicht links sein.
Meiner Meinung nach gibt es natürlich eine Mitte, wo sollte man denn sonst beispielsweise die Volksparteien einsortieren, die ein so breit gefächertes Wahlprogramm haben, dass sie eindeutig in die Mitte gehören.
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