Von billig bis teuer reicht unsere Mineralwasserauswahl. Täglich und unbegrenzt verfügbar ist uns das, was gleichzeitig Millionen Menschen fehlt. Viele von ihnen müssen sterben. Wir müssen etwas ändern. Ein Plädoyer auf das Menschenrecht auf Wasser.
02. March 2011 - 11:37 von SPIESSER-Redakteurin Onlineredaktion.
Über 500 Mineralwassersorten sind im deutschen Handel erhältlich – und es werden mehr. Denn zu den ureigenen Sorten gesellt sich Erlesenes aus fernen Ländern wie Neuseeland und Norwegen. „Wasser ist der neue Wein“, predigen Gourmets und nicht umsonst gibt es mittlerweile Wasser-Sommeliers: Menschen, die als Restaurantleiter ihren Gästen bei der Wahl des richtigen (Wasser-)Tropfens beraten. Und das hat seinen Preis, denn eine „gute“ Flasche Wasser kostet in einem solchen Berliner Restaurant gerne mal 100 Euro.
Wasser kommt nicht überall einfach aus dem Hahn
Während wir in Deutschland Wasser auf der einen Seite wie eine Delikatesse behandeln, gehen wir andererseits damit um, als hätten wir es in Hülle und Fülle. Weit über 100 Liter Trinkwasser verbraucht jeder Mensch in seinem Alltag durch Duschen, Kochen, Putzen und ähnliches – allein 34 Liter gehen für die Toilettenspülung drauf. Nicht aufgelistet werden in dieser Rechnung aber die Wassermengen, die für Lebensmittel aufgewendet werden. Auf die Produktion von nur einem Kilogramm Rindfleisch kommen gut 16.000 Liter Wasser.
Wir haben gelernt, dass Wasser aus dem Hahn kommt: wann wir wollen und solange wir wollen. Von genau diesem Gedanken aber müssen wir uns verabschieden. Bereits 1999 warnte die UN-Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation, dass Wasserressourcen schon im Jahr 2025 nicht mehr ausreichen könnten. Der Klimawandel und heruntergewirtschaftete Äcker verschärfen weiter die Probleme, die durch Bevölkerungswachstum und steigenden Ansprüchen an Komfort und Hygiene sowieso bestehen.
Wasser ist ein Menschenrecht
Global betrachtet haben im Moment 884 Millionen Menschen keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser – das sind knapp 17% der Erdbevölkerung. Boliviens UN-Botschafter Pablo Solón betonte bei seiner Rede in der UN-Vollversammlung den längst bekannten Fakt, dass Durchfall durch verschmutztes Wasser eine der häufigsten Todesursachen bei Kindern sei. Alle dreieinhalb Sekunden sterbe in Bolivien ein Kind – nur weil es kein sauberes Wasser hat. Auf der gleichen Versammlung plädierte Bolivien mit seinem Resolutions-Entwurf auf das „Recht auf sauberes Wasser“. Dieses Recht wurde im Juli 2010 in die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte aufgenommen.
Wie verlässlich aber ist ein solcher „Anspruch“? Deutschland sah ihn kritisch, die USA enthielten sich bei der Abstimmung. Denn weder wurden klare Kompetenzen verteilt, noch eine eindeutige, konkretere Resolution verfasst. Somit existiert der Zugang zu sauberem Wasser nur als Recht auf dem Papier und es sterben weiterhin zwei Millionen Menschen jährlich an den Folgen unsauberen Wassers.
Was(ser) machen?
Foto: Rainer Sturm / pixelio.de
Muss nun, um einer Wasserverschwendung entgegenzuwirken, jeder von uns Gürtel und Hahn enger schnüren? Auf übermäßigen Fleischverzehr verzichten und so kurz wie möglich duschen? Die Antwort lautet: Ja! Die entwickelten Länder sind in der Pflicht, ihren Wasserkonsum an die Bedürfnisse der wasserarmen Länder anzupassen. Denn wo wir über 100 Liter am Tag verschwenden, steht einem einzigen „Wasserarmen“ nicht einmal drei Liter des kostbaren Guts pro Tag zur Verfügung. Laut UNESCO sind für ein angemessenes Leben aber täglich 20 bis 50 Liter Trinkwasser nötig. Das heißt nicht, dass jeder „Wasserreiche“ seinen Bedarf auf ein Minimum herunterfahren muss. Aber jeder sollte sich überlegen, wo er einsparen kann.
Wasser ist kein Statussymbol
Die Alternative Wassergewinnung wie die Aufbereitung von Meer- und Abwasser müsste außerdem stärker gefördert werden, erklärten Wissenschaftler auf einer Wasserkonferenz in Paris. Neben der Wasserverschwendung sollte man aber auch der Kommerzialisierung von Wasser entgegenwirken. Die Wasserversorgung in Metropolen sollte nicht privatisiert werden! Wasser sollte kein Statussymbol und Profitbringer sein. Wenn Wasser in Restaurants als „Ware“ gehandelt wird, vernichten wir damit eines der letzten Güter, das der Allgemeinheit gehören sollte.
Beim "zoom human rights"-Fotowettbewerb der Jugendherbergen und des Deutschen Instituts für Menschenrechte sind eure Ideen und Bilder zum Menschenrecht auf Wasser gefragt: www.zoomhumanrights.net
Einsendeschluss ist der 30.04.2011
Text: Fabienne Kinzelmann
Dieser Artikel entstand in Zusammenarbeit mit Youpodia.de.
Dir gefällt dieser Artikel?
auf Facebook teilen auf WhatsApp teilen auf Twitter teilen auf Google+ teilen
Es ist nicht einfach, den Entwicklungsländern Wasser zukommen zu lassen. Wie Die Antagonistin schon sagte, können wir nicht einfach Wasser durch die Gegend chauffieren. Das würde dann wahrscheinlich wieder zu erhöhter Umweltbelastung führen, was sich wahrscheinlich wieder auf unser Wasser auswirken würde. Natürlich bringt Wassersparen in den Industriestaaten was, aber einen großen Unterschied würde es nicht machen. Es müsste eine andere Lösung für das Problem geben, doch die Frage ist welche.
Obwohl es so schwer ist, daran was zu ändern glaube ich doch, dass man eine Lösung finden kann. Man muss nur bereit sein, auch etwas zu Ändern.
Das Problem ist nicht die Wassermenge, sondern die Zuteilung. In den Entwicklungsländern wird Wasser lieber für den Anbau von Rosen (Kenia) genutzt für den Export. Die Bevölkerung durstet. Dann brauchen noch die Tiere und Saatgut Wasser. Die Verfügbarkeit hat auch viel mit der Agrarwirtschaft zu tun. Überhaupt mit der Wirtschaft und der Politik. Denn wohin werden Kenias Rosen transportiert? In die Industriestaaten!!
Aber man kann nichts daran ändern. egal wie man es dreht oder wendet.
Und wenn wir wirklich an Wasser sparen- wie soll das dann in die Entwicklungsländer gebracht werden? Wasser ist nun mal materiell. Wenn wir das Wasser aus unseren Quellen nehmen und den Entwicklungsländern beim Brunnenbau helfen? Wir können doch nicht immer Wasser hin und her chauffieren.
Und außerdem: In den Entwicklungsländern verdampft das Wasser doch.
Mehr als Politik und Beethoven hat Bonn nicht zu bieten? Von wegen! Wir verraten euch, welche süßen Leckereien, Traditionen und Partylocations die rheinische Stadt zu einem echten Geheimtipp für einen Städtetrip machen.
Plant ihr gerade eure Silvesternacht und wisst noch nicht wohin? Wie wäre es mit einem Städtetrip in die Landeshauptstadt von Nordrhein-Westfalen? Was ihr alles in Düsseldorf erleben könnt, erfahrt ihr hier auf einen Blick!
Na, schon den nächsten Städtetrip mit Freunden geplant? Wie wäre es mal mit einer Entdeckungstour durch die Städte am Rhein? Wir stellen euch rheinische Metropolen vor. Den Anfang macht die Stadt Köln.
Wer kennt das nicht? – Gezwungenermaßen sitzt man körperlich anwesend im Unterricht, während man geistig schon längst durch „das Leben danach“ prescht. Denn hinter dem Schulhorizont wartet die Freiheit und winkt uns schon mal zu.
Während man sich im Rest von Deutschland über Schnee freut, ist in den Wintersportregionen schon längst die heiße Phase erreicht. An den Wochenende pilgern schon Tausende von Wintersport-Fans auf die Piste. Dabei ist das Motto wie jedes Jahr, umso waghalsiger desto besser.
SPIESSER.de und Youpodia haben 30 Leute zu einem Wochenende nach Köln eingeladen. Ganz in Eigenregie plante youpodia-Userin Josephine die Bespaßung in der Domstadt. Wiebke war dabei und erzählt euch, wie es war.
In der Schule diskutieren die türkisch-stämmige Lale und die Deutsche Melissa über die ältere Generation in ihren unterschiedlichen Kulturen. Schon bei der Begrüßung fangen die Unterschiede an.
Wie feiern eigentlich Fans anderer Nationen ihre Mannschaften bei der WM? Ich habe mich in Hannover in einen englischen Pub begeben und den Engländern beim Fußballfieber zugeschaut.
Containern – gefährlich oder eine gute Sache? Lisa macht für uns den Test. Lest, was sie auf ihrer Tour erlebt hat und was es mit der „Container-Bar“ auf sich hat...
Es ist ein Thema, so sagenumwoben wie klischeebehaftet: das Touren mit einer Band. Doch die Realität hat mit Groupies, wilden Partys und einem lockeren Lebensstil wenig zu tun.
Anstatt irgendwo hinzufliegen, sich einfach in der Mitte treffen – besonders für Freunde mit unterschiedlichem Wohnorten ist diese Art zu reisen geeignet. Laura hat es ausprobiert und die Rechnung ging auf: Mitte aus Memmingen + Eichstätt = München.
Migration ist ein heiß diskutiertes Thema. Wir haben mal ein paar Fakten gesammelt, mit denen ihr bei der nächsten Diskussion Stammtischparolen alt aussehen lassen könnt.
Alljährlich müssen sich Schulabgänger entscheiden: Bundeswehr oder Zivildienst? Eine weitere Alternative ist das Freiwillige Jahr. Hier erfahrt ihr, wo die Unterschiede zum Zivildienst liegen – und worauf man achten sollte.
Für ihren letzten Eintrag in ihrem Erstsemester-Blog hat Lisa sich an den Ort des Geschehens zurückbegeben. Ganz Sherlock-dedektivisch ergründet sie, was dort in der Uni die letzten Wochen mit ihr passiert ist.
„Enttäuschend!“ – So lautet das Urteil vieler Menschen über das Ergebnis des Klimagipfels im Dezember. Doch während die allermeisten nur zu Hause vorm Fernseher fluchten, war Valeska, 17, Mitglied bei der WWF-Jugend, live dabei in Kopenhagen und hat sich aktiv für
SPIESSER und youpodia.de haben euch gefragt: Welcher ist euer allerliebster Lieblingsplatz auf der ganzen großen weiten Welt? Nun wurden die besten Orte ausgewählt.
Was tun, wenn Nazis einem die Sicht auf ein freies Land versperren? Hier stellen wir euch drei Aktionen vor, die ganz unterschiedlich das Problem Neonazismus bekämpfen – mit Humor, Musik und vielen guten Ratschlägen.
Tiemo ist 21, kommt aus Oberbayern und macht gerade ein Freiwilliges Ökologisches Jahr in der Umwelt-Jugendherberge in Prien am Chiemsee. Was Tiemos Aufgaben sind und wie er zum Thema Umwelt eingestellt ist, erzählt er hier.
Es ist nicht einfach, den Entwicklungsländern Wasser zukommen zu lassen. Wie Die Antagonistin schon sagte, können wir nicht einfach Wasser durch die Gegend chauffieren. Das würde dann wahrscheinlich wieder zu erhöhter Umweltbelastung führen, was sich wahrscheinlich wieder auf unser Wasser auswirken würde. Natürlich bringt Wassersparen in den Industriestaaten was, aber einen großen Unterschied würde es nicht machen. Es müsste eine andere Lösung für das Problem geben, doch die Frage ist welche.
Obwohl es so schwer ist, daran was zu ändern glaube ich doch, dass man eine Lösung finden kann. Man muss nur bereit sein, auch etwas zu Ändern.
Das Problem ist nicht die Wassermenge, sondern die Zuteilung. In den Entwicklungsländern wird Wasser lieber für den Anbau von Rosen (Kenia) genutzt für den Export. Die Bevölkerung durstet. Dann brauchen noch die Tiere und Saatgut Wasser. Die Verfügbarkeit hat auch viel mit der Agrarwirtschaft zu tun. Überhaupt mit der Wirtschaft und der Politik. Denn wohin werden Kenias Rosen transportiert? In die Industriestaaten!!
Aber man kann nichts daran ändern. egal wie man es dreht oder wendet.
Und wenn wir wirklich an Wasser sparen- wie soll das dann in die Entwicklungsländer gebracht werden? Wasser ist nun mal materiell. Wenn wir das Wasser aus unseren Quellen nehmen und den Entwicklungsländern beim Brunnenbau helfen? Wir können doch nicht immer Wasser hin und her chauffieren.
Und außerdem: In den Entwicklungsländern verdampft das Wasser doch.