1. November. Nur noch wenige Tage, dann ist es so weit. Es geht mit WWF nach nach Dzanga-Sangha.
Am Frankfurter Flughafen werden wir die erste der insgesamt drei Maschinen besteigen, die uns über Zürich und Yanoundé nach Dzanga-Sangha bringen werden. Wir, Silke, Olli und Janine, wollen euch kurz vor der Expedition nochmal unsere Erwartungen, Ängste, Hoffnungen und die Spannung schildern, die sich in uns breit machen.
Wir fühlen uns bestens ausgestattet.
WWF schickt drei Jugendliche auf Expeditionstour nach Dzanga Sangha, in den afrikanischen Dschungel. Die Expedition soll "allen die Augen öffnen, die Dzanga-Sangha noch nicht kennen". Die Teilnehmer der Dschungel-Tour werden viel über Regenwaldschutz lernen und als Botschafter die Öffentlichkeit auffordern, bestimmte Projekte in Dzanga-Sangha zu unterstützen.
Eine der drei Expeditionsteilnehmer ist Silke. Sie wird exklusiv für SPIESSER.de Tagebuch schreiben.
Gelbfieber-, Tollwut-, Hepatitis- und Choleraimpfung? Check! Schlafsäcke, Isomatten und die passende Kleidung? Check! Wissen über Getier, Land und Leute? Natürlich haben wir Bücher und Artikel gelesen, das Internet durchforstet und uns von unseren Expeditionsbegleitern informieren lassen. Allerdings ist da immer noch ein Gefühl von Ahnungslosigkeit. Dzanga-Sangha ist nach wie vor ein Geheimnis für uns. Denn egal wieviel wir lesen, egal wieviel wir hören und egal wieviel wir im Vorhinein erfahren - die Reise wird am Ende dann doch ganz anders, als wir uns vielleicht ausgemalt haben.
Wir kennen das Datum der Ankunft und das der Rückkehr, aber was passiert eigentlich dazwischen? Wie sieht es dort wirklich aus? Wir wissen so gut wie nichts, wir sind ebenso ahnungslos wie alle anderen, die uns auf der Expedition über das Internet begleiten werden. Dadurch bietet sich die Möglichkeit, gemeinsam eine unbekannte Welt zu betreten, die wir bisher nur aus den Erfahrungen anderer ansatzweise kennengelernt haben.
Was wird uns erwarten? Wie werden wir uns wohl fühlen?
Wie sind die Bedingungen vor Ort? Nach unserer Kleidung zu urteilen ist es wohl schwül und feucht - na gut, das wussten wir vorher schon. Wir versuchen aus allen auch noch so kleinen Schnipseln ein Puzzle zusammenzusetzen. Wofür genau brauchen wir eine Stirnlampe? Wofür Badeanzug und Badehose? Und aus welchem Grund ist es wichtig, ein Taschenmesser mit sich zu tragen? Und! Der Sangha ist doch ein Fluss - ob wir ihn befahren werden?
...ja, das ist das Bild, das wir alle im Kopf haben. Aber nicht umsonst ist Dzanga-Sangha ein Schutzgebiet. Aber vor wem, oder vor was soll es beschützt werden? Ob wir wohl Wilderern oder Baumfällern über den Weg laufen? Wie gefährlich kann die Reise für uns werden? Es fällt unglaublich schwer sich ein komplexes Bild zu machen.
Es bleibt kein Zweifel daran, dass die Expedition für uns alle eine Bereicherung sein wird! Wir werden viel erleben, die Achterbahn der Gefühle befahren, dabei durch Loopings sausen, die uns das Glück in den Bauch treiben und ahnungslos vor enorme Herausforderungen stellen. Vielleicht verzweifeln wir. Vielleicht sind wir von Zeit zu Zeit niedergeschlagen . Sicher ist, dass wir eine überwältigende Erfahrung machen werden.
Leider bleiben wir nur zweieinhalb Wochen im Dschungel. Wie wird es weitergehen mit Umweltschutzprojekten hier in unserer Heimat?
Wir sind gespannt, wie wir uns dann fühlen werden. Es wird übergangslos zurück gehen in das alltägliche Leben, hier in Deutschland, wo die Bäume schon lange durch Hochhäuser ersetzt wurden, wo die Schule uns zurück zieht auf den Wissensstand von vor 18 Tagen. Aufholen ist dann erst einmal angesagt.
Jetzt werden wir noch für ca. eine Woche dem Alltagstrott folgen,
...dann aber am 05. November direkt von Schule und Uni nach Frankfurt fahren. Gerne hätten wir mehr Zeit uns einzufühlen, uns wirklich vorzubereiten, die Arbeit beiseite zu schieben, um uns nur noch auf Dzanga-Sangha zu konzentrieren.
Um am Freitagmorgen ausgeruht am Terminal zu stehen verbringen wir die letzte Nacht in einer frankfurter Jugendherberge. Gegen halb elf sitzen wir im Flieger auf dem Weg zum nächsten Kontinent. Die Aufregung steigt und zum ersten Mal haben wir dann wirklich Zeit für das Gefühl: Es geht los, wir fliegen nach Afrika!
Und ihr könnt uns auf unserer Reise begleiten. Ab dem 8.11 berichten wir hier und auf www.wwf-jugend.de aus Dzanga-Sangha. Reinschauen lohnt sich!
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