Michael Melnik, 18, Bützow
Ich stecke gerade mitten im Abiturstress. Zwischen Nachtschichten mit dicken Büchern bleibt nur wenig Zeit, unseren Weblog zu füttern oder Informationen an Stellvertreter und Mitglieder des Jugendrates weiterzuleiten. Leider lässt auch das Engagement nach: All diejenigen, die aktiv sind, verlassen bald die Schule und ziehen zum Studieren wer-weiß-wohin. Noch haben sich nicht sehr viele gemeldet, die unsere Arbeit übernehmen wollen. Dass sich etwas ändert, wollen die meisten aber nicht, sich auch dafür wirklich einzusetzen. Michael engagiert sich im Jugendrat seiner Heimatstadt Bützow. Er plant und entwickelt Jugendnetzwerke, führt Kinderbeteiligungsprojekte weiter. |
Fenna Thormählen, 17, Schlamersdorf
Weil ich in der Jugendorganisation von Greenpeace arbeite, konnte ich einmal mit zu einer Konferenz nach Berlin fahren. Dort trafen wir den Staatssekretär aus dem Umweltministerium. Ich sagte zu ihm: Die Abholzung der Urwälder muss unbedingt gestoppt werden. Der Politiker war ganz gerührt und hat versprochen, sich für meine Forderungen einzusetzen. Als ich wieder zu Hause war, musste ich feststellen, dass bei der Konferenz nicht viel herausgekommen ist und erst recht nichts Wichtiges beschlossen wurde. Das war sehr enttäuschend, hat mich aber motiviert, weiterzumachen. Fenna ist in der AG für Umweltschutz in ihrer Schule engagiert. |
Cindy Müller, 15, Wittmund
Klar, nicht alle Migranten, die in Deutschland leben, interessieren sich auch für unsere Kultur. Aber ich hab da andere Erfahrungen gemacht. In unseren Bastel- und Hausaufgabengruppen gibt es beispielsweise viele Italiener. Vor Kurzem habe ich ihnen gezeigt, wie Besenwerfen geht. Das ist ein typischer Ostfriesen-Sport. Wer den Besen am weitesten werfen kann, hat gewonnen. Die Kleinen haben sich fast kaputt gelacht vor Freude. Cindy hat den Jugendleiterschein und betreut Hausaufgabenhilfe, Kindersport sowie Bastel- und Backkurse für die Johanniter-Unfall-Hilfe. |
Steffen Jacobs, 18, Aurich
Vor den letzten Landtagswahlen in Niedersachsen haben wir vom Landesjugendring die Spitzenkandidaten zu Gesprächsrunden über Jugendpolitik eingeladen. Das Thema Studiengebühren war uns besonders wichtig: Die Belastung wird für Studenten immer größer, sodass sie weniger Zeit für ehrenamtliche Tätigkeiten aufbringen können. Das hat Ministerpräsident Christian Wulff auch eingesehen. Er will jetzt darüber nachdenken, ein System einzuführen, bei dem engagierte Jugendliche einen Teil der Studiengebühren erlassen bekommen. Bei der nächsten Gelegenheit werden wir da noch mal nachhaken. Steffen ist Pfadfinder und setzt sich für mehr Partizipationsmöglichkeiten von Jugendlichen ein. |
Fauve Linssen, 18, Münstertal
Einige Jugendliche von meiner Schule haben sich im letzten Jahr eine Kuh gemietet und verschiedenfarbige Felder auf die Straße gemalt. Die Leute konnten dann wetten, auf welches Feld der erste Kuhfladen fliegt. Die Jungs haben das gemacht, um Geld zu sammeln, das wir dann spendeten. Wir sammeln abwechselnd für eine Schule in Paraguay und für eine andere in Freiburg. Jede Klasse denkt sich dabei eine andere coole Aktion aus. Von dem eingenommenen Geld der Weihnachtsbasare hat sich eine Schule in Paraguay schon komplette Sanitäranlagen einbauen können. |
Alexandra Tacea, 17, Neuhausen Neulich kam eine Gruppe von Leuten an uns vorbei und meinte nach einem Blick auf unsere Tibet-Fahnen: Eigentlich werden doch die Chinesen unterdrückt. Ich war schockiert, dass trotz der momentanen Medienpräsenz so wenig Leute über<br><br> die Probleme in Tibet Bescheid wissen. Auch viele andere Passanten hatten nur ein großes Fragezeichen im Gesicht, als ich sie auf den Konflikt in Tibet angesprochen habe. Selbst die Jugendlichen in der Schule sind eher desinteressiert. Trotzdem organisieren wir mit unserer Tibet-Initiative zurzeit jede Woche Mahnwachen. Alexandra engagiert sich seit zwei Jahren für die Tibet-Initiative Stuttgart, indem sie Unterschriften sammelt, Vorträge und Vorstellungen zum Thema Tibet organisiert. Außerdem beteiligt sie sich an Eilaktionen von Amnesty International. |
Sarah Grandke, 18, Uckerfelde
Mein Opa erzählte mir davon, wie er nach dem Krieg aus seiner Heimat vertrieben wurde und was er während der Vertreibung erlebte. Er erzählte von all den Toten, die er schon als 11-Jähriger sehen musste. Das ging mir unter die Haut, ich konnte teilweise nicht mehr richtig schlafen. Doch ich habe auch erfahren, wie wichtig es ist, sich mit Zeitzeugen zu unterhalten. Für einen Geschichtswettbewerb habe ich das Thema Heimatvertreibung recherchiert und dann auf ein paar Treffen der Volkssolidariät vorgelesen. Und mein Opa freut sich, dass Schicksale wie seines nicht in Vergessenheit geraten. Sarah ist auch bei der Freiwilligen Feuerwehr und im Festkomitee ihrer Schule aktiv. |
Johannes Wander, 20, Teetzleben
Unsere alte Schülerzeitung Phantom war wirklich schlecht: Es gab kein richtiges Layout, die Bilder waren gemalt und alle Ausgaben per Hand kopiert. Als ich die Redaktionsleitung übernahm, wollte ich alles anders machen. Mittlerweile heißt das Blatt Kleinkariert . Vor ein paar Wochen konnten wir als kleine Dorfschülerzeitung sogar den Ministerpräsidenten von Mecklenburg- Vorpommern, Harald Ringstorff, interviewen. Gelohnt hat sich die ganze Mühe: Im Mai bekamen wir den Preis als beste Schülerzeitung unseres Bundeslandes. Johannes ist Landesschülersprecher, Mitglied der Bundesschülerkonferenz, Chef einer Schülerzeitungsfirma und Mitglied der FDP. |
Jana Thiele, 19, Schwarme
Pfadfinderin bin ich von klein auf seit elf Jahren mittlerweile. 2003 habe ich dann meine erste Gruppe übernommen, seit 2006 leite ich zudem die Ortsgruppe. Neben den Pfadfindern engagiere ich mich noch in der Schule. Hier haben eine Freundin und ich eine Courage-AG ins Leben gerufen, die wir ohne Lehrer betreuen, weil keiner von denen Zeit dafür findet. Wir erarbeiten zusammen Themen und Referate zu Widerstandskämpfern oder Rassismus. Inzwischen besuchen jede Woche zwölf Leute die AG. Jana leitet seit 2003 eine Kinder- und eine Jugendgruppe im Bund der Pfadfinderinnen und Pfadfinder, die Ortsgruppe seit 2006. |
Ansgar Seng, 18, Wermelskirchen
Ich bin in der Schülervertretung und beteilige mich gerade an einer Kampagne gegen die Kopfnoten. Weil die meisten Schüler nicht mal wussten, was Kopfnoten überhaupt sind, gingen wir erst einmal in die Klassen und klärten auf. Zu den Demonsrationen gegen die Kopfnoten, die wir im Januar mit der Landes-Schülervertretung organisierten, kamen dann rund 3.000 Leute. Ansgar arbeitet in verschiedenen Schülervertretungen mit, auch auf Landesebene. |
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Ich habe das Gefühl, dass sich einige Personen mit dieser Aktion einfach nur selbstdarstellen. Das finde ich schade, denn es gibt viel engagiertere Jugendliche als z.B. Manó Schütt!
Ich finde es super zu sagen was man gemacht hat oder noch tut. Ich engagiere mich in meiner Schule auch und es ist doch ein super Gefühl sich auf die Schulter zu klopfen und zu sagen "Das hast du gut Gemacht!!" oder?
Nach langem hin und her. Missverständnissen und Zeitaufbringungen ist mein Artikel nicht erschienen.
Gruß Ines
An alle Leserinnen und Leser da draußen.
Der Link in meinem Artikel stimmt NICHT!!!
Ich bin nicht im VCP- Würtemberg aktiv sondern im VCP Land Baden.
Hier der richtige Link: www.vcp-baden.de
Wenn schon denn schon ;);
Gruß
Neals
Ist echt schade, dass man so viel erzählen kann und am Ende nicht wirklich Aufschluss über die ganzen Sachen gegeben wird. Aber es würde sich sicherlich auch keiner ein 100 Seiten Heft durchlesen, also muss man damit zufrieden sein.
Humor
Mein link stimmt auch nicht. Hab diese Schule, die da verlinkt ist noch nie gesehen.
Richtiger Link: http://www.hro-kwh.de
Der funktionierende Link heißt: http://buetzow.jugend.inmv.de/
Schade, dass aus beinahe zwei Stunden Telefoninterview ein Öko-Klischee-Artikel geworden ist. Dazu eine kleine Richtigstellung: Um die Kröten kümmern sich Anwohner. Aber man nimmts ja mit Humor ...