Djamschid Safi, 18, Hamburg
Ich möchte auch unbedingt etwas ändern. Diesen Tatendrang hat ein älterer Herr in mir geweckt: Herr Kalff war in den 60er Jahren Ortsamtsleiter im Hamburger Stadtteil Billstedt. Er hat damals viel bewirkt mit seinem Idealismus; obwohl er noch sehr jung war und sich oft gegen Ältere durchsetzen musste. Ich habe Herrn Kalff bei einem Interview bei einer Geschichtswerkstatt kennen gelernt. Und jetzt will ich selbst versuchen, Vorurteile über Billstedt aus der Welt zu schaffen. Denn viele meinen, in Billstedt gibts vor allem Kriminelle und Assoziale. Ein paar Freunde und ich suchen deswegen zurzeit Informationen über den Stadtteil, wir gehen oft ins Archiv oder befragen Zeitzeugen. Djamschid initiierte an seiner Schule das Projekt Schule ohne Rassismus Schule mit Courage und organisiert für dieses Jahr ein Sportturnier gegen Rassismus. |
Nora Gersie, 16, Saulheim
Vor vier Jahren wurde in Logo , den Kindernachrichten des ZDF, dazu aufgerufen, Beiträge zum Thema Armut in Afrika zu verfassen. Ich war sofort interessiert und konnte auch meine Freunde und Mitschüler dafür begeistern. Wir machten Umfragen in der Schule und auf der Straße und filmten diese. Der fertige Streifen schaffte es unter die 100 besten Einsendungen und hat sogar ein bisschen das Verhalten in unserer Klasse geändert. Vor diesem Projekt gab es Jungs, die immer rumgepöbelt haben. Ich finde, sie sind seitdem ein bisschen bewusster, ruhiger und toleranter geworden. Nora engagiert sich für Brot für die Welt , nahm an Aktionen wie Schule gegen Rassismus oder Aktion Tagwerk teil und kümmert sich um den Schulgarten ihrer Schule . |
Eldrid Ehlers, 19, Aspach Ich bin bei der E-Mail-Seelsorge nethelp4u.de aktiv. Das kann man sich wie Telefonseelsorge vorstellen, eben nur per Email. Die Leute schreiben uns anonym. Meist sind es Alltagsprobleme, wie Stress in der Schule, Streit mit dem Freund oder den Eltern, die die Jugendlichen belasten. Aber manchmal sind auch richtig schlimme Sachen dabei: Eine schwangere 14-Jährige oder Leute, die nachts auf dem Heimweg von der Disko überfallen wurden. Wir schreiben die Antworten selbst, besprechen sie aber vor dem Abschicken mit richtigen Seelsorgern. Eldrid ist Vorsitzende im Jugendzentrum Backnang. |
Max Gebauer, 18, Göttingen
Als Chefredakteur der kostenlosen Jugendzeitung Sunny Side Up , die ich selbst gegründet habe, arbeite ich viel mit jungen Leuten zusammen. Ich helfe ihnen beim Finden der Themen und Schreiben der Texte. Für Sunny Side Up konnte ich auch einmal an einer Pressekonferenz mit Angela Merkel teilnehmen. Das war sehr lustig: Ich saß da im Pressebereich, um mich herum nur gestandene Journalisten in Anzug und Krawatte. Die sahen alle sehr wichtig aus, ich war der einzige junge Redakteur. Max hat den Verein Gibt Essen e.V. gegründet, der Jugendliche dabei unterstützt, journalistisch zu arbeiten. Er ist Chefredakteur eines Magazins und produziert eine Radiosendung. www.gibt-essen.de |
Mark Krasnov, 19, Heidelberg
Ich war gerade zum ersten Mal als Betreuer in einem Sommerlager der Jüdischen Gemeinde Hannover. Nach ein paar Tagen erfuhren wir, dass bald noch mehr junge Menschen in unser Sommerlager kommen sollten. Denn Jugendliche aus Israel, die wegen des Libanonkrieges lange Zeit in Bunkern verbracht hatten, sollten sich hier erholen. Als die israelischen Jugendlichen dann da waren und wir alle auf dem Hof standen, flog plötzlich ein Flugzeug über uns hinweg. Die jungen Israelis wurden panisch, einige warfen sich sogar auf den Boden. Das war ein ziemlich bewegender aber auch erschreckender Moment für mich. Mark war von 2002 bis 2007 Gruppenleiter in der Jüdischen Gemeinde in Hannover. Seit 2007 ist er Jugendzentrumsleiter in Wiesbaden. Außerdem hilft er dabei, jüdische Kinder aus Osteuropa zu integrieren. |
Lucas Wehner, 20, Halle (zur zeit in Riverside)
Während einer Präsentation an einer amerikanischen High School wurde ich einmal gefragt, ob wir in Deutschland Elektrizität haben und mit Messer und Gabel essen. Solche Momente sind amüsant, aber man muss gelassen bleiben und sich das Lachen verkneifen. Ich studiere seit 2007 in Kalifornien und bin in Amerika viel für den Verein Halle International unterwegs. Ich halte Vorträge, versuche Beziehungen zu anderen Städten aufzubauen oder einen Schüleraustausch ins Leben zu rufen. Lucas hat den Verein Halle International 2006 mitgegründet. Zudem ist er bei Lachen Helfen e.V. und Entschieden für Christus e.V. Kinder- und Jugendarbeit aktiv. www.ec-jugend.de |
Katharina Bühren, 15, Rheine
In Bolivien muss die ganze Familie ins Gefängnis, wenn der Vater verhaftet wird. Wir haben dazu einen Film gesehen ich war ziemlich entsetzt: In Haft hatten die Kinder kaum Essen, keine Toiletten und manche schliefen sogar auf dem Hof. Das Kinderdorf in Cochamba ist da die einzige Hilfe. Da es nur durch Spenden finanziert wird, arbeite ich in der Bolivien AG meiner Schule. Mit unseren Aktionen sammeln wir Geld: Durch einen Jahrmarkt haben wir so über 1.800 Euro eingenommen. Es ist toll zu wissen, dass man so helfen kann. Katharina unterstützt seit vier Jahren mit der Bolivien-Arbeitsgemeinschaft das Kinderdorf Christ König . |
Kevin Trauth, 14, Kandel
In Klingenmünster unternahmen wir unsere bis jetzt aufregendste Aktion. Wir stellten auf einem Flohmarkt mehrere große Käfige auf und baten Besucher, sich in diese Käfige hinein zu stellen. Ich bin Mitglied der Tierschutz AG unserer Schule und damit wollten wir zeigen, wie sich Tiere in Massenhaltung fühlen müssen. Viele Leute waren geschockt und die Aktion fand breite Zustimmung bei den Besuchern. Und das war es ja auch, was wir erreichen wollten. Wir organisieren auch andere Projekte und Demonstrationen, zum Beispiel gegen Walfang, Pelztierhaltung oder Robbenjagd. Für ihr Engagement für Tiere wurde die Klasse von Kevin schon mehrfach ausgezeichnet, unter anderem mit einem mit 4.000 Euro dotierten Tierschutzpreis. |
Katharina Füger, 19, Külsheim Ich leite eine Jugendrotkreuzgruppe, die aus sechs- bis zehnjährigen Kindern besteht und denen ich einmal die Woche einfache Grundlagen der Ersten Hilfe beibringe. Dafür sollten die Kinder einmal mit Kunstblut Wunden malen und diese danach mit Pflastern verarzten. Ein paar haben die Aufgabe jedoch komplett missverstanden und statt Schnittwunden lieber Fingernägel angemalt. Das Tagesziel wurde damit natürlich nicht erreicht, lustig war es aber allemal. Solche Situationen verdeutlichen mir, wie viel Spaß man mit den Kindern haben kann und dass es ohne ehrenamtliche Arbeiter solche Kurse gar nicht gäbe. Um wie Katharina eine Jugendrotkreuzgruppe leiten zu können, muss man einen dreiwöchigen Gruppenleiterkurs absolvieren, in dem man eine pädagogische Ausbildung erhält und Erste Hilfe Kurse besucht. |
Juliane Henze, 18, Dresden
Ich frage jeden, ob er mir sein altes Handy gibt. Eine Firma bezahlt dafür bis zu drei Euro für ein Tierheim. Ein Freund, der Coolste in der Klasse, hat eine kleine Handysammlung, wollte mir aber keines davon geben. Er sagte, dass er die ja noch mal brauchen könnte. Dann habe ich ihn mit ins Tierheim genommen. Als er die abgemagerten Hunde sah, gab er mir danach eines seiner guten Telefone. Für das Tierheim sind so schon über 1000 Euro zusammen gekommen. Juliane beteiligt sich an der Aktion Menschen für Tiere . |
Ich habe das Gefühl, dass sich einige Personen mit dieser Aktion einfach nur selbstdarstellen. Das finde ich schade, denn es gibt viel engagiertere Jugendliche als z.B. Manó Schütt!
Ich finde es super zu sagen was man gemacht hat oder noch tut. Ich engagiere mich in meiner Schule auch und es ist doch ein super Gefühl sich auf die Schulter zu klopfen und zu sagen "Das hast du gut Gemacht!!" oder?
Nach langem hin und her. Missverständnissen und Zeitaufbringungen ist mein Artikel nicht erschienen.
Gruß Ines
An alle Leserinnen und Leser da draußen.
Der Link in meinem Artikel stimmt NICHT!!!
Ich bin nicht im VCP- Würtemberg aktiv sondern im VCP Land Baden.
Hier der richtige Link: www.vcp-baden.de
Wenn schon denn schon ;);
Gruß
Neals
Ist echt schade, dass man so viel erzählen kann und am Ende nicht wirklich Aufschluss über die ganzen Sachen gegeben wird. Aber es würde sich sicherlich auch keiner ein 100 Seiten Heft durchlesen, also muss man damit zufrieden sein.
Humor
Mein link stimmt auch nicht. Hab diese Schule, die da verlinkt ist noch nie gesehen.
Richtiger Link: http://www.hro-kwh.de
Der funktionierende Link heißt: http://buetzow.jugend.inmv.de/
Schade, dass aus beinahe zwei Stunden Telefoninterview ein Öko-Klischee-Artikel geworden ist. Dazu eine kleine Richtigstellung: Um die Kröten kümmern sich Anwohner. Aber man nimmts ja mit Humor ...