Veronika, 19
Ich arbeite als ehrenamtliche Telefonberaterin und kann mich noch gut an den Anruf eines 14-jährigen Mädchens erinnern. Das ist jetzt schon über zwei Jahre her. Ihr Vater hatte sie mehrmals missbraucht und dafür gab sie sich auch noch selbst die Schuld. Ich hatte mich vorher auf solche Situationen in einer 70-stündigen Ausbildung vorbereitet. Es war zwar ein gutes Gefühl, ihr auch wieder Mut gemacht zu haben. Trotzdem waren das schwere Momente für mich. Veronika möchte anonym bleiben. Sie arbeitet ehrenamtlich bei der kostenlosen Telefonberatung für Kinder- und Jugendliche Hoffnungsfunken . (Tel.: 08001110333) |
Marja Swiridoff, 16, Freiberg
Ich bin Geschäftsführerin der Nepal Schüler GmbH. Ein paar meiner Mitstreiter sind letztens aus Nepal zurückgekommen. Als sie erzählten, dass eine alte Frau nach einer Operation wieder sehen konnte und daraufhin umhergetanzt und dem behandelnden Arzt um den Hals gefallen sei, da merkte ich plötzlich: Wir haben wirklich geholfen. Der ganze Organisationsaufwand für Stadtlauf, Benefizkonzert, Kalender und, und, und das alles hatte sich tausendfach gelohnt. Das von Jugend hilft ausgezeichnete Projekt konnte Schulmaterial, Schulkleidung und neue Lehrer sowie ein Augencamp, bei dem 175 Nepalesen das Sehen wieder erlangten, finanzieren. |
Manó Schütt, 17, Stockelsdorf
In den Ferien waren wir in dem bosnischen Dorf, das wir durch unser Projekt unterstützen. Dort bauen wir die Schule wieder auf und versuchen, die Jugendlichen der verschiedenen Ethnien und religiösen Gruppen zusammenzubringen. Einmal lud uns eine Familie spontan zu sich nach Hause ein. Im ärmlichen Wohnzimmer tranken wir zusammen Kaffee und aßen Pizza. Wir wussten gar nicht, wie wir uns verhalten sollten; die Familie hatte so wenig und gab uns trotzdem etwas. Dabei sorgten sich die Eltern über so vieles. Wir müssen etwas dafür tun, dass es diesen Menschen wieder besser geht. Manó engagiert sich bei Prok07 , einem Projekt der Organisation Schüler Helfen Leben . |
Jana Zäpfel, 17, Konstanz
Mein Schulpraktikum habe ich in einem integrativen Kindergarten gemacht, in dem behinderte und nicht behinderte Kinder miteinander spielen. Das hat mir so sehr gefallen, dass ich seitdem ehrenamtlich bei der Caritas arbeite. Dort betreue ich einen dreijährigen behinderten Jungen. Das heißt, ich spiele mit ihm oder gehe mit ihm spazieren. Es ist faszinierend, seine Entwicklung zu beobachten. Das schönste war bis jetzt, seine ersten Krabbelversuche mitzuerleben. Jana ist außerdem als Rettungsschwimmerin bei der DLRG tätig. |
Sascha Licht, 19, Heidesee
Seit etwa drei Jahren führe ich Schülergruppen durch das Konzentrationslager Sachsenhausen. Ich hatte einfach beim verantwortlichen Verein nachgefragt. Kurze Zeit später führte ich dann die erste Gruppe durch das KZ. Das Bewegendste an diesen Führungen ist, wenn ich die Schüler in den Erschießungshof führe und ihnen erkläre, wie hier Menschen umgebracht wurden. Bin ich fertig mit Erzählen, ist es immer ganz still, keiner lacht mehr. Man kann in den Augen der Jugendlichen sehen, dass sie in diesem Moment realisieren, wie grausam das NS-Regime war. Und genau das ist es, was ich erreichen will. Sascha organisiert außerdem Jugendweihen, bereitet Schüler auf Auslandsaufenthalte in Irland vor und schreibt zusammen mit Freunden an einer Biografie über Gisela Schertling, einem Mitglied der Widerstandsorganisation Weiße Rose. |
Michael Steinmann, 21, Borken
Sport baut Vorurteile ab. Deshalb habe ich vor fünf Jahren begonnen, Freundschaftsspiele zwischen deutschen und holländischen Hockeyvereinen zu organisieren. Dafür wurde ich 2005 in Chile beim Weltjugendsprecher-Treffen ausgezeichnet. Den Preis überreichte mir die Präsidentin des Welthockeyverbandes Els Van Brega-Vriesman. Ostern 2006 besuchte ich dann eine Stadioneröffnung hier in Deutschland. Plötzlich klopfte mir von hinten eine ältere Dame auf die Schulter und sagte: Na, wie geht es dir? Es war die Frau aus Chile. Sie hatte mich wieder erkannt und das am anderen Ende der Welt. Sport verbindet eben. Michael ist Trainer in Hockeyvereinen in Deutschland und Holland. Im März 2008 war er zusammen mit anderen Jugendlichen Mitglied einer deutschen Delegation, die sich die chinesischen Anlagen für Olympia 2008 anschaute. |
Katharina Hartwig, 18, Wolfenbüttel
Nach 24 Stunden Zugfahrt kamen wir endlich in Minsk an. Mit im Gepäck hatten wir Medizin für 10.000 Euro. Damit wollten wir Menschen helfen, die es laut weißrussischer Regierung gar nicht gibt. Denn die versucht immer noch, die Folgen des Reaktorunfalls von Tschernobyl herunter zu spielen. Nachdem wir die Medizin am Empfang des Krankenhauses abgegeben hatten, gingen wir in die Kinderstation. Es war bedrückend. Plötzlich wusste keiner mehr, was wir eigentlich sagen wollten. Zudem fährt Katharina einmal im Monat in eine Behinderteneinrichtung und liest vor. |
Alexej Livshyts, 19, Göttingen
Kürzlich erhielt unsere Fußballmannschaft einen Brief unseres indonesischen Patenkindes Willy, das bei der Tsunamikatastrophe 2004 seine gesamte Familie verloren hat. Ich las ihn erst alleine und war sehr gerührt: Er bedankte sich alle zwei Zeilen und schrieb, dass es ihm gut gehe. Die Schule mache ihm Spaß und er sei gesund; sogar Bilder waren beigelegt. Als ich den Brief dann vor Spielbeginn der versammelten Juniorenmannschaft vorlas, war das sehr motivierend und gab allen das Gefühl, mit unserer Hilfe etwas bewirkt zu haben. Alexej engagiert sich als Betreuer von Jugendteams und Jugendschiedsrichter. Zusammen mit den A-2 Junioren des SBB Göttingen unterstützt er seit vier Jahren den elfjährigen Willy Andakina Pratma aus Indonesien. |
Franziska Stölzel, 20, Chemnitz Wir wollen junge Schreiber zusammenbringen, sie Verlagen vorstellen und ihre Texte veröffentlichen. Ich bin zum zweiten Mal Projektleiterin von poet bewegt, einem sachsenweiten Literaturwettbewerb für Jugendliche. Natürlich kostet das auch Geld und wir brauchen Preise. Zum Beispiel haben wir unser Konzept einem Berliner Verlag vorgestellt und ihn überzeugt wir bekamen dann eine Kiste voller Bücher und Hörbücher zugeschickt. Franziska unterstützt außerdem junge Autoren bei poetry unplugged, ist bei dem Jugendprogramm Jugend für Europa engagiert und hilft Jugendlichen, selbst Projekte zu starten. |
Tarik Celik, 14, Wesel
Ich finde es klasse, dass in unserem Kindertreff ein friedliches Miteinander von vielen verschiedenen Kulturen möglich ist. Ob türkische, deutsche oder arabische Kinder: Hier verstehen sich alle richtig gut. Ich war schon dabei, als ich gerade mal neun Jahre alt war. Seit letztem Jahr leite ich den offenen Kindertreff und den Konfirmandentreff. Wer welcher Religion angehört, spielt da keine Rolle. Tarik engagiert sich für den offenen Kindertreff und den Konfirmandentreff der Ev. Kirchgemeinde Wesel. |
Ich habe das Gefühl, dass sich einige Personen mit dieser Aktion einfach nur selbstdarstellen. Das finde ich schade, denn es gibt viel engagiertere Jugendliche als z.B. Manó Schütt!
Ich finde es super zu sagen was man gemacht hat oder noch tut. Ich engagiere mich in meiner Schule auch und es ist doch ein super Gefühl sich auf die Schulter zu klopfen und zu sagen "Das hast du gut Gemacht!!" oder?
Nach langem hin und her. Missverständnissen und Zeitaufbringungen ist mein Artikel nicht erschienen.
Gruß Ines
An alle Leserinnen und Leser da draußen.
Der Link in meinem Artikel stimmt NICHT!!!
Ich bin nicht im VCP- Würtemberg aktiv sondern im VCP Land Baden.
Hier der richtige Link: www.vcp-baden.de
Wenn schon denn schon ;);
Gruß
Neals
Ist echt schade, dass man so viel erzählen kann und am Ende nicht wirklich Aufschluss über die ganzen Sachen gegeben wird. Aber es würde sich sicherlich auch keiner ein 100 Seiten Heft durchlesen, also muss man damit zufrieden sein.
Humor
Mein link stimmt auch nicht. Hab diese Schule, die da verlinkt ist noch nie gesehen.
Richtiger Link: http://www.hro-kwh.de
Der funktionierende Link heißt: http://buetzow.jugend.inmv.de/
Schade, dass aus beinahe zwei Stunden Telefoninterview ein Öko-Klischee-Artikel geworden ist. Dazu eine kleine Richtigstellung: Um die Kröten kümmern sich Anwohner. Aber man nimmts ja mit Humor ...