Bewerbungen mal anders, Wettbewerb mal anders – und alles im Rahmen des Journalismus.
Wer hat nicht schon einmal mit großen Kindesaugen zu seiner Mutter aufgeblickt und gesagt: „Mama, ich möchte später Wettermann sein.“ Oder auch „Oma, wer schreibt eigentlich die Witze in die Zeitungen?“? Journalist sein ist einer dieser Träume, die vielleicht nicht ganz so früh auftauchen, wie der Wunsch, eine Prinzessin oder ein Superheld zu werden, doch jeder junge Mensch, der die Medien liebt und sich vielleicht auch für das geschriebene Wort interessiert, hat zumindest schon einmal mit dem Gedanken gespielt, als Reporter herumzureisen oder als Redakteur bis spät in die Nacht am Editieren zu sitzen.
Wenn man zwölf Jahre alt ist, wird einem vielleicht erzählt „Oh, das ist aber schön!“. Wenn man 16 Jahre alt ist wird einem von jedem Lehrer gesagt „Du hast da überhaupt keine Chance, einen Job zu finden, studier‘ lieber was Richtiges!“ .
Aufgeben liegt da nah. Und jetzt, mit 18 Jahren, wird mir auf einmal wieder Mut gemacht. Und nicht von meinem Deutschlehrer, nein. Nicht von meinem Vater. Nicht von einer Freundin, die jetzt schon weiß, dass sie Erzieherin werden möchte. Sondern von Journalisten. Richtigen Journalisten, die einmal genau da standen, wo ich jetzt stehe: an einem entscheidenden Punkt, dort, wo jeder Jugendliche einmal steht: soll ich, oder soll ich nicht?
Eine Ausbildung ist sicher. Studieren auf Lehramt? Mit den richtigen Fächern kein Problem. Medizin? Mit den richtigen Noten möglich. Journalismus, Kommunikationswissenschaft? Ohaua. Das kann nur schiefgehen.
Wenn man sich bewirbt, geschieht das eigentlich mit puren Abfragen nach Fähigkeiten, nach Erfahrungen – aber woher Erfahrungen sammeln, wenn man sich doch gerade für Erfahrungen bewirbt? Und dann fällt da wie zufällig eine Broschüre in meine Hände – der 132. Jugend Presse Kongress in Mannheim, am Wochenende des 9. und 10. Novembers. Name, Alter, Schule, Soziales Engagement.
Moment mal. Soziales Engagement? Ich bin Sanitäterin an meiner Schule, gebe Nachhilfe, bin Mitglied der Schülervertretung, saß für einige Monate im Jugendbeirat unserer Stadt – zählt das? Kann das wirklich das sein, was mich für ein Wochenende nach Mannheim bringt, um da mit anderen Interessenten – Gleichgesinnten, oder auch der Konkurrenz – zwei Tage lang Journalismus zu betreiben? Mit den Profis. Vom Spiegel, von der Welt, vom NDR. Die mir dann auf einmal nicht sagen „Du schaffst das eh nicht!“ sondern einen Schluck aus ihrer Wasserflasche trinken, zu dir aufschauen, und sagen: „Warum nicht?“
Also los, einen Versuch kann ja nicht schaden. Wer wagt, gewinnt, nicht wahr? Als ich aber eine Woche vor dem Datum des Kongresses selbst noch keine Rückmeldung hatte, war mir klar, dass es nicht gereicht hatte – was nicht gereicht hatte, wusste ich nicht, aber selbst mit 18 Jahren ist heutzutage man an Absagen gewöhnt.
Als dann am Dienstagnachmittag Post auf meinem Schreibtisch lag, war ich überrascht – und dachte mir: „Okay. Ich bin dann wohl am Wochenende in Mannheim.“ Internetpräsenz hat die young leaders gmbh noch nicht, Recherche ist also schwer – aber ich packte meine sieben Sachen und setzte mich am Freitagmittag in den Zug. Sieben Stunden Fahrt – am Bahnhof in Mannheim bin ich auf eine kleine Gruppe aus dem Süden Deutschlands gestoßen, auf der Suche nach der Straßenbahnhaltestelle, so wie ich.
Zwei Minuten haben wir gebraucht, um uns alle vorzustellen – und auch, wenn ich vorher gedacht hatte, dass das Ganze eine Art Einzelkampf wird, wurde mir hier klar, dass uns alle das gleiche antrieb: in irgendeiner Weise die Liebe zum Schreiben, die Liebe zu den Medien.
Das ganze Wochenende sollte so werden – man fühlte sich nicht allein, auch dann nicht, als am Samstagnachmittag die Deadline gesetzt war. Man war mit seinen Gruppenmitgliedern, mit seinen „Mitarbeitern“, ein Team, das gemeinsam für eine Sache arbeitete, nämlich die Informationen in geforderter Form abzuliefern. Einer für alle, alle für einen.
Ob es ein Satz wie „He, den Absatz find ich toll!“ von einem Teammitglied ist oder gleich ein „Wenn du es wirklich willst, tu’s einfach.“ von einer Journalistin der Welt – ein Wochenende gibt auf einmal neue Hoffnung. Ein Wochenende gibt Mut, dass man nicht immer nur Zweitbeste sein kann, in einem Beruf, den man vielleicht noch nicht einmal richtig will. Ein Wochenende hat mir gezeigt, dass ich nicht jetzt schon aufgeben sollte, auch nicht, wenn ich nicht die finanziellen Mittel oder den bildungstechnischen Hintergrund für ein perfektes Studium habe.
Es gibt immer Möglichkeiten, Möglichkeiten wie die young leaders gmbh.
Werbung ist ebenfalls ein Medium – doch soll dies kein Werbespot sein. Es soll meine Dankbarkeit vermitteln, und ein Anstoß für alle sein, die jetzt nach ‚wie werde ich Journalist‘ gegoogelt haben.
Es gibt Möglichkeiten, immer.
Denn es geht hier weder darum, ob dein Vater Anwalt ist, noch darum, welche Note dir dein Musiklehrer gibt. Es geht auch nicht darum, wie viel BaFög du später bekommen wirst, oder wie viele Freunde du hast, ob du den Bürgermeister deiner Stadt kennst. Es geht darum, was du tust – für dich, für andere Menschen, für Menschen, die wie du vielleicht nicht mit einem Erbe von tausenden und zehntausenden von Euro gesegnet sind.
Die young leaders gmbh sagt dir, dass du sein kannst, was du willst. Irgendjemand muss es in die Nachrichten schaffen, ob nun mit einer historisch bedeutsamen Entdeckung oder durch Politik, und irgendjemand muss auch diese Nachrichten machen – der Jugend Presse Kongress hat mir Mut gemacht, dass ich das sein kann. Und ein bisschen Mut, ein bisschen Hoffnung für die Zukunft kann manchmal Gold wert sein.
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https://youtu.be/dc3EW7fgqk8
Bei meinem letzten Sturz fiel ich in Kunst hinein:
[Bild:1]
Viel Spaß
mxk
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