Marvin: "Ich bin ein ganz normaler Jugendlicher, wie jeder Gymnasiast auch."
"Ich bin ein ganz normaler Jugendlicher, wie jeder Gymnasiast auch."
Marvin, 16, Wilhelm-Conrad-Röntgen- Volksschule, Weilheim |
Viele denken, Hauptschüler wären gewalttätig und schlecht erzogen. Wirklich schlimm sind aber nur die wenigsten. Ich bin ein ganz normaler Jugendlicher, wie jeder Gymnasiast auch, nur habe ich eben kaum Bock zu lernen.
Wir Hauptschüler haben unsere Qualitäten. Viele können gut malen oder werken. Ich kann saugut mit Computern umgehen und bin auch sehr stolz darauf. Ich schraube viel an der Hardware rum - dabei kann ich stundenlang vor einem Problem sitzen und versuchen, eine Lösung zu finden. In der Freizeit helfe ich Freunden, wenn ihr Computer nicht mehr geht.
Um leichter einen Ausbildungsplatz zu finden, machen wir schon in der achten Klasse Praktika: Ich habe eines als KFZ-Mechatroniker und eines als Hausmeister gemacht. Das war beides nichts für mich. Ich will was mit Computern machen. Das Problem: Viele Firmen geben dir als Hauptschüler keine Chance. Die sehen dich als Hauptschüler und sagen "Nein, danke."
Nach der neunten Klasse werde ich den Hauptschulabschluss machen. Die mittlere Reife würde ich nicht schaffen - dafür ist der Stoff zu schwer und bin ich zu faul. In meinem Zeugnis stehen derzeit fast nur Dreier und Vierer, und zwei Fünfer. Aber ich bin ein sehr ehrgeiziger Typ und habe ein gutes Ego. Wer wirklich Bock auf Arbeiten und eine Ausbildung hat, findet auch eine Ausbildungsstelle - zumindest, wenn man sich aus Schlägereien raus hält und keine Anzeigen bei der Polizei sammelt.
Erzählt auch ihr eure Geschichte. Einfach Kommentar schreiben oder Mail an redaktion@spiesser.de
Protokoll und Foto: Felix Scheidl
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ja ich finde das die schulen unütz sind die schule abschaffen das wäre am besten
NEIN^^ es ist immer woanders anders fertig
Ey Karl was geht
also mal ehrlich. ich bin gymi und habe mal nichts gegen hauptschüler oder realschüler, aber die mögen uns nicht. vielleicht denken die ja, wir wären anders, nur weil unsere schule nen anderen namen trägt und angeblich besser ist. ich denke alle sind gleich (abgesehen von geschlechtsunterschieden usw)Da finde ich es total kacke wenn die dann so scheiße zu uns sind. wir haben denen noch nie was getahn. -.-
Anna
hey Karl-Johannes,
ich war auf auf ner blöden realschule aber die lag mit einer hauptschule zusammen und die waren nicht besser.
ich kenn auch ganz fiese gymnasien - und selbst auf den einzelnen schulen ist der umgang innerhalb der klasse unterschiedlich.
ich glaube da kann man nicht so verallgemeinern.
da spielt nicht nur die intelligenz mit rein.
(da wären noch die soziale schicht, subkulturen, umweltfaktoren etc.);
glückwunsch zu deinem abschluss.
Ich finde, dass es auf Hauptschulen ein besseres Verhalten untereinander gibt, weil wir nicht denken, dass wir etwas besseres sind. Wir sind schon an unterste Stelle gestellt, aber können es trotzdem schaffen einen Realschulabschluss zu bekommen. Ich war mal auf einer Realschule. Auf der Realschule dachten alle, sie wären etwas ''besonderes'', weil sie nicht ganz unten im Schulsystem sind. Dort habe ich viele assoziale Leute kennen gelernt, die keinen Respekt vor niemandem hatten. Als ich dann auf eine Hauptschule ging, weil ich keine Lust mehr auf diese behindi-Kinder mehr hatte, wurde ich gleich am ersten Tag voll akzeptiert. Meiner Meinung nach ist an den Hauptschulen die soziale Struktur viel stärker als an Realschulen. Ich ging 3 1/2 Jahre auf eine Hauptschule. Diese 3 1/2 Jahre gefielen mir besser als 1/2 Jahr auf einer Realschule.
Falls ihr was gegen mich schreiben wollt:,, Ich bin nicht dumm, oder sonst was und ich habe sogar mit Hauptschule einen erweiterten Realschulabschluss bekommen!''
Vorraussetzungen für einen erweiterten Realschulabschluss an einer Hauptschule:
Englisch A-Kurs
Mathe A-Kurs
In einem A-Kurs mindestens eine 2 und in dem anderen mindestens eine 3.
Ein Notendurchschnitt von 2,0.
ABSCHLUSSKLASSE 2008 = THE BEST!!!!!
Wer verallgemeinert denn hier krasser? Die Leute, die Hefter auswendig lernen, sind (so hab ich den klugscheisser verstanden und denke es persönlich auch) nicht in der Lage, ohne Hilfestellung etwas selbst strukturiert und organisiert auf die Beine zu stellen. Um den Wert des Menschen geht es doch an der Stelle gar nicht, eher um seine Qualifikation.
Solange wir aber von dem stupiden auswendiglernen von durchgekautem Material für Arbeiten nicht wegkommen und selbständiges Denken und organisiertes Arbeiten nicht gefragt wird, brauch sich keiner über unzureichende Qualifikation zu beschweren.
"die gymnasiasten haben nur ein paar schick wörter gelernt." (Zitat klugscheißer);
Vielleicht wäre es sinnvoll, sich in Toleranz zu üben, an statt sich gängiger Klischees zu bedienen...ich meine nicht, dass gymnasiasten bessere menschen sind, aber du verallgemeinerst hier schon sehr, oder?
und: wenn jeder mensch gleich viel wert ist, warum ist es dann schade, dass die, "die hefter auswendig lernen", oben sind? sinnvolles aneignen von wissen könnte auch unter den talenten laufen, auf die du dich berufst, wohingegen nicht-lernen durchaus einfach darauf beruht, dass manche leute stinkend faul sind.
"nö, ich lerne nicht, nö, ich streng mich nicht an und hausaufgaben mach ich schon garnicht,aber förder mich doch bitte!", oder wie???
und zu allerletzt: wenn ich talent habe, kann ich selber was daraus machen und muss nicht darauf warten, dass bittebitte jemand kommt und mich fördert, irgendwann sollte man ja auch sowas wie selbstverantwortung übernehmen können.
ich wische mir ja auch selber meinen allerwertesten ab und warte nicht mehr darauf, dass mama mir eine pampers umwickelt.
genau!das hauptschüler-proletariat muss endlich wieder bereit für den klassenkampf gemacht werden.
ich denke so geht man auch gegen (jugend)-gewalt vor. die geht nämlich nicht von personen mit imigrations hintergrund aus, sondern von jugendlichen der ärmeren schichten, die ihre durch die konsumgesellschaft geprägten ansprüche nicht mit ihrer perspektivlosigkeit vereinigen können.
verantwortung und handlungszwang liegen allerdins nicht nur bei bildungsträgern und massenmedien.
eine kapitalistische gesellschaft setzt vorraus das eine menge individuen auf der strecke bleiben und das sind nicht nur hauptschüler.
aber bevor wir jetzt irgend ein phantom-system attackieren sollten wir uns klar werden was wir selbst gegen diese zustände tun können.
solten wir wirklich in einer demokratie leben hat schließlich jeder die gleichen vorraussetzungen und möglichkeiten.