Azubis in der Auto-Branche sind Liebhaber von fahrbaren Untersätzen. SPIESSER fragt bei drei jungen Menschen nach, mit welchem Traumauto sie gern eine Spritztour machen würden und mit welcher Fahrgelegenheit sie in Wirklichkeit früh zur Arbeit fahren.
10. April 2007 - 10:04 SPIESSER-Redakteurin Onlineredaktion.
Ines Hartmann, 22, Fahrzeuglackiererin, seit Sommer 2006 bei der Bereiter GmbH in Bad König, ausgelernt
In meinen Träumen fahre ich einem Audi TT, weil der ein schnittiger Sportflitzer ist.
Wenn ich aufwache, sitze ich in einem Honda Civic.
Bereits als kleines Kind habe ich mich für Autos interessiert. Für mich stand schon früh fest, dass ich in die Auto-Branche gehen will. Ich habe nach der Schule ein Jahr Praktikum gemacht. Als ich danach den Ausbildungsvertrag in der Tasche hatte, habe ich mich riesig gefreut.
Klar hat man es als Mädchen schwerer. Da gucken dich sogar manchmal die Kunden schief an und fragen, warum du als Mädchen Autolackiererin wirst. Aber ich bin daran gewöhnt. Richtig gekränkt war ich nur am Anfang. Die männlichen Kollegen haben nämlich dauernd irgendwelche dummen Sprüche gerissen. Durchgekämpft habe ich mich. Selbst heute können es immer noch nicht alle Jungs akzeptieren, mit einer Frau zusammenzuarbeiten. Vielleicht ist es eher der Neid auf meine guten Leistungen.
Trotz all des Stresses habe ich es dennoch nie bereut. Und es gibt ja auch genug tolle Momente. Zum Beispiel, als wir einen Preis als besonders guter Ausbildungsbetrieb entgegen nehmen durften. Man, war ich da stolz.
Christian Hollberg, 18, Ausbildung zum Reifenmechaniker und Vulkanisationstechniker, im ersten Lehrjahr bei der Firma Reifen Kotinsky in Plaidt
In meinen Träumen fahre ich einen einfachen Wagen, vielleicht ein VW.
Wenn ich aufwache, sitze ich in einem Bus, weil ich keinen Führerschein habe.
Eigentlich wollte ich erst Kfz-Mechatroniker werden. Da ich aber keine Lehrstelle gefunden habe, musste ich mir eine Alternative suchen. So bin ich durch eigene Suche und mit Hilfe des Arbeitsamtes auf meinen Ausbildungsbetrieb gestoßen. Früher habe ich mit meinen Kumpels an Autos rumgebastelt.
An meinem ersten Tag war ich schon aufgeregt, aber die Kollegen sind echt nett. Das einzige womit man sich anfreunden muss, ist der permanente Gummi-Gestank. Meine Klamotten müffeln selbst zu Hause noch. Ansonsten macht die Arbeit echt Spaß. Ich erneuere Räder von Lkw und teilweise auch von Pkw. Alle abgefahrenen oder beschädigten Räder werden vulkanisiert. Das heißt, dass unter Druck zwei verschiedene Gummisorten miteinander verbunden werden. Die Reifen halten dann einfach länger, weil sie sich nicht mehr so leicht abfahren. Du musst immer ein Auge auf die Zeit haben, weil die Temperatur stimmen muss. Glücklicherweise habe ich da ein gutes Händchen.
Marlen, 19, Ausbildung zur Kfz-Mechatronikerin, im dritten Lehrjahr in der Automobilmanufaktur Dresden GmbH
In meinen Träumen fahre ich einem VW Corado, weil ich kantige Autos mag.
Wenn ich aufwache, sitze ich in keinem Auto, weil ich mir momentan keines leisten kann.
Mein erster Arbeitstag war ein aufregendes Erlebnis. Gerade meine Freunde und Großeltern waren am Anfang skeptisch. Ein Mädchen in einem Männerberuf. Da musste ich mir Kommentare a là "Du machst die Ausbildung nur, weil du vor den Jungs angeben willst!" anhören. Gott sei Dank hat sich das schnell gelegt. Im Werk dagegen war das nie ein Thema. Im Gegenteil: Ich arbeite lieber mit Jungs zusammen. Mädchen nerven mit ihren Zickerein.
Im Endeffekt zählt hier aber sowieso nur die Leistung. Türen vormontieren, lackieren oder auch Motoren zusammenbauen. - Die Arbeit ist echt abwechslungsreich. Außerdem finde ich die Kombination zwischen Mechaniker und Elektroniker sinnvoll. So kann ich später die Fehler am Auto suchen und sie gleichzeitig beheben. Ein Erfolgserlebnis habe ich immer wieder, wenn ich eigenständig Takte durchführen darf. Das sind zum Beispiel komplexe Arbeitsschritte im Motorenzusammenbau.
Nach Dienstschluss ist mit dem Herumbasteln noch lange nicht Schluss. Ich bin nämlich immer dabei, wenn Freunde Hilfe bei der Reparatur ihrer kaputten Autos benötigen.
Protokolle: Rike Günther
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https://youtu.be/dc3EW7fgqk8
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[Bild:1]
Viel Spaß
mxk
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