Welten(ver-)bummler: Gefangen im Land der Vertrautheit
Was ist das gesunde Mittelmaß zwischen Fernweh und spießbürgerlichem Alltagstrott? SPIESSER-Autorin Maria hat eine Einschätzung aus Ratlosigkeit für euch.
17. November 2013 - 13:38 SPIESSER-Autorin Mueller_Ma.
Ist es verwerflich, nicht jeden Winkel der Welt kennen zu wollen, wenn um einen herum jeder versucht, sich mit den exotischsten Ländern zu übertrumpfen?
Einmal um die Welt – dieser Wunsch schallt durch Partys, Kennenlern-Gespräche, Blogs, Tagebücher oder einfach das Innere. Jeder hat anscheinend schon mal daran gedacht oder es sogar schon fest geplant, den Alltag hinter sich zu lassen und Dinge zu sehen, die noch kein Mensch zuvor gesehen hat. Naja, zumindest nicht der engste Freundes- und Familienkreis. Aber schon hier kann das schwierig werden.
Den Grand Canyon hat Maria noch nicht
gesehen. Die Frage ist nur, ob sie das
überhaupt muss!? Foto: Kashyap Hosdurga // flickr CC
Überall tönt es von Ländern, Gegenden, Gebirgen und Menschen, die der Freund schon bereist hat. Da ist von 20 Kilo Leichtgepäck die Rede, von Fahrradtouren und Gletscherbesteigungen, von Work-and-Travel und Malaria-Schutzimpfungen. Es scheint, als würde jeder, wirklich JEDER, eine Weltreise machen.
Und dann kommt er, der peinliche Moment: Was habe ich schon gesehen? Ich kenne die Spaßbäder in der Region in- und auswendig. Auf den heimischen Wanderrouten kann ich die Karten nahezu gänzlich ersetzen. Auch in Großstädten wie Berlin, Hamburg und München macht mir keiner etwas vor. Und außerhalb dieser magischen Grenze? Außerhalb einer unerklimmbaren Mauer aus Beton und Stahl, die mittlerweile mit einem kurzen Lufthauch umzustürzen ist? Ein Urlaub an der Ostsee, ein Snowboard-Wochenende in den Alpen. Naja und zumindest auch ein Kurztripp nach Paris, ein Urlaub auf Teneriffa und ein mehrmonatiges Auslandspraktikum in Straßburg – Frankreich, immerhin!
Während drum herum bereits der nächste fünfstellige Betrag in Flug- und Busreisen investiert, ein möglichst kleiner All-in-One-Adapter bestellt und der Aufruf zur Abschiedsfeier abgeschickt wird, stelle ich mir unweigerlich die Frage: Würdest du dich das trauen? Ganz allein in die weite Welt reisen, wo das Ohne-Wörter-Buch das wichtigste Werkzeug ist? Wo der Magen flexibel werden muss, unsere Anforderungen an Hygiene auf eine harte Probe gestellt werden und die Gefahr allgegenwärtig scheint? Wurden wir nicht von unseren Eltern vor der Fremde gewarnt und haben Print und Fernsehen uns nicht gelehrt, wie fremd das Fremde ist? Es ist wie eine Trendsportart, der man nur schwer aus dem Weg gehen kann. Jetzt, wo die Möglichkeiten schier grenzenlos sind.
Around-the-World-Tickets gibt es überall. Couchsurfing macht es sogar möglich, auf Hotels zu verzichten und gleichzeitig wirklich lokal die Gegend zu erkunden. Ein Visum ist in vielen Ländern auch kein Problem mehr. Was also hält einen noch in Deutschland?
Ein fließender Übergang von Schule, Studium oder Ausbildung und Arbeit scheint spießig geworden zu sein. Es ist wie ein Arschgeweih. Das macht einfach keiner mehr und die, die es gemacht haben, schämen sich jetzt dafür.
Nur wer unterwegs war, kann erwachsen werden und ist reif für die Aufgaben eines erwachsenen Lebens. Und wer einmal erwachsen ist, kann nicht mehr weg. Verpflichtungen. Deshalb packt jetzt euren 60-Liter-Rucksack und tourt durch die Welt. Oder findet euch als Langweiler und Intoleranter in einem durchaus löblichen Konstrukt aus Offenheit, Fernweh und Geschichten wieder.
Nicht jeder kann und will alles stehen und liegen lassen. Manche verfolgen lieber Reiseblogs und Nachrichten und suchen nach Routine, Sicherheit und Vertrautheit. Vielleicht wird dieser alt-romantische Hang zur Heimat in ein paar Jahren wieder zum Trend. Bis dahin lässt sich nur sagen: Ich bewundere deine Pläne, aber für mich wäre das nichts.
nach wie vor liebe ich deinen Spruch:"Es ist wie ein Arschgeweih." und ich denke du hast auch Recht mit dem Trend >Ausland< nach dem Abi. Natürlich, wenn man reist trifft man nur Reisende, wo ich deiner Aussage "jeder, wirklich JEDER" macht eine Weltreise, voll und ganz zustimmen kann. Da war ich eine unter Tausend. Hier in Deutschland bin ich damit ein absoluter Exot. Und dabei rede ich nicht nur von meinen Freunden, die zum großen Teil wie ich aus einem Provinznest stammen. Damit meine ich auch Leute aus Großstädten, neue Leute die ich durch meinen Alltag kennen lerne, für die diese Form von Auslandsaufenthalt auch völliges Neuland ist und auch keinen Weltenbummler kennen. Genau das spiegelt sich auch in den Reaktionen wieder. Noch nie habe ich ein "Echt ich habe auch eine Weltreise gemacht!" gehört. Die häufigste Frage ist dann: wie bringst du das in deinen Lebenslauf unter? Gefolgt von Klassikern wie Finanzierung und was wo gemacht. Was für mich ja eigentlich nur zeigt, dass nach wie vor der Grundschule-Abitur-Studium Weg konventioneller ist, als irgendwo eine Weltreise einzuschieben.
Eigentlich fing alles ganz anders an – nämlich auf der 69. young leaders Akademie in Paderborn vom 20.-25.10.2020 für engagierte junge Menschen – aber am Ende ging ich mich vielen neuen Eindrücken über das THW nach Hause. Die young leaders Akademie ist ein Angebot für
Viktor W. (28) ist Geschichtsstudierender an der Uni Münster und ein sogenannter Russlanddeutscher. Das heißt, seine Familie brach vor weit über hundert Jahren in Richtung Russland auf, in der Hoffnung auf ein besseres Leben. Vor mittlerweile fast dreißig Jahren wollte Viktors Vater
Die Wahlerfolge der AfD wurde oft durch die sogenannten "Globalisierungsverlierer" erklärt, die sich aus Protest von den etablierten Parteien abwenden. Diese Argumentationsweise ist jedoch nicht nur empirisch nicht belegt, sondern blendet zentrale Faktoren der Wahlerfolge aus und spielt der AfD somit in die Karten.
Früher hatte die Welt des Kriegsjournalismus fast schon etwas Romantisches. Ernest Hemmingway verarbeitete seine Zeit im Spanischen Bürgerkrieg in seinem Roman „In einem anderen Land“. Während des zweiten Weltkrieges gehörten die Journalisten ebenso an die Front, wie die
Alles, was die Weltenlenker*innen heute entscheiden, wird richtungsweisend sein für unser zukünftiges Leben auf diesem Planeten. Wir müssen uns fragen: In was für einer Welt wollen wir leben? Welche Rolle soll die EU dabei spielen, wenn Staaten wie die USA und China vor allem nationale
Warum ein Tag noch lange nicht genug ist!
Zehntausende Schüler folgten dem Vorbild der schwedischen Dauer-Klima- Streikerin, die sitzend ihre Wut demonstrierte, und gehen jeden Freitag in den Städten dieser Welt auf die Straße, um für ihre Zukunft zu kämpfen.
Aber nicht sie
User Paul Nähring gibt mit diesem Gastbeitrag ein paar Nachhilfestunden in Sachen Geschichte, der Rolle der Jugend in dieser und über ihre Bedeutung für die Gesellschaft. #FridaysForFuture
Kostenfreie Sommercamps, die euch zu Gaming Designern und Fontane-Kennern machen.
Ihr wolltet schon immer wissen wie Computerspiele entstehen? Ihr interessiert euch für das kreative Schreiben von Geschichten? Euch fasziniert das Erstellen von witzigen, fiesen oder heldenhaften Charakteren?
Das National Model United Nations (NMUN) in New York City ist die weltweit bedeutendste Simulation der Vereinten Nationen, die jedes Jahr mehrere tausend engagierte Studentinnen und Studenten aus aller Welt in die Millionenmetropole an der Ostküste der USA lockt. In Delegationen organisiert, vertreten
Ein Bericht von Gastautor Felix Kaminski (22) über die Global Goals Aktionstage 2019 und junge Menschen, die Untätigkeit in der Klimapolitik nicht länger hinnehmen wollen. Seine Überzeugung: Es ist unsere Zukunft, die bedroht ist, wenn wir die Nachhaltigkeitsziele nicht erreichen.
Die Universität BTU Cottbus-Senftenberg bietet viele interessante Studiengänge und über 70 verschiedene Sportarten für Ihre Studierenden an. Auch viele internationale Studentinnen und Studenten lernen und leben hier zusammen. In Vielen Bereichen ist die BTU Cottbus-Senftenberg
Ich bin mehrmals aus Fenstern im 7. Stock gesprungen,
woraus ein Musikvideo zu meinem Song LIMITS entstanden ist:
https://youtu.be/dc3EW7fgqk8
Bei meinem letzten Sturz fiel ich in Kunst hinein:
[Bild:1]
Viel Spaß
mxk
Ihr habt Lust, richtig SPIESSIGE Inhalte mit uns zusammen zu organisieren und zu produzieren? Ihr habt Lust, mehr über Print- /Online- und Video-Content zu erfahren? Dann bewerbt euch für das SPIESSER-Medien-Camp in Dresden, das wir im August 2018 in Kooperation mit ausbildung.de anbieten!
Seit Jahrtausenden glauben wir Menschen an Dinge, die noch nicht bewiesen wurden. Gott, der Weihnachtsmann, der Humor Mario Barths oder die politische Überzeugung Angela Merkels, sind nur einige Beispiele. In dieser Abhandlung möchte ich mich nun mit weiteren Dingen beschäftigen, an die
Eine Million Menschen vor der Tür – ok, Flüchtlingskrise. „Draußen vor der Tür“ – ok, Wolfgang Borcherts Drama von 1949. Was hat das denn miteinander zu tun? Lasst es mich euch erklären.
Es ist schon schlimm, wenn ich Fotos sehe. Besonders eklig wird es, wenn ich diese Krabbeldinger im Fernsehen vorgesetzt bekomme. Wenn die achtbeinigen Ungeheuer aber durch mein Wohnzimmer huschen, dann ist mein Tag gelaufen!
„Wir wollen Veränderung!“ „Lahme Entenregierung!“ Solche mürrischen Stimmen werden immer häufiger laut, während die Uhr unaufhörlich Richtung Stunde Null der Bundestagswahlen 2017 am 24. September tickt. Anstatt sich, wie in den vorigen Jahren, von einer
Bunte Demonstrationen und brennende Barrikaden. Beim G20-Gipfel in Hamburg hat sich Protest von seiner besten und seiner schlimmsten Seite gezeigt. SPIESSER-Autor Samuel war für euch mit seiner Kamera mittendrin im Getümmel. Hier findet ihr seine eindrücklichsten Bilder.
Der SPIESSER ist euer treuer Begleiter in jeder Pause? Oder ist euch das gelb-blaue Jugendmagazin noch nie aufgefallen? Ihr seid zwischen 15 und 17 Jahre alt und habt Lust, das kreative Treiben in einer Redaktion kennenzulernen? Dann laden wir euch ein, in einem Sommerworkshop mit uns zusammen den SPIESSER
Diese Frage habe ich mir neulich im Ethik-Unterricht auch gestellt, als wir über das Gewissen eines Menschen gesprochen haben. Unsere Lehrerin zeigte uns einen Filmausschnitt, welcher ein sehr interessantes Experiment veranschaulichte: Das Milgram-Experiment. Es wurde 1962 das erste Mal vom gleichnamigen
„Elle parle anglais!“ („Sie spricht englisch!“) oder „Mais elle est allemande!“ („aber sie ist doch deutsch!“) sind Sätze die ich in Diskussionen zwischen französischen Schülern über mich und meine prinzipiell liebste Sprache oft zu hören bekam.
Nach langem Streit sind Sido und Bushido nun ein Herz und eine Seele. Zum Beweis haben sie gemeinsam das Album „23“ produziert. SPIESSER-Autorin Franka reichte das nicht: Sie traf die beiden zum Pärchenspiel, dem sogenannten „Eignungstest für die Ehe“...
David Guetta ist aus der DJ-Szene nicht mehr wegzudenken. Jens war für euch bei einem seiner Konzerte und hat mit dem DJ-Phänomen über seine Fans, die Arbeit und Hobbies gesprochen.
Hey Maria,
nach wie vor liebe ich deinen Spruch:"Es ist wie ein Arschgeweih." und ich denke du hast auch Recht mit dem Trend >Ausland< nach dem Abi. Natürlich, wenn man reist trifft man nur Reisende, wo ich deiner Aussage "jeder, wirklich JEDER" macht eine Weltreise, voll und ganz zustimmen kann. Da war ich eine unter Tausend. Hier in Deutschland bin ich damit ein absoluter Exot. Und dabei rede ich nicht nur von meinen Freunden, die zum großen Teil wie ich aus einem Provinznest stammen. Damit meine ich auch Leute aus Großstädten, neue Leute die ich durch meinen Alltag kennen lerne, für die diese Form von Auslandsaufenthalt auch völliges Neuland ist und auch keinen Weltenbummler kennen. Genau das spiegelt sich auch in den Reaktionen wieder. Noch nie habe ich ein "Echt ich habe auch eine Weltreise gemacht!" gehört. Die häufigste Frage ist dann: wie bringst du das in deinen Lebenslauf unter? Gefolgt von Klassikern wie Finanzierung und was wo gemacht. Was für mich ja eigentlich nur zeigt, dass nach wie vor der Grundschule-Abitur-Studium Weg konventioneller ist, als irgendwo eine Weltreise einzuschieben.
Liebe Grüße
dein Gegenüber :)