An einem meiner nachdenklichen Grübeltage bin ich mit einigen Freunden Eislaufen. Während wir alle zusammen in einer riesigen Menschenkette mit Leuten, die wir davor nie gesehen haben, durch die Gegend schlittern, mache ich mir Gedanken darüber, was Glück überhaupt bedeutet.
03. January 2012 - 17:40 von SPIESSER-Autorin protonphilosophie.
Eine einfache Antwort wäre ja zu sagen, dass Glück das Gegenteil von Unglück ist. Um ehrlich zu sein seh ich das allerdings nicht so. Ich meine, nur weil's mir gerade nicht allzu schlecht geht heißt das ja noch lange nicht, dass ich glücklich bin, oder?
Heißt Glück vielleicht seine Träume zu erfüllen? Wenn Hans und Helena Huber im Lotto gewinnen, heißt das nun ihr großes Glück? Oder können sie genauso gut in einer kleinen Wohnung von Luft und Liebe leben und trotzdem glücklich sein?
Man könnte Glück auch mit Zufriedenheit gleichsetzen. Das macht dann zwar die Redewendung 'und sie lebten glücklich und zufrieden' aus all den Märchen irgendwie unlogisch, aber dass Märchen nicht logisch sind ist irgendwie klar. Bleibt nur die Frage, womit ich zufrieden bin. Wenn irgendjemand seine Arbeit zu meiner Zufriedenheit erledigt... naja dann finde ich das prima, mehr aber auch nicht. Wenn ich mit mir selbst zufrieden bin sieht das schon ganz anders aus. Dann freue ich mich meistens ziemlich und ja, ich bin ein kleines bisschen glücklich. Hin und wieder auch ein kleines bisschen mehr. Damit hätten wir zwar eine Antwort, die allein mir allerdings nicht ausreicht. Glück kann doch nicht nur Selbstzufriedenheit bedeuten.
Während die Zahnrädchen in meinem Kopf knirschen und quietschen auf der verzweifelten Suche nach einer Antwort, vergesse ich völlig auf meinen Weg zu achten. Plötzlich stolpere ich, falle zu Boden und reiße nach und nach die Menschen um mich rum mit hinunter, bis wir schließlich alle in einem großen Haufen auf dem Boden liegen. Verblüffte Stille liegt über der (sicherlich komischen) Szene, da niemand so ganz kapiert hat, was passiert ist. Mir ist das ganze ein wenig peinlich, immerhin ist es meine Schuld und sicher hat der ein oder andere blaue Flecken davon getragen. Da fängt irgendwo neben mir auf einmal eine Frau an zu lachen und nach und nach fallen alle mit ein. Schließlich liegen wir da auf dem Boden: Fremde, neue Freunde und alte Bekannte irgendwie ineinander verheddert und lachen befreit und glücklich. Und ich denke so bei mir: genau das ist Glück. Dieser Augenblick.
Die glücklichsten Momente sind schließlich die mit Freunden, mit der Familie, Menschen die wir lieben. Glück kann ein einfaches Lachen sein, oder ein großer Erfolg. Glück ist nicht planbar, sondern spontan. Und klar, vielleicht sind glückliche Momente wie eine Seifenblase. Jeder Augenblick ist vergänglich. Aber was tust du wenn eine Seifenblase zerplatzt? Du machst eine neue. Und die ist vielleicht noch größer und schöner.
Das einzig wahre, große und vollkommene Glück gibt es nicht. Beziehungsweise es setzt sich zusammen aus vielen kleinen Augenblicken. Glück ist nunmal keine Jeans, die man von der Stange kaufen kann in der richtigen Größe und Form. Glück ist auch keine Tafel Schokolade die man notfalls nachkaufen kann wenn sie geschmeckt hat und es ist leider kein Parfüm, dass man einfach mal so tragen kann, wenn man gerade Lust dazu hat.
Nein, Glück ist wie ein Kirchenfenster. Jeder glückliche Augenblick ist eine Glasscherbe, bunt und leuchtend. Und zusammen ergeben all diese Momente ein wunderschönes Bild, das wir uns immer ansehen können und uns an all die schönen Stunden zurückerinnern.
Zuerst muss ich sagen, ein guter Artikel!
Aber ich für meinen Teil setzte nicht Glück mit glücklich gleich.
Glück ist für mich der erwähnte Lottogewinn, zufällig seinen Traumpartner zu finden, nach knapp einem Unglück entgangen sein,...
Glücklich hingegen ist etwas anderes, das ist ein Zustand, man ist zufrieden. Man fühlt sich gut und ist fröhlich.
Im Englischen wird das denke ich ja auch nochmal deutlich zwischen happy und lucky.
Glück ist für mich ein nicht erwarteter Vorteil oder, dass ein Ereignis mit sehr geringer Wahrscheinlichkeit eingetreten ist, z.B. der Lottogewinn.
Glücklich hingegen kann ich auch so sein, wenn ich mich mit meiner Familie verstehe, keinen streit mit Anderen habe, genug zu Essen habe etc. Hier muss jeder selbst wissen, was er braucht um glücklich zu sein. Manche sind mit wenigen zufrieden, andere erst mit nem großen Haus, Plasmafernsehr und was weiß ich.
Aber was deinen anschließenden Satz angeht (auf den du bestimmt wieder sehr stolz bist ;)) würde ich ihn für mich ein wenig Ändern, Glück ist es, wenn man ein solches Kirchenfenster besitzt, welches einen glücklich macht und nicht zu viele Teile fehlen.
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woraus ein Musikvideo zu meinem Song LIMITS entstanden ist:
https://youtu.be/dc3EW7fgqk8
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[Bild:1]
Viel Spaß
mxk
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