Während sich Asiaten mit Lichtschutzfaktor 100 eincremen, jagen die Europäer jedem Sonnenstrahl hinterher. Während Brasilianer dicke Hintern feiern, boomt hierzulande der Fitnesswahn. Lien hat kulturelle Schönheitsideale verglichen.
Haare so schwarz wie Ebenholz, Lippen so rot wie Blut und Haut so weiß wie Schnee – während Schneewittchen im Gebrüder Grimm Märchen noch die Schönste im ganzen Land war, entspricht sie nun, knapp 200 Jahre später, nur noch bedingt dem Schönheitsideal. Jedenfalls in den westlichen Ländern. Hier ist schön, wer braungebrannt ist. Wer mit Bronzehaut strahlen kann, hatte die Zeit, den Büroräumen zu entkommen und Sonne zu tanken. Wer nicht braun (genug) ist, der gönnt sich die Sonnenbank – Hautkrebsrisiko hin oder her.
Eine Lidfalte zum Mitnehmen, bitte!
Richtet man dagegen den Blick nach Asien, so entdeckt man dort noch das ein oder andere Schneewittchen. Statt für Selbstbräuner und getönte Tagescremes, werben hier schneeweiße Models für Bleaching-Cremes. Dunklere Hauttöne haben hier nur diejenigen, die nicht in klimatisierten Gebäuden sitzen, sondern draußen in der prallen Sonne schuften müssen. Sonnencremes sind in Ländern wie Vietnam bis zu Lichtschutzfaktor 100 erhältlich. Dauerschatten zum Auftragen. Das reicht aber nicht aus: Hautfarbene Zehensöckchen für die Flip-Flops und farblich abgestimmte Handschuhe zum Motorroller fahren dienen als weitere Sonnenschutzmaßnahmen. Knappe Bikinis am Strand? Fehlanzeige. Denn wer zu viel Haut zeigt, dem droht braun zu werden.
Wenn es um den Schönheitswahn geht, sind die Asiaten ganz vorne an der Front mit dabei: Lidfalten sind heiß begehrt – wer eine hat, der wird beneidet. Wer keine hat, der kauft sich eine. Wer dünne Staksen wie Heidi Klum haben will, der lässt sich in Japan für ein paar Zentimeter Körpergröße mehr die Beine brechen. In Asien gilt: Schön ist, was westlich aussieht.
Schöner als die Natur erlaubt
Ein paar Zentimeter kleiner hätten es dagegen lieber die Iranerinnen – vor allem im Gesicht. Sie sind der Spitzenreiter, was plastische Nasen-OPs angeht. Hier ist es kein Geheimnis, wer sich unters Messer legt. Denn: Wer hat, der hat. Wer das Geld hat, sich einer plastischen OP zu unterziehen, der hat das Ansehen. Trotz Verschleierung sind vor allem im Iran und im Libanon die Schönheits-OPs in den letzten Jahren enorm gestiegen.
Ganz anders sieht es dagegen in den westlichen Ländern aus. Wer der Natur künstlich nachhilft, der schweigt und genießt. Schönheits-OPs bilden trotz ihrer Präsenz in den Medien noch immer ein Tuschelthema. So sind große Brüste, volle Lippen und straffe Haut selbstverständlich ein Geschenk der Natur und nicht das Werk eines Schönheits-Docs.
Üppig, Üppiger, am schönsten
Während in Europa die Fitnessstudios boomen und die Kalorien purzeln, werden in den ländlichen Regionen von Mauretanien in Nordafrika die Frauen gemästet. Fettleibigkeit bis zur Heirat. Wer mit zwölf Jahren nicht mindestens 80 Kilo auf die Waage bringt, der findet keinen Ehemann. So wird das hier den Mädchen eingetrichtert. Im wahrsten Sinne des Wortes – die Mädchen werden wie Mastgänse mit Kamelmilch bis zum Wunschgewicht vollgestopft. Fettleibigkeit als Zeichen des Wohlstandes.
Etwas üppiger mögen es auch die Brasilianerinnen. Runde und knackige Hinterteile sind hier ein gefragtes Schönheitsideal. So sehr, dass der Allerwerteste sogar eine eigene Miss Wahl bekommt. Bei der „Miss Bum Bum“-Wahl wird der wohlgeformteste Hintern gekürt.
Fatale Ideale
Die Welt steht Kopf. Schön ist, was schwer erreichbar ist. Die Welt rückt näher zusammen und so auch die Schönheitstrends. Während es Schneewittchen nach Asien treibt, übernimmt Barbie die Oberhand über den Rest der Welt.
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Ich bin mehrmals aus Fenstern im 7. Stock gesprungen,
woraus ein Musikvideo zu meinem Song LIMITS entstanden ist:
https://youtu.be/dc3EW7fgqk8
Bei meinem letzten Sturz fiel ich in Kunst hinein:
[Bild:1]
Viel Spaß
mxk
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