Ein paar Kameras drinnen, große Scheinwerfer draußen, eine dreckige Schuleingangshalle und ein Snackautomat. Um die kargen Requisiten für „Szene 46“ wuseln fast 80 Menschen herum – Mitarbeiter der Produktionsfirma Rat Pack Filmproduktion, Schauspieler, Komparsen und Presse. Sie sorgen dafür, dass am 7. November 2013 die Schulkomödie „Fack ju Göhte“ startet. SPIESSER-Reporterin Friederike Krüger ist mittendrin.
06. August 2013 - 18:23 SPIESSER-Autorin FriederikeMarie.
Freitagmorgen an einem Gymnasium in München. Kein Wochenende in Sicht. „Immerhin bin ich heute erst um acht Uhr abgeholt worden“, grinst Schauspieler Max von der Groeben, der noch auf seinen Einsatz wartet. In Bora Dagtekins Film spielt er neben Jella Haase und weiteren Jungschauspielern einen ätzenden Schüler der 10b.
Der Türkisch für Anfänger-Star Elyas M'Barek schlüpft am Set in die Rolle des Aushilfslehrers, Herrn Müller. Der kommt gerade aus dem Gefängnis und lässt sich an der Schule anheuern, um an seine Beute zu kommen, die auf dem Schulgelände vergraben ist. Von Unterricht hat er keine Ahnung, weshalb die Klasse ihm die Hölle heiß macht. Soweit die Story.
Zwischen Schokoriegeln eingesperrt
Der Dreh läuft anders ab. Chronologisch schon gar nicht. Erst mal Szene 46. Ein Siebtklässler wird in einen gläsernen Süßigkeitenautomaten gesperrt. Er blockiert unfreiwillig Taste E9 – Aushilfslehrer Müller nervt das. Der Junge, gespielt von Jonas Holdenrieder („Das kleine Gespenst“) muss sich anschreien und Fensterscheibenschläge des Lehrers über sich ergehen lassen. Bis Jonas selbst nach E9 greift.
Nach der elften Aufnahme ist Pause. In jeder Sequenz wurden winzige Details geändert. Zwischendurch wird der Automat aufgeschraubt und der 13-jährige Schauspieler kann kurz raus. „Eigentlich habe ich da genug Platz drin, tut also nicht weh, wenn Elyas gegen die Scheibe haut“, grinst Jonas.
Jonas Holdenrieder wurde mit Leselektüre
in den Süßigkeitenautomaten gesperrt.
„Alles auf Anfang“, ruft nun der erste Regieassistent ins gelbe Mikro, „Sch, schhhhh, schh – Achtung, Ruhe, wir drehen!“ Die Komparsen, 20 Schüler des Lise-Meitner-Gymnasiums, nehmen wieder ihre Positionen ein. Parole: Ganz normales Pausengeschehen. In Wahrheit ist das aber eine strenge Choreografie.
Später im Film ist das zwar nur Hintergrund. Aber jedes Detail ist wichtig. Zum Beispiel Haare. Mitarbeiter aus der Maske rücken in den Drehpausen anhand von Fotos, die sie morgens geschossen haben, jede Strähne gerade.
Regisseur Bora Dagtekin: Eigentlich gut dabei
Nächste Runde: „46 A1, die Zwölfte“. Die Klappe knallt. Lange nicht so laut, wie man es sich vorstellt. Ist ein Fehler im Spiel, ruf einer rein. Dann gehts einfach weiter. Dafür müssen sich alle Schauspieler merken, auf welcher Seite sie gerade Kaugummi kauten, was sie zuletzt sagten und wie sie standen. Überflüssiges fliegt am Ende beim Filmschnitt heraus.
Regisseur Bora Dagtekin verfolgt die Aufnahme konzentriert auf einem kleinen Bildschirm und gibt Anweisungen. „Eigentlich sind wir gerade verdammt gut dabei. Morgen ist Halbzeit und mit dem Dreh kommen wir gut voran.“
v.l.: Aram Arami als Burak, Jella Haase als Chantal
und Gizem Emre als Zeynep haben nicht ganz so
viel Lust auf Herrn Müller (Elyas M’Barek).
Doch das soll sich alles ändern.
Er ist Vermittler zwischen Technik und Schauspielern und trägt große Verantwortung. Innerhalb eines halben Jahres hatte der 34-Jährige das Drehbuch für „Fack ju Göhte“ geschrieben: „Eigentlich sind es viel zu viele Szenen, sicher muss da einiges raus am Ende.“ Dagtekin mag es hinter der Kamera. Davor, das sei nichts, denn „ehrlich gesagt, tun mir die Schauspieler manchmal sogar leid. Aber die haben ja eine Menge Spaß dabei.“
Kinder, Katja Riemann und Elyas M´Barek: Total professionell!
Mit Elyas M‘Barek und Katja Riemann habe er bereits bei Türkisch für Anfänger tolle Erfahrungen gemacht. Mit Kindern und Jugendlichen zu drehen sei für ihn neu. Aber gut: „Die sind super drauf und schon total professionell.“
Kompliziert seien die rechtlichen Auflagen für Darsteller unter 18 Jahren. Jonas dürfe beispielsweise nur fünf Stunden arbeiten. Der Regisseur sieht zu dem Schauspieler hinüber. Jonas spielt gerade mit seinem Kinderbetreuer Karten – der Betreuer ist auch Vorschrift des Jugendarbeitsschutzgesetzes.
Wer 18 ist, kann dann die volle Zeit arbeiten. „Zehn Stunden drehen, elf Stunden Ruhepause“, erzählt Jella Haase, die zuletzt im Tatort „Puppenspieler“ eine Prostituierte spielte. Sie sieht den Dreh, wie die meisten hier, als lustiges Abenteuer. „Manchmal tut’s schon weh, weil wir so viel lachen“, sagt Jella.
Drei Stunden für keine Minute
Jetzt muss die Automaten-Szene doch nochmal aus drei anderen Perspektiven gedreht werden. Dem Blick der „Skript/ Continuity“ entgeht dabei nicht das kleinste Detail. Sie hat das Drehbuch in der Hand. Kontrolliert den Text. Protokolliert den Drehtag. Und notiert immer die exakte Position der Schauspieler im Bild, um später einen nahtlosen Schnitt zu ermöglichen. Nach drei Stunden sind sie fast durch - mit einer Szene, die im Film keine Minute füllt.
Kurz vor Zehn am Set: Bevor überhaupt etwas
aufgenommen wird, finden etliche Vorproben statt.
Diese einminütige Szene hat insgesamt mehr als drei
Stunden gedauert.
Das Gemurmel schwillt an. Essenszeit. In der Kantine stehen schon einige Schlange. Der Hauptdarsteller M'Barek hat das Mittagessen binnen Sekunden heruntergeschlungen. Dann ist er schon wieder weg. M´Barek spielt fast in jeder Szene mit, hat kaum Ruhe und wirkt etwas erschöpft. Vor der Kamera lässt er sich das nicht anmerken.
Doch noch ein Statement ergattert
Jetzt wird die erste Schulstunde in der 10. Klasse gedreht. Elyas M'Barek alias Herr Müller erträgt die Streiche und Launen der Jugendlichen. Das Klassenzimmer sieht furchtbar aus. Die Produktionsfirma hat extra Fenster eingeschlagen und Wände besprüht. Überall Müll.
Besonders die fiesen Schüler spielen gut. Aber das Licht stimmte noch nicht. Nochmal die Szene. Zum siebten Mal brüllt Elyas: „Mein Name ist Müller, ich bin hier nur vorübergehend – Schnauze jetzt, sonst kriegt ihr alle `ne Note Abzug!“ Schluss.
Dann hat der Hauptdarsteller endlich Zeit für ein kurzes Interview: „Sehr, sehr witzig und ziemlich talentiert“, sagt M'Barek über seine jungen Kollegen. Das Interview ist leider schnell vorbei. Der Hauptdarsteller wird beim Dreh gebraucht. „Alles auf Anfang! Ruhe! Wir drehen!“
Eigentlich fing alles ganz anders an – nämlich auf der 69. young leaders Akademie in Paderborn vom 20.-25.10.2020 für engagierte junge Menschen – aber am Ende ging ich mich vielen neuen Eindrücken über das THW nach Hause. Die young leaders Akademie ist ein Angebot für
Viktor W. (28) ist Geschichtsstudierender an der Uni Münster und ein sogenannter Russlanddeutscher. Das heißt, seine Familie brach vor weit über hundert Jahren in Richtung Russland auf, in der Hoffnung auf ein besseres Leben. Vor mittlerweile fast dreißig Jahren wollte Viktors Vater
Die Wahlerfolge der AfD wurde oft durch die sogenannten "Globalisierungsverlierer" erklärt, die sich aus Protest von den etablierten Parteien abwenden. Diese Argumentationsweise ist jedoch nicht nur empirisch nicht belegt, sondern blendet zentrale Faktoren der Wahlerfolge aus und spielt der AfD somit in die Karten.
Früher hatte die Welt des Kriegsjournalismus fast schon etwas Romantisches. Ernest Hemmingway verarbeitete seine Zeit im Spanischen Bürgerkrieg in seinem Roman „In einem anderen Land“. Während des zweiten Weltkrieges gehörten die Journalisten ebenso an die Front, wie die
Alles, was die Weltenlenker*innen heute entscheiden, wird richtungsweisend sein für unser zukünftiges Leben auf diesem Planeten. Wir müssen uns fragen: In was für einer Welt wollen wir leben? Welche Rolle soll die EU dabei spielen, wenn Staaten wie die USA und China vor allem nationale
Warum ein Tag noch lange nicht genug ist!
Zehntausende Schüler folgten dem Vorbild der schwedischen Dauer-Klima- Streikerin, die sitzend ihre Wut demonstrierte, und gehen jeden Freitag in den Städten dieser Welt auf die Straße, um für ihre Zukunft zu kämpfen.
Aber nicht sie
User Paul Nähring gibt mit diesem Gastbeitrag ein paar Nachhilfestunden in Sachen Geschichte, der Rolle der Jugend in dieser und über ihre Bedeutung für die Gesellschaft. #FridaysForFuture
Kostenfreie Sommercamps, die euch zu Gaming Designern und Fontane-Kennern machen.
Ihr wolltet schon immer wissen wie Computerspiele entstehen? Ihr interessiert euch für das kreative Schreiben von Geschichten? Euch fasziniert das Erstellen von witzigen, fiesen oder heldenhaften Charakteren?
Das National Model United Nations (NMUN) in New York City ist die weltweit bedeutendste Simulation der Vereinten Nationen, die jedes Jahr mehrere tausend engagierte Studentinnen und Studenten aus aller Welt in die Millionenmetropole an der Ostküste der USA lockt. In Delegationen organisiert, vertreten
Ein Bericht von Gastautor Felix Kaminski (22) über die Global Goals Aktionstage 2019 und junge Menschen, die Untätigkeit in der Klimapolitik nicht länger hinnehmen wollen. Seine Überzeugung: Es ist unsere Zukunft, die bedroht ist, wenn wir die Nachhaltigkeitsziele nicht erreichen.
Die Universität BTU Cottbus-Senftenberg bietet viele interessante Studiengänge und über 70 verschiedene Sportarten für Ihre Studierenden an. Auch viele internationale Studentinnen und Studenten lernen und leben hier zusammen. In Vielen Bereichen ist die BTU Cottbus-Senftenberg
Ich bin mehrmals aus Fenstern im 7. Stock gesprungen,
woraus ein Musikvideo zu meinem Song LIMITS entstanden ist:
https://youtu.be/dc3EW7fgqk8
Bei meinem letzten Sturz fiel ich in Kunst hinein:
[Bild:1]
Viel Spaß
mxk
Ihr habt Lust, richtig SPIESSIGE Inhalte mit uns zusammen zu organisieren und zu produzieren? Ihr habt Lust, mehr über Print- /Online- und Video-Content zu erfahren? Dann bewerbt euch für das SPIESSER-Medien-Camp in Dresden, das wir im August 2018 in Kooperation mit ausbildung.de anbieten!
Seit Jahrtausenden glauben wir Menschen an Dinge, die noch nicht bewiesen wurden. Gott, der Weihnachtsmann, der Humor Mario Barths oder die politische Überzeugung Angela Merkels, sind nur einige Beispiele. In dieser Abhandlung möchte ich mich nun mit weiteren Dingen beschäftigen, an die
Eine Million Menschen vor der Tür – ok, Flüchtlingskrise. „Draußen vor der Tür“ – ok, Wolfgang Borcherts Drama von 1949. Was hat das denn miteinander zu tun? Lasst es mich euch erklären.
Es ist schon schlimm, wenn ich Fotos sehe. Besonders eklig wird es, wenn ich diese Krabbeldinger im Fernsehen vorgesetzt bekomme. Wenn die achtbeinigen Ungeheuer aber durch mein Wohnzimmer huschen, dann ist mein Tag gelaufen!
„Wir wollen Veränderung!“ „Lahme Entenregierung!“ Solche mürrischen Stimmen werden immer häufiger laut, während die Uhr unaufhörlich Richtung Stunde Null der Bundestagswahlen 2017 am 24. September tickt. Anstatt sich, wie in den vorigen Jahren, von einer
Bunte Demonstrationen und brennende Barrikaden. Beim G20-Gipfel in Hamburg hat sich Protest von seiner besten und seiner schlimmsten Seite gezeigt. SPIESSER-Autor Samuel war für euch mit seiner Kamera mittendrin im Getümmel. Hier findet ihr seine eindrücklichsten Bilder.
Der SPIESSER ist euer treuer Begleiter in jeder Pause? Oder ist euch das gelb-blaue Jugendmagazin noch nie aufgefallen? Ihr seid zwischen 15 und 17 Jahre alt und habt Lust, das kreative Treiben in einer Redaktion kennenzulernen? Dann laden wir euch ein, in einem Sommerworkshop mit uns zusammen den SPIESSER
Diese Frage habe ich mir neulich im Ethik-Unterricht auch gestellt, als wir über das Gewissen eines Menschen gesprochen haben. Unsere Lehrerin zeigte uns einen Filmausschnitt, welcher ein sehr interessantes Experiment veranschaulichte: Das Milgram-Experiment. Es wurde 1962 das erste Mal vom gleichnamigen
„Elle parle anglais!“ („Sie spricht englisch!“) oder „Mais elle est allemande!“ („aber sie ist doch deutsch!“) sind Sätze die ich in Diskussionen zwischen französischen Schülern über mich und meine prinzipiell liebste Sprache oft zu hören bekam.
Nach langem Streit sind Sido und Bushido nun ein Herz und eine Seele. Zum Beweis haben sie gemeinsam das Album „23“ produziert. SPIESSER-Autorin Franka reichte das nicht: Sie traf die beiden zum Pärchenspiel, dem sogenannten „Eignungstest für die Ehe“...
David Guetta ist aus der DJ-Szene nicht mehr wegzudenken. Jens war für euch bei einem seiner Konzerte und hat mit dem DJ-Phänomen über seine Fans, die Arbeit und Hobbies gesprochen.