Virtueller Flirt: Ist Liebe per Internet unsere Zukunft?
Das Geschäft mit Internet-Singlesbörsen und Chats boomt. Jeder siebte soll angeblich seinen Partner schon im Internet finden. Drei Jugendliche erzählen, was sie von der Anmache im Netz halten.
15. April 2007 - 12:47 SPIESSER-Redakteurin Onlineredaktion.
Martin, 21, Programmierer bei einer regionalen Community: Partnersuche ist im Internet unkomplizierter
Eine Userin hat über unsere Community nach einer ungewollten Schwangerschaft den angeblichen Vater ausfindig gemacht und verlangte dann die Herausgabe der persönlichen Daten. Das war schon ungewöhnlich. Die Infos haben wir natürlich nicht rausgegeben.
Aber ich erlebe auch andere Dinge. Ich bekomme zum Beispiel wöchentlich Dankeschön-Mails von Usern, weil sich aus einem ihrer Kontakte auf unsere Seite eine Beziehung ergeben hat. Neulich erfuhr ich von zwei Usern, dass dieses Jahr die Heirat ansteht. Vorläufer der heutigen Partnersuche übers Netz waren übrigens die Kontaktanzeigen in Zeitungen. Aber das ist vorbei. Einen Partner findet man heute unkompliziert im Internet.
Wenke, 19, FSJlerin: Chatrooms fördern die Oberflächlichkeit
Ich persönlich will nicht, dass meine Beziehung übers Internet beginnt. Schade finde ich, dass Chatrooms das oberflächliche Auswählen der Gesprächspartner fördern. Man klickt ein Profil an und entscheidet nach nur wenigen Sekunden ob ein Gesicht Interesse weckt oder nicht. Ich glaube aber nicht, dass wir unsere bessere Hälfte nur noch übers Internet suchen und finden werden. Klar nimmt das World Wide Web eine wichtige Rolle ein, aber man wird sich weiter über Beruf, Hobby und so weiter kennen lernen.
Trotzdem treffe ich auch Menschen im Netz. Bei meinen letzten Kontakten habe ich mich jedoch recht schnell mit denen getroffen, wenn sie mich wirklich interessiert haben. Da waren zwischen der ersten Nachricht und einem Date höchstens zwei Wochen. Warum soll ich Zeit vergeuden und in virtuellen Vorstellungen leben, wenn ich jemanden einfach kennen lernen kann? Dabei muss ich sagen, dass ich bei den Verabredungen noch nie eine richtig große Enttäuschung erlebt habe. Von 10 Treffen waren nur 2 dabei, die ich nie wieder gesehen habe.
Denise, 26, Krankenschwester: Ich habe meinen Freund im Internet gefunden
Ich habe mein persönliches Glück schon gefunden. Vor einem reichlichen Jahr loggte ich mich in einer gebührenpflichtigen Partnerbörse ein und fand den Mann meiner Träume. Es war ganz einfach: Nach dem Anmelden füllte ich einen Fragebogen aus, der meine Persönlichkeit ermittelte. Das Testergebnis war der Realität sehr nahe, ich war begeistert.
Danach wurden mir passende männliche Profile vorgeschlagen. Darunter war auch Jens, in dessen Bild ich mich gleich verliebte. Wir schrieben eine Weile lange Mails, telefonierten eine Woche regelmäßig und verabredeten uns. Beim zweiten Date war uns bereits klar, dass wir beide eine feste Beziehung wollten. Nach einer kurzen Wochenendbeziehungen zogen wir zusammen. Heute denken wir an Familienplanung.
Ich glaube, dass Liebe per Internet Zukunft hat, vor allem, weil sich immer weniger Leute trauen, jemanden auf der Straße anzusprechen. Empfehlen kann ich bei einer ernsthaften Beziehungssuche allerdings nur die Communitys die kostenpflichtig sind, weil da die ernsthafte Partnersuche im Vordergrund steht.
Protokolle: Romy Stein
Foto: flirt.de
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woraus ein Musikvideo zu meinem Song LIMITS entstanden ist:
https://youtu.be/dc3EW7fgqk8
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[Bild:1]
Viel Spaß
mxk
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