Halbzeit. Halb – Zeit. Halbe Zeit schon rum. Bitte was? Leider sagt mir auch mein Kalender nichts anderes. Genauso schnell, wie ich abends wieder im Bus Linie 61 Richtung Feierabend sitze, so zügig sind auch die letzten drei Wochen in der Redaktion beim SPIESSER verflogen.
03. April 2013 - 12:52 SPIESSER-Autorin mrsBrightside.
Kurz gesagt: Langeweile ist hier ein Fremdwort. Das habe ich bereits an meinem ersten Tag festgestellt. Da war das alles für mich noch Neuland. Ich hatte keine Ahnung, wie es ist, in der Online- und Printredaktion einer Zeitschrift „für junge Erwachsene“ zu arbeiten. Doch fehlende Erfahrung ist im 2. OG der Schandauer Straße kein Grund, auf dem kleinen Sofa im Herzen der Redaktion zu relaxen. Kaffeekochen für die Chefredakteurinnen Nora und Kathrin muss man auch nicht. Und die 3.000 Teller, Tassen und Gläser in der feinen aber auch leicht chaotischen Redaktionsküche? Die polieren sich auch von alleine.
Moni bringt den Frühling in die Redaktion.
Im Gegenteil: Schreibtisch mit Laptop, ein riesiger Haufen Passwörter und herzensgute Kolleginnen und Kollegen haben sofort für mein berufliches Wohl und eine kreative Atmosphäre gesorgt. Bei uns im Büro herrscht absoluter Frauenüberschuss – Manuel vom SCHEKKER als Hahn im Korb schlägt sich allerdings ganz wacker! Mittlerweile ist sogar der Frühling eingezogen, zwar nur symbolisch durch frische Blümchen von Redakteurin Moni, aber wir versuchen, den Schnee draußen im Monat März einfach mal für einen Moment lang auszublenden.
In den ersten Tagen wurde ich reichlich mit neuen Gesichtern, den dazugehörigen Namen, ersten redaktionellen Aufgaben und natürlich der ostdeutschen Küche gefüttert. Das Mittagsritual besteht darin, mit einem Teil der weiblichen Überzahl wahlweise zu Supermarkt oder Rentnerkantine zu pilgern: Gräupchensuppe, Jagdwurst und Eierkuchen. Auch mein kulinarisches Wissen wurde dank meiner SPIESSER-Kolleginnen bisher um so einige sächsische Köstlichkeiten und Traditionen erweitert.
Zurück zur Sache: Mitmachen statt zugucken. Am Morgen steht die Redaktionsrunde an. Jeder weiß, wer wann Kapazitäten hat, wer was von wem will und warum wer – womit auch immer – sich noch gedulden muss. Es kann also gar nicht erst dazu kommen, dass man keine Arbeit auf dem Tisch liegen hat. Darum bemühen sich die lieben SPIESSER-Menschen von ganz alleine. Und von Volontärin Maria habe ich bei der Ideenfindung fürs nächste Heft gelernt: Beim Brainstorming kann man keine Fehler machen! Also immer raus mit den kreativen Ergüssen. Dabei wird es eher witzig in der Redaktionssitzung und weniger kritisch.
Neben Rechercheaufgaben zu spannenden Themen wie Organspende, anschließendes In-die-Tasten-hauen und – nicht zu vergessen – ständigem Telefon- und E-Mail-Verkehr mit dem Verkauf eine Etage weiter unten, wurde ich auch schon auf die Straße geschickt. Dort sollte ich euch bei einer Umfrage Meinungen zum Thema Leistungsdruck entlocken. Das hat auch prima funktioniert. Weniger gut war hingegen mein Händchen fürs Diktiergerät. Gott sei Dank gibts für die Technik ja die Männer: Layout-Praktikant Basti war mit mir unterwegs und hatte alles bestens im Griff. Sonst wäre ich wohl ohne O-Töne auf dem Band zurückgekehrt. Aber keine Sorge, ihr könnt das Ergebnis im nächsten SPIESSER-Heft begutachten.
Ein weiterer Höhepunkt war ein Foto-Termin fürs neue Heft. Zu viel möchte ich nicht verraten, aber so viel: Zu viel Druck ist nicht zum Lachen, Gummibärchen schmecken allen und Tische sind nicht nur zum Essen da. Fotograf Frank, Model Richard, Layouter und Fratzen-Zieh-Animateur Ronny – alle haben vollen Körpereinsatz gezeigt. An der Stelle auch noch einmal danke an Juliane für ihren improvisierten, aber äußerst professionellen Umgang mit Haarspraydose und Kamm. Wer „explodieren“ will, muss eben auch leiden können. Na gut, ganz so schlimm war es dann doch nicht.
Mindestens genauso turbulent sind auch, wie der Name schon verheißt, die Jungs von Turbostaat mit ihrer Deutschpunk-Mucke. Den Bassisten der Band durfte ich Anfang der Woche in einem Interview mit Fragen bombardieren – Zugegeben, ein bisschen nervös war ich schon, aber nach den ersten Takten des 30-minütigen Plauderründchens war die Aufregung verflogen. Interessante Person und ehrliche Antworten, die ihr bald auf SPIESSER.de nachlesen könnt. Und glücklicherweise hat dieses Mal mit dem Aufnahmegerät alles ohne Pannen geklappt. Schulterklopfer.
Auch am späten Abend gibts mit Volontärin
Tabea immer noch etwas zu lachen.
Wobei hier der Dank eher Redakteurin Tabea gilt, die mit mir im Büro sitzt – und sich täglich mit Fragen löchern lassen muss. Genau wie Ute, die gute Seele der Redaktion. Danke für eure Geduld. Seit Kurzem ist nun auch Praktikantin Fabienne mit an Bord, aber ich glaube, so langsam werden unsere Fragen weniger. Glaube ich.
Gestern konnte ich dann Tabea endlich auch einmal unterstützen: Beim Werkeln mit der AG Schülerzeitung des Hülße-Gymnasiums in Dresden stand ich ihr zur Seite. Die talentierten Junior-Journalisten beanspruchen volle Aufmerksamkeit und im Alter von zwölf und 13 Jahren darf der Spaß bei der „Arbeit“ natürlich nicht zu kurz kommen. Dennoch war es schön zu sehen, mit wie viel Engagement die kleinen Knirpse bereits bei der Sache sind. Nebenbei wurde ich ein bisschen nostalgisch. So eine Schule weckt eben auch Erinnerungen. Hui.
Und wenn das Ganze so weiter geht, werde ich Mitte April auch ganz schön wehmütig sein, wenn ich wieder im ICE Richtung Trier sitze. Soweit möchte ich aber jetzt noch gar nicht denken. Die kommenden Wochen möchte ich einfach mit dem netten Team, interessanten Aufgaben und immer ein bisschen Kaffeeklatsch genießen. Wenn dann auch noch die Sonne durch die großen SPIESSER-Fenster lächeln sollte, würde mein Herz noch höher schlagen.
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https://youtu.be/dc3EW7fgqk8
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[Bild:1]
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mxk
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