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Sorry, Madam, you have to fly in Business-class

3.4.2012 Frueh - 4.4.2012 Mittag Der Wecker zeigte halb 6 Uhr, als er klingelte. Sch**sse war das frueh! Ich stand auf und weckte meine beste Freundin, die bei mir uebernachtet hatte. Wir machten uns frisch und gingen nach unten in die Kueche. Der Fruehstueckstisch war gedeckt, ein grosser Topf Griessbrei stand auf dem Herd und wartete - Enna und ich waren Todmuede.

13. April 2012 - 20:08
von SPIESSER-Autorin JelenaHan.
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JelenaHan Offline
Beigetreten: 09.11.2011

Der Wecker zeigte halb 6 Uhr, als er klingelte. Sch**sse war das frueh! Ich stand auf und weckte meine beste Freundin, die bei mir uebernachtet hatte. Wir machten uns frisch und gingen nach unten in die Kueche. Der Fruehstueckstisch war gedeckt, ein grosser Topf Griessbrei stand auf dem Herd und wartete - Enna und ich waren Todmuede.
Gegen 7 fuhren wir von Zuhause los. Natuerlich mussten wir noch 2x umkehren, weil ich was vergessen hatte, das erste mal war es der Impfpass, das zweite mal .. ach keine Ahnung. Auf jeden Fall sagte mein Bruder "alle guten Dinge sind drei!" und tatsaechlich hatte ich nun alles.
Um 9 sollte Liza, mein ehemaliges AuPair-Maedchen, das ich nun besuche in Hamburg ankommen. Normalerweise brauchen wir 2 Stunden nach Hamburg und nun hatten wir eine halbe Stunde Verspaetung. Trotzdem kamen wir um Punkt 9 am Flughafen an.
Geplant war folgendes: Abholen, schoener Tag in Hamburg, dann zusammen mit Liza ueber Paris nach Suedafrika.
Liza freute sich sehr darueber, dass es schneite. Zumindest war es Schneeregen, aber das war auch okay. Jedem, mit dem wir uns in den ersten Tagen nach der Ankunft unterhielten, erzaehlte sie, es haette geschneit!
Um 4 kehrten wir zum Flughafen zurueck, da um 17.50 unser Flug ging. - Ich koennte jetzt den Flug nach Paris beschreiben, doch er war unspektakulaer. Nicht mal ein ausgefallenes Triebwerk! Das einzig wichtige: er dauerte 1,5 Stunden, ich las ein sehr gutes Buch ("extrem laut und unglaublich nah" von Jonathan Safran Foer) und die Landung war sanft. - Dann wieder 4 uninteressante Stunden in Paris, in welchen wir in einem unverschaemt teuren Flughafen-Restaurant unsere unverschaemt teuren Getraenke genossen und einen unverschaemt teuren Muffin verzehrten. Achja, wir erkundeten unser Gate und setzten uns auf diese lustigen Laufbaender. Es interessierte keinen, da ausser uns niemand da war. Das Einzige, was vielleicht erwaehnenswert waere, ist, dass wir beim Aufgeben unserer Koffer unsere Sitzgelegenheiten zugewiesen bekamen. Es sollte ein voller Flug werden und in der Economy-class war nichts mehr frei. Da Liza bei AirFrance arbeitet und sie mich mitnahm wurden wir von der Dame hinterm Schalter kurzerhand in die Business-class "befoerdert". --- Und die ist tatsaechlich erwaehnenswert!


Um ca. 21/21.30 Uhr fuellte sich langsam das Gate fuer den Flug nach Johannisburg. 11 Stunden mit einem A380 mit ueber 500 Menschen an Board, ca. 500t Abfluggewicht und einer Fluegelspannweite von 79,8m. Business-class! Soll heissen: Man passiert die 400 Economy-class-Fliegenden, betritt einen extra Gang ins Flugzeug, setzt sich auf seinen sehr bequemen Sitzplatz und bekommt in etwa alles, was man so braucht. Eine Augenbinde (zum schlafen, falls man sie braucht), Ohropax, Socken, Zahnbuerste + Zahnpasta und einen Kugelschreiber. Man bekommt jederzeit sein Getraenk nachgefuellt und sobald man die Flughoehe erreicht hat ein 3-Gaenge-Menu. Vor- und Nachspeise sind gleich, das Hauptgericht kann man aus drei gestellten waehlen.
Leider mussten wir noch ueber eine Stunde auf 61 verspaetete Fluggaeste warten und ich waere fast eingeschlafen, bevor wir das Essen bekamen. Es schmeckte ganz okay, Flugzeugessen ist Flugzeugessen ist Flugzeugessen, doch ich hatte irgendwie keinen Hunger. Ich stellte meinen Sitz auf Liegeposition (wagerecht!)... und wachte erst zum Fruehstueck wieder auf. Genial - ich hatte mal eben 8000km verpennt.
Gegen 11 landeten wir.
Ich lernte Suedafrikanische Haeuser kennen. Vor jedem (!) Haus steht ein ca. 2m hoher Zaun, der oben Eisenspitzen hat, oder eine ebenso hohe Mauer mit kleinen Stromdraehten oben auf. Wenn das nicht so waere gaebe es in keinem Haus mehr als ein Bett (zu schwer zu klauen), einen alten Tisch und ein paar kaputte Stuehle. Die Toiletten waeren wahrscheinlich zerbrochen und die Wasserhaehne aus der Wand gerissen. - Liebe/r Leser/in, falls du jemals ein Haus in Suedafrika baust errichte als aller aller erstes den Zaun! -
Allerdings muss ich gestehen, dass ich, bevor ich vom Erdboden aus ein Suedafrikanisches Haus zu Gesicht bekam, relativ panisch auf eine spezielle Regelung reagierte. Ich bin eigentlich kein panischer Mensch, aber die Autos fuhren alle auf der falschen Seite!! In jedem Land in dem ich bisher wahr fuhr man recht und ueberholte Links. Hier faehrt man Links und ich hab das Gefuehl, es ist egal, wo man wie wen ueberholt. Aber immerhin habe ich endlich die Funktion der Standspur kapiert: meist faehrt nicht der Ueberholende auf diese in Deutschland selten genutzten Spur, sondern derjenige, der ueberholt wird weicht aus, da es sonst wahrscheinlich einen Unfall gaebe, jedenfalls, wenn die Strasse einspurig ist.

An den Linksverkehr muss ich mich wirklich gewoehnen. Wenn ich in ein Auto steige probiere ich erst auf der rechten Seite den Beifahrersitz zu erklimmen - bis ich merke "hups, da ist ja ein Lenkrad!" Liza lacht mich jedes Mal aus .. und ich muss auch lachen...
Ich stehe noch immer unter Kulturschock, aber es ist wundervoll.

PS. Bilder werde ich erst zuhause hinzufuegen

2.PS. Der naechste Artikel wird ein wenig mehr mit dem Land an sich zu tun haben

3.PS. Ich hasse diese Tastatur ohne "sz", ohne Umlaute und mit vertauschten Buchstaben

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Kommentare

Zwölf Kommentare
  • tut mir ein bisschen leid...

  • und hast mir nicht bescheid gesagt ?!
    ich bin absolut enttäuscht :(

  • Haha, klingt Klasse! :)
    Super geschrieben!

  • gibts kein word, wo man sonderzeichen einfügen und diese in den artikel übetragen kann?

    zum text: zäune sind böse! sie sind wie mauern, nur zum durchschaun, damit der andre noch neidischer wird!
    die afrikaner bauen sich damit selbst goldene käfige. außerdem kann man, wenn man das geld, was in zäune gesteckt wurde, in soziale projekte gesteckt hätte, jetzt keine dermaßen starke notwendigkeit von zäunen.

  • also erstmal: Genialer Artikel.
    zweitens: Einfach gut geschrieben!
    drittens: ich freue mich auf den nächsten Artikel
    viertens: das "Haha," bezieht sich auf dein 3.PS. :)

    Grüße aus Deutschland :)

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