„Viele Motive in Mappelthorpes Fotografien sind eindeutig sexueller und homoerotischer Natur und können Besucher, insbesondere Jugendliche, in ihren Empfindungen stören.“
Mit diesen Worten werden die Besucher einer Foto-Ausstellung im Düsseldorfer NRW-Forum gewarnt. Und tatsächlich: Wem beim Anblick nackter Haut und (meist) männlicher Genitalien unwohl wird, sollte sich fern halten.
Die 16-jährige Nana Seperhan bietet die „Teen Tours“, Führungen von Jugendlichen für Jugendliche, an.
SPIESSER.de: Interessierst du dich allgemein für Kunst oder war es einfach das provokante Thema, das dich dazu bewegt hat?
Nana Seperhan
Nana: Ich habe mich schon immer sehr für Kunst interessiert. Durch meine Mutter, die selbst Kunstgeschichte studiert und mich immer wieder ins Museum geschleppt hat, habe ich schon früh Museen besucht. Ein Grund dieses Projekt zu leiten war aber auch, dass ich besonders Fotografien sehr mag.
Wie sind die Reaktionen auf Mapplethorpes Werke?
Ich habe gemerkt, dass vor allem junge Menschen nicht sehr zurückhaltend auf diese Fotos reagieren. Vielleicht gibt es am Anfang ein kleines schüchternes Kichern, aber ziemlich schnell tauen die Leute auf und gehen sehr offen mit den Fotos um. Wir werden ja besonders in Zeitungen, Fernsehen oder Internet mit Sexualität und Freizügigkeit konfrontiert, deswegen ist es für junge Leute nichts Neues oder etwas besonders Provozierendes. Meistens sind es ältere Menschen, die ein Problem mit dieses Fotos haben.
Das NRW-Forum hatte den Wunsch ein neues Projekt zu gründen, um mehr junge Leute in das Museum so locken. Ich kannte Werner Lippert, den Direktor des NRW-Forums, und wir haben uns zusammen gesetzt, um uns Gedanken zu machen. So ist das Projekt „Teen Tours“ entstanden. Und weil ich natürlich genau dem Alter der Zielgruppen entsprach, wurde ich dann auch die Führerin dieses Projektes.
Robert Mapplethorpe war ein amerikanischer Fotograf, der besonders für seine provokante Kunst berühmt war. Für Mappelthorpe war es das Gleiche, Genitalien oder Blumen zu fotografieren. Viele bekannte Leute ließen sich von ihm ablichten: Andy Warhol, Debbie Harry oder Richard Gere. Ein besonderes enges Verhältnis hatte er zu Sängerin Patti Smith. Mapplethorpe lebte exzessiv mit Drogen und vielen homo- und heterosexuellen Beziehungen. Im März 1989 starb er mit nur 42 Jahren an Aids. Foto: (c) Robert Mapplethorpe
Wie empfindest du es, Führungen für Jugendliche anzubieten?
Mir macht es sehr viel Spaß die Führungen zu machen. Ich bin sehr, sehr froh, dass das NRW-Forum mir die Chance gegeben hat, dieses Projekt zu machen. Ich finde es toll, dass Jugendliche Freude an meinen Führungen haben. Ich persönliche würde auf jeden Fall eine „Teen Tour“ buchen, einfach um den Blickwinkel eines Gleichaltrigen vielleicht teilen zu können. Es ist wichtig, dass junge Leute sich für Kunst interessieren: Junge Menschen braucht die Kunst!
Wie laufen deine Führungen ab?
Meine Führungen sind absolut frei gesprochen. Abgesehen von einigen Informationen aus Katalogtexten und der Biographie habe ich alles selber erarbeitet und ich gestalte die gesamte Führung mit meinen eigenen Worten. Ich bespreche natürlich nicht jedes Bild, das wäre ja viel zu lang. Ich habe mir meine persönlichen Lieblingsbilder ausgesucht und dazu sage ich dann etwas. Die etwas provokanteren Bilder bespreche ich nicht so ausführlich, da lasse ich jedem seinen Freiraum, die eigene Meinung zu bilden.
Wie kommen die Führungen bei den Jugendlichen an?
Die Ausstellung mit Robert Mapplethorpes Fotografien ist noch bis zum 15. August im NRW-Forum in Düsseldorf zu sehen.
Die Führungen sind im Moment ja noch in der Anfangsphase, aber so langsam werden immer mehr Führungen gebucht. Vor allem von 16- bis 25-jährigen. Wir sprechen ja auch besonders die jungen Leute an, diese Führungen zu buchen. Aber es können natürlich auch Ältere zu mir kommen, wenn sie an diesem Projekt interessiert sind.
Was möchtest du mit den „TeenTours“ erreichen?
Viele gehen nicht gerne ins Museum, weil sie denken es wäre langweilig. Ich möchte vor allem, dass viele junge Leute entdecken, dass Kunst etwas ganz Tolles sein kann und nicht zwingend langweilig sein muss. Meine Führungen sollen jungen Leuten zeigen, dass gerade Führungen sehr spannend sein können. Ich achte darauf, dass die nicht zu lang sind, außerdem drücke ich meine Gedanken mit jugendlicher Sprache aus, was das Ganze authentisch macht.
Sind die „TeenTours“ auch für weitere Ausstellungen des NRW-Forums geplant?
Wir warten ab, wie die „Teen Tours“ bei den Leuten ankommen. Natürlich würde ich mir wünschen, dass es auch für die nächsten Ausstellungen noch Führungen gibt, aber das kann ich jetzt noch nicht genau sagen.
Teaserbild: (c) Robert Mapplethorpe
Dir gefällt dieser Artikel?
auf Facebook teilen auf WhatsApp teilen auf Twitter teilen auf Google+ teilen
Coole Sache, unser Kunstmuseum sollte das auch einführen. Noch zu dem Thema Kunst und Pornographie. Ein Kumpel von mir meint, das der Playboy auf jeden Fall Kunst ist, im Vergleich zu anderen Schmuddelmagazinen. Ich denke es geht v.a. auch um die Absicht in der das Bild gemacht wurde, oder?
Und die "nackte" Wahrheit bringt menschliche Gefühle manchmal einfach deutlicher zum Vorschein.
Naja, es ist schon krass, wenn man solche Bilder sieht.Aber gerade dadurch wurde er doch bekannt.
Der Unterschied,dass eher ältere Menschen als jüngere von diesen Bildern schockiert sind, lässt sich doch damit erklären,dass die älteren Menschen sowas nie erlebt haben und diese große Menge an gezeigter Sexualität in den Medien für sie etwas ganz neues und unbekanntes ist. Durch das Internet, TV, etc. werden die jüngeren Generation in einem gewissen Maße "immun" gegen solche Photos. Sie sehen solche Bilder fast täglich irgendwo. Es schockiert sie nicht mehr, weil sie sich daran gewöhnt haben. Die Fotos finde ich gut gemacht, aber für jüngere Menschen sind sie noch zu krass meiner Meinung nach.
Diese Idee mit den "TeenTours" finde ich wirklich gut.Wenn ich die Zeit hätte, würde ich auch gerne daran teilnehmen.
Ein toller Artikel.
Nach dem Lesen hab ich definitiv Bock auf die Ausstellung. Aber allein nach D-dorf gurken? Das ist es mir dann wohl doch nicht wert. :(
Die Idee, Führungen von Jugendlichen für Jugendliche zu machen, find ich toll. Mir gefallen die Führungen der Studentinnen (das -innen ist wichtig *g*) meist auch besser als die der alt eingesessenen. Da ist mehr Leben drin. Was aber nicht heißt, dass alle älteren Führer schlecht sind. Da gibt's auch fetzige.
Viel Erfolg mit der ganzen Aktion.
Und vielleicht rappel ich mich ja doch noch zu einer Fahrt nach D-dorf auf. :)
Eigentlich fing alles ganz anders an – nämlich auf der 69. young leaders Akademie in Paderborn vom 20.-25.10.2020 für engagierte junge Menschen – aber am Ende ging ich mich vielen neuen Eindrücken über das THW nach Hause. Die young leaders Akademie ist ein Angebot für
Viktor W. (28) ist Geschichtsstudierender an der Uni Münster und ein sogenannter Russlanddeutscher. Das heißt, seine Familie brach vor weit über hundert Jahren in Richtung Russland auf, in der Hoffnung auf ein besseres Leben. Vor mittlerweile fast dreißig Jahren wollte Viktors Vater
Die Wahlerfolge der AfD wurde oft durch die sogenannten "Globalisierungsverlierer" erklärt, die sich aus Protest von den etablierten Parteien abwenden. Diese Argumentationsweise ist jedoch nicht nur empirisch nicht belegt, sondern blendet zentrale Faktoren der Wahlerfolge aus und spielt der AfD somit in die Karten.
Früher hatte die Welt des Kriegsjournalismus fast schon etwas Romantisches. Ernest Hemmingway verarbeitete seine Zeit im Spanischen Bürgerkrieg in seinem Roman „In einem anderen Land“. Während des zweiten Weltkrieges gehörten die Journalisten ebenso an die Front, wie die
Alles, was die Weltenlenker*innen heute entscheiden, wird richtungsweisend sein für unser zukünftiges Leben auf diesem Planeten. Wir müssen uns fragen: In was für einer Welt wollen wir leben? Welche Rolle soll die EU dabei spielen, wenn Staaten wie die USA und China vor allem nationale
Warum ein Tag noch lange nicht genug ist!
Zehntausende Schüler folgten dem Vorbild der schwedischen Dauer-Klima- Streikerin, die sitzend ihre Wut demonstrierte, und gehen jeden Freitag in den Städten dieser Welt auf die Straße, um für ihre Zukunft zu kämpfen.
Aber nicht sie
User Paul Nähring gibt mit diesem Gastbeitrag ein paar Nachhilfestunden in Sachen Geschichte, der Rolle der Jugend in dieser und über ihre Bedeutung für die Gesellschaft. #FridaysForFuture
Kostenfreie Sommercamps, die euch zu Gaming Designern und Fontane-Kennern machen.
Ihr wolltet schon immer wissen wie Computerspiele entstehen? Ihr interessiert euch für das kreative Schreiben von Geschichten? Euch fasziniert das Erstellen von witzigen, fiesen oder heldenhaften Charakteren?
Das National Model United Nations (NMUN) in New York City ist die weltweit bedeutendste Simulation der Vereinten Nationen, die jedes Jahr mehrere tausend engagierte Studentinnen und Studenten aus aller Welt in die Millionenmetropole an der Ostküste der USA lockt. In Delegationen organisiert, vertreten
Ein Bericht von Gastautor Felix Kaminski (22) über die Global Goals Aktionstage 2019 und junge Menschen, die Untätigkeit in der Klimapolitik nicht länger hinnehmen wollen. Seine Überzeugung: Es ist unsere Zukunft, die bedroht ist, wenn wir die Nachhaltigkeitsziele nicht erreichen.
Die Universität BTU Cottbus-Senftenberg bietet viele interessante Studiengänge und über 70 verschiedene Sportarten für Ihre Studierenden an. Auch viele internationale Studentinnen und Studenten lernen und leben hier zusammen. In Vielen Bereichen ist die BTU Cottbus-Senftenberg
Ich bin mehrmals aus Fenstern im 7. Stock gesprungen,
woraus ein Musikvideo zu meinem Song LIMITS entstanden ist:
https://youtu.be/dc3EW7fgqk8
Bei meinem letzten Sturz fiel ich in Kunst hinein:
[Bild:1]
Viel Spaß
mxk
Ihr habt Lust, richtig SPIESSIGE Inhalte mit uns zusammen zu organisieren und zu produzieren? Ihr habt Lust, mehr über Print- /Online- und Video-Content zu erfahren? Dann bewerbt euch für das SPIESSER-Medien-Camp in Dresden, das wir im August 2018 in Kooperation mit ausbildung.de anbieten!
Seit Jahrtausenden glauben wir Menschen an Dinge, die noch nicht bewiesen wurden. Gott, der Weihnachtsmann, der Humor Mario Barths oder die politische Überzeugung Angela Merkels, sind nur einige Beispiele. In dieser Abhandlung möchte ich mich nun mit weiteren Dingen beschäftigen, an die
Eine Million Menschen vor der Tür – ok, Flüchtlingskrise. „Draußen vor der Tür“ – ok, Wolfgang Borcherts Drama von 1949. Was hat das denn miteinander zu tun? Lasst es mich euch erklären.
Es ist schon schlimm, wenn ich Fotos sehe. Besonders eklig wird es, wenn ich diese Krabbeldinger im Fernsehen vorgesetzt bekomme. Wenn die achtbeinigen Ungeheuer aber durch mein Wohnzimmer huschen, dann ist mein Tag gelaufen!
„Wir wollen Veränderung!“ „Lahme Entenregierung!“ Solche mürrischen Stimmen werden immer häufiger laut, während die Uhr unaufhörlich Richtung Stunde Null der Bundestagswahlen 2017 am 24. September tickt. Anstatt sich, wie in den vorigen Jahren, von einer
Bunte Demonstrationen und brennende Barrikaden. Beim G20-Gipfel in Hamburg hat sich Protest von seiner besten und seiner schlimmsten Seite gezeigt. SPIESSER-Autor Samuel war für euch mit seiner Kamera mittendrin im Getümmel. Hier findet ihr seine eindrücklichsten Bilder.
Der SPIESSER ist euer treuer Begleiter in jeder Pause? Oder ist euch das gelb-blaue Jugendmagazin noch nie aufgefallen? Ihr seid zwischen 15 und 17 Jahre alt und habt Lust, das kreative Treiben in einer Redaktion kennenzulernen? Dann laden wir euch ein, in einem Sommerworkshop mit uns zusammen den SPIESSER
Diese Frage habe ich mir neulich im Ethik-Unterricht auch gestellt, als wir über das Gewissen eines Menschen gesprochen haben. Unsere Lehrerin zeigte uns einen Filmausschnitt, welcher ein sehr interessantes Experiment veranschaulichte: Das Milgram-Experiment. Es wurde 1962 das erste Mal vom gleichnamigen
„Elle parle anglais!“ („Sie spricht englisch!“) oder „Mais elle est allemande!“ („aber sie ist doch deutsch!“) sind Sätze die ich in Diskussionen zwischen französischen Schülern über mich und meine prinzipiell liebste Sprache oft zu hören bekam.
Nach langem Streit sind Sido und Bushido nun ein Herz und eine Seele. Zum Beweis haben sie gemeinsam das Album „23“ produziert. SPIESSER-Autorin Franka reichte das nicht: Sie traf die beiden zum Pärchenspiel, dem sogenannten „Eignungstest für die Ehe“...
David Guetta ist aus der DJ-Szene nicht mehr wegzudenken. Jens war für euch bei einem seiner Konzerte und hat mit dem DJ-Phänomen über seine Fans, die Arbeit und Hobbies gesprochen.
Coole Sache, unser Kunstmuseum sollte das auch einführen. Noch zu dem Thema Kunst und Pornographie. Ein Kumpel von mir meint, das der Playboy auf jeden Fall Kunst ist, im Vergleich zu anderen Schmuddelmagazinen. Ich denke es geht v.a. auch um die Absicht in der das Bild gemacht wurde, oder?
Und die "nackte" Wahrheit bringt menschliche Gefühle manchmal einfach deutlicher zum Vorschein.
Ich nenne es geschickt in Szene gesetzte Körperästhetik :.)
is ja mal ne echt coole Sache. :)
Werd ich mir bei Gelegenheit anschauen!
Grüße..
Naja, es ist schon krass, wenn man solche Bilder sieht.Aber gerade dadurch wurde er doch bekannt.
Der Unterschied,dass eher ältere Menschen als jüngere von diesen Bildern schockiert sind, lässt sich doch damit erklären,dass die älteren Menschen sowas nie erlebt haben und diese große Menge an gezeigter Sexualität in den Medien für sie etwas ganz neues und unbekanntes ist. Durch das Internet, TV, etc. werden die jüngeren Generation in einem gewissen Maße "immun" gegen solche Photos. Sie sehen solche Bilder fast täglich irgendwo. Es schockiert sie nicht mehr, weil sie sich daran gewöhnt haben. Die Fotos finde ich gut gemacht, aber für jüngere Menschen sind sie noch zu krass meiner Meinung nach.
Diese Idee mit den "TeenTours" finde ich wirklich gut.Wenn ich die Zeit hätte, würde ich auch gerne daran teilnehmen.
Viel Erfolg!
Echt? Das ist ja cool. Und wann da? Jeden ersten oder so?!
führen auch Jugendliche durch die Alten Meister in der Gemäldegalerie. Einen Sonntag im Monat.
Ein toller Artikel.
Nach dem Lesen hab ich definitiv Bock auf die Ausstellung. Aber allein nach D-dorf gurken? Das ist es mir dann wohl doch nicht wert. :(
Die Idee, Führungen von Jugendlichen für Jugendliche zu machen, find ich toll. Mir gefallen die Führungen der Studentinnen (das -innen ist wichtig *g*) meist auch besser als die der alt eingesessenen. Da ist mehr Leben drin. Was aber nicht heißt, dass alle älteren Führer schlecht sind. Da gibt's auch fetzige.
Viel Erfolg mit der ganzen Aktion.
Und vielleicht rappel ich mich ja doch noch zu einer Fahrt nach D-dorf auf. :)