Wahlkampftiger und Frauenversteher Horst Schlämmer wirbelt seit Kurzem durch die Politik. Der Dokumentarfilm ist im Kino, und SPIESSER-Autor Gustav ist dem aufstrebenden Politiker in Dortmund begegnet.
23. August 2009 - 21:27 von SPIESSER-Autor Gustav.
"Wie nennen wir den jetzt eigentlich, wenn der reinkommt? Horst? Herrn Schlämmer? Herrn Bundeskanzlerkandidaten?" Große Verunsicherung auf Seiten der Fans, die mich mit ihrer Masse vor die Absperrung quetschen. Als das Idol dann den Saal betritt, sind alle Vorhaben dahin: Es wird einfach nur gekreischt.
Seit einigen Tagen ist Horst Schlämmer mit seinem Kinodebüt nun in den deutschen Lichtspielhäusern zu sehen. Hinter der Maske steckt Hans Peter Kerkeling. Grauer Bart, Altherrenbrille und Anzug in Ocker: Das ist Horst. Er hat Rücken, Fuß und Kreislauf - und grunzt gelegentlich. Er ist der momentan wohl beliebteste Politiker Deutschlands. Denn mit seiner selbst gegründeten Partei "HSP" (einfallsreich: Horst Schlämmer Partei) schließt er sich nicht den Standardphrasen anderer Politiker an, sondern fordert in seinem Wahlkampf-Film konkret kostenlose Schönheits-OPs und Sonnenbank für alle.
Dieses Wahlprogramm kommt an: Bushido textete ein Lied über Schlämmer, Michael Bully Herbig lobte ihn indirekt und auch Iris Berben wusste ihre Begeisterung kaum noch in Grenzen zu halten. Besonders witzig: Hape Kerkeling versetzte sich während der Dreharbeiten auch in andere Figuren aus der Politik hinein und bietet so einen faszinierenden Roland Pofalla und eine leicht verwirrte Angela Merkel. "Der Horst ist mir einfach sympathisch, den wähle ich gerne", finden sogar angeheiterte BVB-Fans in der Dortmunder Fußgängerzone nach Betrachtung des neuen Streifens.
Und wie ist der Film nun wirklich? Es gibt Leute, die finden ihn erstklassig, andere meckern und werfen Unseriosität vor.
Ich selbst schwebe zwischen den Welten. Wilde Bettszenen mit Schlämmer im knappen Raubtier-Unterhöschen machen Spaß, werden aber nach einer gewissen Zeit langatmig und gehören eigentlich auch nicht in einen Politikfilm.
Hier könnt ihr euch den Trailer anschauen...
Absolut gelungen ist dagegen die Einbettung echter Politiker in die erdachte Handlung. Ob nun Claudia Roth mit Gurkenmaske oder Jürgen Rüttgers in seinem Büro - der gescheiterte Profi-Journalist Horst Schlämmer (Grevenbroicher Tagblatt) quetscht sie mit Redaktionspraktikanten Ulle (Simon Gosejohann) alle aus und überrascht immer wieder aufs Neue. Mein Urteil: Schicke Ideen, aber langatmige Umsetzung. Schlämmer kommt in dreiminütigen YouTube-Videos besser als in gut anderthalb Stunden - Ich bin für's erste übersättigt. Und trotzdem leidenschaftlicher HSP-Wähler.
Ach ja: Autogramm gefällig? Einfach einen adressierten und frankierten Rückumschlag sowie den Autogrammwunsch senden an: Büro Hape Kerkeling / Postfach 320630 / 40421 Düsseldorf!
Was haltet ihr von Horst Schlämmer und seiner Politiker-Show? Lustig oder sinnfrei?
Text & Fotos: Gustav Beyer
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https://youtu.be/dc3EW7fgqk8
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[Bild:1]
Viel Spaß
mxk
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