Quantität oder Qualität? Ostern in Brasilien und Ostern in Deutschland im Vergleich.
Lina ist zurzeit mit dem „Weltwärts-Programm“ in Brasilien. Dort macht sie einen Freiwilligendienst und arbeitet in einer sozialen Einrichtung mit Kindern zusammen. Währenddessen wohnt sie bei einer brasilianischen Familie. Jede Woche schreibt sie, was sie erlebt. Nachlesen könnt ihr das in diesem Tagebuch. Vorherige Artikel findet ihr, indem ihr unten auf der Website die verschiedenen Zahlen anklickt.
04. April 2010: Als gute Freiwillige weiß ich natürlich: Das Gastland ist nie besser als Deutschland. Es ist „anders“. Also, wie anders ist Ostern in Brasilien denn? Mal sehen ...
Gründonnerstag:
Der Tag an dem meine eigene Familie Eier bemalt oder sonst etwas für Ostern vorbereitet. Alles wird frühlingshaft geschmückt, wir sind schliesslich alle Spießer.
Hier in Brasilien hängen statt der ersten die letzten Blüten an den Zweigen. Wir geniessen die letzten warmen Tage und fahren bis Sonntag ins Strandhaus.
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Karfreitag:
Der Tag ohne Fleisch – in beiden Ländern problematisch. In Deutschland essen wir normalerweise Paniermehl mit weisser Masse innen drin. Das soll Fisch sein.
Meine Gastfamilie nimmt die Sache ernster. Es gibt getrockneten Bacalhau (Stockfisch), angeblich eine Delikatesse und sehr regionstypisch. Das Essen ist hier fast immer lecker, aber Ausnahmen bestätigen die Regel. Leider hat meine Gastoma, die ich wirklich gern mag, gekocht und ich muss alles aufessen.
Ostersonntag:
Wahrscheinlich überall auf der Welt das Highlight von Ostern. Denn seien wir ehrlich: Für die meisten hat Ostern doch eher mit Schokoeiern als mit Kirche zu tun. Trotzdem schleppen mich meine eigenen Eltern in Deutschland jeden Ostersonntag pflichtbewusst dorthin. Erst danach dürfen wir über die Schokolade herfallen. Vom schlechten Gewissen geplagt, zwingen meine Eltern meine Schwestern und mich dann zum Spaziergang, um Kalorien abzulaufen.
Als wir kleiner waren, ging das natürlich nur mit Belohnung: noch mehr Schokoeier. Die warf mein Papa vor uns auf den Weg. Blöd wie wir waren haben wir unsere Funde auch bei ihm wieder abgegeben. Günstig für meine Eltern, die konnten dieselben Eier fünf mal vor uns hinwerfen. Gemerkt haben wir das nie.
So leicht lassen brasilianische Kinder sich von ihren Eltern nicht. Ostereier haben hier die Grösse von Fussbällen, da muss man schon beim Verstecken einfallsreich sein. Andererseits braucht man ja auch nicht so viele Verstecke, schliesslich ist nur ein gewisses Maß an Schokolade zumutbar und so bekommen brasilianische Kinder weniger Ostereier. Theoretisch jedenfalls, mein Gastbruder ist allerdings am Frühstückstisch hinter all seinen Geschenken kaum noch zu sehen. Ich sahne auch nicht schlecht ab. Gut so, habe ich für die ziemlich lange Rückfahrt nach Porto Alegre schon Proviant. Jetzt ist es drei Uhr nachmittags und mir ist schon kotzübel. Also alles wie immer.
Vor dem Osterfest liegt auch in Brasilen die Fastenzeit und an deren Beginn: Karnelval. Und darum gings in Linas letztem Bericht auf der nächsten Seite.
ich bin für ein Jahr als Austauschschülerin in Brasilien, Minas Gerais und fande die Weihnachtszeit eine schwierige, aber erfahrungsreiche Epoche im letzten Jahr.
Ich verbrachte Weihnachten in Brasilia und konnte diese Stadt mit vielen Lichterketten,einem riesigen, elekrtronischen Weihnachtsbaum und gemischtem Wetter genießen.
Ich hoffe dir gefällts bis jetzt super in Brasilien!?
Wie kommst du mit der Sprache klar und wie lange bleibst du noch?
Ich stell mir Weihnachten bei gutem Wetter immer so komisch vor. Man bekommt so ein ganz anderes Bild und irgendwie hat man keine Lust auf Weihnachten bei dem wetter weil das feeling nicht kommt.
Aber so wie du es beschrieben hast, muss es doch auch eine gute Seite an sich haben
die mit dem glück sind ja auch sehr daruaf bedacht dieses auch im gleichen maße zu behalten. da steckt man halt lieber geld in den elektrozaun als in die armen...
mich erinnert so ein brasiliansicher ganove an einen halb verhungerten hund, dem man ein stück fleisch vor die nase hält - er schnappt zu.
mit deinem Kommentar hast du ja sicher Recht. Aber ich wollte nochmal leise drauf hinweisen, dass ich in meinem Text nicht die Ungerechtigkeit von Armut in Frage gestellt habe, sondern nur die Kategorisierung von der anderen Seite aus. Also in deinen Worten: nicht nur die Verurteilung von Menschen mit Pech, sondern auch die von denen mit Glück.
Für mich ist es nicht klar, wie man hässliche und dumme Leute verachten kann!!!
Es bleiben immer noch Menschen.
Und es hat Gründe warum sie zu dem wurden was sie sind.
Die Gründe liegen nah bei deiner Festellung.
Schubladisierung,
Kategorisierung.
...den Menschen nicht nach Seele, sondern nach Leistung und Können zu beurteilen.
Ich gebe euch ein Beispiel:
Stellt euch vor, Mozart wäre in Uganda zur Welt gebracht worden, mit seiner Begabung, seinem unglaublichen Gehör, der Gabe Menschen mit Musik zu verzaubern.
Glaubt ihr denn im Ernst irgend ein Buschmann hätte ihn entdeckt und mit in einen Konzertsaal geschleift?
Der wäre untergegangen und an seinem absoluten Gehör zerbrochen.
Diese Welt ist und bleibt ungerecht.
Entweder du hast Glück und wirst in ein Wohlstandland hineingeboren,
oder du hast eben Pech fristest ein elendes Da Sein.
Muss ja komisch gewesen sein, so nichtsahnend dazusitzen.
Hört sich jedoch total lustig an, was du schon alles verstehst nach knappen zwei Monaten ist echt cool.
Freu mich auf weitere lustige Geschichten und Traditionen. Lg, schneewibchen
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Oi Lina,
tudo bem?
ich bin für ein Jahr als Austauschschülerin in Brasilien, Minas Gerais und fande die Weihnachtszeit eine schwierige, aber erfahrungsreiche Epoche im letzten Jahr.
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Ich hoffe dir gefällts bis jetzt super in Brasilien!?
Wie kommst du mit der Sprache klar und wie lange bleibst du noch?
Um abraco
Lydia
Ich stell mir Weihnachten bei gutem Wetter immer so komisch vor. Man bekommt so ein ganz anderes Bild und irgendwie hat man keine Lust auf Weihnachten bei dem wetter weil das feeling nicht kommt.
Aber so wie du es beschrieben hast, muss es doch auch eine gute Seite an sich haben
die mit dem glück sind ja auch sehr daruaf bedacht dieses auch im gleichen maße zu behalten. da steckt man halt lieber geld in den elektrozaun als in die armen...
mich erinnert so ein brasiliansicher ganove an einen halb verhungerten hund, dem man ein stück fleisch vor die nase hält - er schnappt zu.
mit deinem Kommentar hast du ja sicher Recht. Aber ich wollte nochmal leise drauf hinweisen, dass ich in meinem Text nicht die Ungerechtigkeit von Armut in Frage gestellt habe, sondern nur die Kategorisierung von der anderen Seite aus. Also in deinen Worten: nicht nur die Verurteilung von Menschen mit Pech, sondern auch die von denen mit Glück.
Für mich ist es nicht klar, wie man hässliche und dumme Leute verachten kann!!!
Es bleiben immer noch Menschen.
Und es hat Gründe warum sie zu dem wurden was sie sind.
Die Gründe liegen nah bei deiner Festellung.
Schubladisierung,
Kategorisierung.
...den Menschen nicht nach Seele, sondern nach Leistung und Können zu beurteilen.
Ich gebe euch ein Beispiel:
Stellt euch vor, Mozart wäre in Uganda zur Welt gebracht worden, mit seiner Begabung, seinem unglaublichen Gehör, der Gabe Menschen mit Musik zu verzaubern.
Glaubt ihr denn im Ernst irgend ein Buschmann hätte ihn entdeckt und mit in einen Konzertsaal geschleift?
Der wäre untergegangen und an seinem absoluten Gehör zerbrochen.
Diese Welt ist und bleibt ungerecht.
Entweder du hast Glück und wirst in ein Wohlstandland hineingeboren,
oder du hast eben Pech fristest ein elendes Da Sein.
Muss ja komisch gewesen sein, so nichtsahnend dazusitzen.
Hört sich jedoch total lustig an, was du schon alles verstehst nach knappen zwei Monaten ist echt cool.
Freu mich auf weitere lustige Geschichten und Traditionen. Lg, schneewibchen
Klingt ja echt komisch. Wenn Du irgendwann mal rausfindest, um was es da ging, wärs toll, Du könntest es uns mitteilen. =)
Wünsch Dir weiterhin viele tolle Erfahrungen!