Welche Rolle spielt das Alter im Leben eines Menschen im Bezug auf seine Fähigkeiten und die daraus resultierenden Möglichkeiten des Individuums sich selbst zu verwirklichen? Mit dieser tiefsinnigen und bisweilen auch philosophischen Frage beschäftigt sich das Theaterstück „Quartetto“. Eine Komödie aus dem Englischen von Janice Probert-Gromüller und Albert-Reiner Glaap.
03. July 2009 - 20:04 von SPIESSER-AutorIn Macuser12.
Man stelle sich folgenden Ort vor: Eine Residenz für ehemalige Opernsänger, die in die Jahre gekommen sind und nun in ihrem täglichen Dasein die Erinnerungen an Vergangenes wach halten. Die Figuren des Stücks wiederholen in geraumen Abständen ihre Erzählungen von den Erlebnissen wie beispielsweise: legendäre Auftritte, stehende Ovationen und andere große Erfolge ihrer Karriere. Des Weiteren erzürnen sie regelmäßig über verschiedenste Dinge des alltäglichen Lebens in ihrem Altenheim. Beispielsweise erhält eine der Hauptpersonen nicht die gewünschte Marmelade zum Frühstück und wütet in unerwarteten Augenblicken. Anfangs finden sich auf der liebevoll gestalteten Bühne drei verblasste Berühmtheiten der Opernszene und bereiten sich auf einen Auftritt zu Verdis Geburtstagsgala vor. Reginald Paget, gespielt von Dirk Donat, ist ein älterer Herr, der sich in jeder Hinsicht als Künstler versteht, zeigt anfangs wenig Begeisterung als seine Ex-Frau, Jean Horton, gespielt von Andrea Stache-Peters, in die Residenz einzieht. Sie bittet ihn um Verzeihung und fordert ihn auf ihre Entschuldigung anzunehmen. Erst nach mehrmaligen Bitten und der Überreichung eines Geschenks, ein Glas Lieblingsmarmelade, entspannt sich das Verhältnis der ehemaligen Ehepartner, die nur neun Stunden verheiratet waren, zueinander. Nun wird es Zeit an alte Zeiten anzuschließen, da das „Quartetto“ komplett scheint. Jean Horton, die sich als eine Diva versteht, weigert sich zunächst mitzuwirken, da sie das Bildnis als Opernsängerin ihrer Fans aus der Jugend nicht durch das des Alters zerstört sehen will. Mit viel Überzeugungskraft in witzigen Dialogen, gelingt es den anderen Opernsängern die Diva für ihr Vorhaben zu gewinnen. Vor dem großen Auftritt, bereiten sich die Stars des Abends auf ihre Rolle vor. Man gesteht sich noch wechselseitig ein paar Jugendsünden und spricht sich Mut zu, hierbei wird auch eine Flasche Bier als „Mutmacher“ verwendet. Als der Auftritt beginnt, wird das Publikum selbst ein Teil des Theaterstücks. Es spielt hierbei selbstverständlich das anwesende Opernvolk. Der Auftritt erfolgt und bringt einige unerwartete Überraschungen mit sich.
Abschließend lässt sich festhalten, dass „Quartetto“ ein sehenswertes Theaterstück ist und sich ganz nebenbei mit einigen gesellschaftlichen Vorurteilen und Problemen des hohen Alters beschäftigt. Neben ernsten Einlagen finden sich auch sehr viele komisch, witzige Szene und Figuren wieder.
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https://youtu.be/dc3EW7fgqk8
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[Bild:1]
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mxk
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