Julia war mit dem SPIESSER.de-Reporter-Ticket am Wochenende auf der Anime- und Manga-Convention in Bonn unterwegs und berichtet von ihren Erlebnissen dort.
04. August 2010 - 10:47 von SPIESSER-Autorin Xalus.
Etwa 15.000 Anime- und Manga-Fans haben sich am Wochenende zur AnimagiC 2010 in Bonn versammelt. Die AnimagiC ist eines der europaweit größten Treffen der Szene. Mit dabei war Julia aus Kleve, selbst Fan der japanischen Popkultur und Cosplayerin, und hat für SPIESSER.de fotografiert.
Wie jedes Jahr fanden sich auf der AnimagiC 2010 Fans aus der ganzen Welt von Anime, Manga und japanischer Kultur ein. Sie kamen nach Bonn, um alles Neue zu erfahren, Games zu testen, einfach das bunte Treiben der Cosplayer zu beobachten – oder natürlich um das eigene Kostüm zu präsentieren. So wie auch Andrea und Nadja, die als Paar beim Vorausscheid für die Deutsche Cosplay-Meisterschaft teilnahmen (DCM).
Böse Orks und Wiki
Das Cosplay (Costume Play) ist ein sehr wichtiger Bestandteil einer Convention, denn die Cosplayer machen einen Großteil der Besucher aus und sind eben der Hingucker schlechthin. Wie jedes Jahr übertrafen sie sich selbst. Aufwändig genähte Kostüme, riesige Flügel oder Waffen, niedliche Schulmädchen, böse Orks oder Filmhelden wie Wiki und Capt‘n Jack Sparrow – man konnte jeden denkbaren Comic-, Manga-, Film- oder Schauspiel-Helden antreffen.
Dieses Jahr gibt es bei der DCM zum ersten Mal eine Paarmeisterschaft, nachdem man in den letzten Jahren nur alleine teilnehmen konnte. Andrea, die sich als Nehelenia verkleidet hat, macht Cosplay schon seit sechs Jahren. Auch Nadia, als Zirkonia verkleidet, betreibt den Kult schon länger.
Geburtstagsgeschenk
Andrea ist durch eine Freundin aus der Berufsschule zum Cosplay gekommen ist. „Sie hat mich damals angesteckt“, erzählt sie. Für Nadja ist es ein Reiz zu sehen, wie weit sie mit ihrem Kostüm im Wettbewerb kommt. „Es macht einfach sehr viel Spaß, sich zu verkleiden“ sagt sie. Warum sich die beiden für die Kostüme der Nehelenia und Zirkonia entschieden hat, erklärt Nadja so: „Sailor-Kriegerinnen macht ja jeder. Andrea hat mir zum Geburtstag einen Zirkon geschenkt, da musste ich einfach Ja sagen!“.
Andrea und Nadja in ihren Cosplay-Kostümen.
Zwei Minuten für den Erfolg
Bevor die Meisterschaft losgeht, müssen sich die Teilnehmer begutachten lassen. Die Jury vergleicht zunächst das Original mit dem Cosplay, dann nimmt sie sogar die Nähte genauestens unter die Lupe. Später haben die Teilnehmer zwei Minuten Zeit, um das Publikum und die Jury mit einer kleinen Darbietung zu überzeugen. Singen, Tanzen oder Showkämpfe: Die Art der Darstellung ist freigestellt. Andrea und Nadia haben sich für eine Comedy-Vorführung entschieden, in der sie ihre eigenen Charaktere auf die Schippe nehmen. Diese Show kommt gut an, das Publikum lacht und applaudiert viel.
Begeisterung
„Das war mega-hyper-affen-Geil“, sprudelt es nach dem Wettbewerb aus Andrea heraus. „Ich bin immer noch am Zittern! Den Stress haben wir wirklich gut überstanden.“ Auch Nadia ist begeistert. „Super! Wir waren total aufgeregt. Als die Leute mit uns gelacht haben, war das einfach fantastisch! Wir waren so erleichtert, dass wir uns am Ende in die Armen lagen.“
Leider entscheidet sich die Jury am Ende für einen anderen Beitrag, doch Andrea und Nadja sind alles andere als enttäuscht. Schließlich steht für beide der Spaß im Vordergrund. Der Lohn für alle Cosplayer-Arbeiten sind sowieso die Bilder, die geschossen werden. Und jeder Anwesende erkennt den Charakter des anderen und kann den Spaß, sich in eine andere Rolle einzufühlen, nachvollziehen.
Großer Spaß trotz hoher Eintrittspreise
Dieses Jahr passt auch sonst alles – bis auf den hohen Eintrittspreis vielleicht. Das Wetter hält recht gut durch, die Ehrengäste sind keine geringeren als Nasuhiro Nightow, Takahiro Yoshimatsu, Satoshi Nishimura (die alle in dem Anime Trigun mitwirken) und das Mangaka-Duo Akira Himekawa, die die Mangas zu „Zelda“ zeichneten; außerdem diverse bekannte Show-Truppen und Moon Kana, ein japanischer Popstar, der zwei Konzerte spielte.
Wem es in der leicht warmen Halle irgendwann zu langweilig wird, kann sich auf dem begrünten Vorplatz am bunten Treiben satt sehen – und sich dort sogar satt essen! An japanische Spezialitäten oder einfach an Pizza und Pommes. Manchmal sind auch die Cosplayer mit den ausgefallensten Kostümen nur noch ganz normale, hungrige Leute.
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https://youtu.be/dc3EW7fgqk8
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[Bild:1]
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mxk
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