Nach dem Abi in die Uni – das ist der Plan vieler im letzten Schuljahr. Einen passenden Studiengang zu finden, stellt sich aber als ein größeres Problem heraus, als man denkt. Hier kommt die Informatikerin Sandra Höppner ins Spiel: Mit ihrer Arbeit bei Coaching4Future will sie anderen helfen, dass deren Studienwahl ein voller Erfolg wird.
10. September 2012 - 12:10 SPIESSER-Autorin Marge94.
Dieser Beitrag entstand in Zusammenarbeit mit Coaching4Future.
Du bist studierte Informatikerin. Wie würdest du mich für deinen Studiengang begeistern?
Das Gute an der Informatik sind die verschiedenen Möglichkeiten, die man damit hat. Du kannst in den Forschungsbereich gehen, Software entwickeln, andere Leute ausbilden. Wirklich schade, dass sich immer nur so wenige Mädchen trauen, das Informatikstudium anzupacken – aber das ändert sich hoffentlich bald.
Wie bist du selbst darauf gekommen, Informatik zu studieren?
Sandra Höppner (2.v.r.) und das Team an Coaches.
Schon früh gefielen mir Fächer wie Mathe oder die, die viel mit logischem Denken zu tun haben. Ab der elften Klasse hatte ich das Glück, dass an unserer Schule das Fach Informatik angeboten wurde. Obwohl ich zunächst gar nichts darüber wusste, schnupperte ich da mal rein. Und wer hätte es gedacht? Informatik gefiel mir so gut , dass ich das dann auch studieren wollte.
Was hast du von deinen Informatikkenntnissen im Alltag? Wirst du oft von Freunden um Rat gefragt?
Wie du bestimmt auch weißt, ist es heutzutage so, dass Software und Informatik auch einen großen Teil unseres Alltags einnehmen. Da ich durch das Studium ein Experte auf dem Gebiet bin, fällt es mir natürlich leichter, mich in neue Software oder Geräte einzuarbeiten. Ich habe auch gelernt, mögliche Sicherheitsrisiken von Medien einzuschätzen. Auch werde ich öfter von Freunden angesprochen, was ich ihnen empfehlen würde; welches Softwareprodukt ich nehmen würde oder derartiges.
Welche Fähigkeiten sollte man mitbringen, wenn man im MINT-Bereich studieren will?
Grundsätzliche Fähigkeiten braucht man für ein MINT-Studium nicht. In Informatik beispielsweise ist es so, dass man in sämtlichen Bereichen bei Null anfängt. Es sollten jedoch schon grundsätzliche Interessen im MINT-Bereich vorhanden sein. Wenn du zum Beispiel sagst, ich möchte mich beruflich mit Sprachen beschäftigen, dann macht diese Studienrichtung für dich natürlich keinen Sinn.
Stimmen die Klischees? Zum Beispiel, dass Informatiker die totalen Nerds sind, die hinter zugezogenen Rollläden hocken und licht- und menschenscheu sind?
Coaching4Future: Bildungsnetzwerk Baden-Württemberg
Die Wirtschaft sucht dringend Fachkräfte in den Bereichen Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik (MINT). Um die Zukunft der Branchen zu sichern, müssen künftig mehr Jugendliche für ein Studium oder eine Ausbildung in den technisch-naturwissenschaftlichen Bereichen gewonnen werden. Das Programm Coaching4Future der Baden-Württemberg Stiftung will mit Informationsveranstaltungen an Schulen und einem Bildungsnetzwerk Begeisterung unter Jugendlichen für den MINT-Bereich wecken. Auf dem Bildungsportal www.coaching4future.de findet ihr Informationen rund um Ausbildung und Studium im MINT-Bereich und die Möglichkeit zur Vernetzung mit Universitäten und Unternehmen.
Was meine Kommilitonen betrifft, eindeutig nein: Eigentlich waren das ganz normale Jugendliche wie du und ich. Heute gehören auch einige von ihnen zu meinen besten Freunden.
Wie macht man sich als Mädchen unter den ganzen Jungs an der Uni?
Bei mir lag damals der Anteil der Frauen im Studiengang Informatik bei drei bis vier Prozent. Deswegen wurde man zu Beginn schon ein wenig skeptisch beäugt. Das hat sich dann aber relativ schnell in den ersten Phasen des Studiums gelegt. Vor allem nach der Aussiebung durch einige Fächer hat sich der Schnitt Jungen-Mädchen verbessert – weil die wenigen Mädchen immer noch da waren und viele Jungs nicht mehr. Es gibt auch gewisse Vorteile. Man sticht als Frau in so einer Männerdomäne bei Vorstellungsgespräche hervor und wird eher zu Praktikas und Vorstellungsgesprächen eingeladen.
Du vermutest es jetzt vielleicht nicht, aber die Informatik bietet dir mehr als den ganzen Tag im Keller zu hocken und Programme zu schreiben. Ich zum Beispiel wollte in möglichst viele Bereiche der Informatik hineinschnuppern, auch was das Lehren und Nachhilfe angeht. Neben der Softwareentwicklung hat mich zusätzlich auch das Bildungsmarketing interessiert, also wie man Bildungsangebote Kundenorientiert vermittelt. Dort hab ich gelernt, wie man Menschen zum MINT-Bereich bewegt oder eben aufklärt, was das denn eigentlich ist.
Warum hältst du es für wichtig, junge Menschen zu beraten ?
Wie wir gerade festgestellt haben, gibt es viele Vorurteile gegenüber dem MINT-Bereich, deswegen ist Aufklärung nötig. Ich möchte den Schülern zeigen, wie vielfältig er ist und wie viele Arbeitsoptionen man später hat. Die meisten Fragen von Schülern kommen zu konkreten Studieninhalten. Zum Beispiel: Was erwartet mich , wenn ich Wirtschaftsinformatik studieren möchte? Oder was muss ich schon vor dem Studium können? Wo kann ich später arbeiten, wie sind meine Berufsaussichten?
Wie berätst du Schüler, die unsicher sind, was sie mal werden wollen?
Mit Experimentenwie hier im Bereich der Chemie
soll das Interesse der Schüler geweckt
werden
Wenn du kurz vor dem Abitur stehst oder in einer der höheren Klassen bist, sind meistens schon Ansätze da, in welche Richtung es später mal gehen soll. Wir fragen dich dann nach deinen Lieblingsfächern und versuchen anhand dieser und anderer Interessen, konkrete Studien-und Ausbildungsvorstellungen zu formulieren. Wenn du noch gar nicht weißt, was du machen willst, steht auf unsere Website www.coaching4future.de ein Onlinetest zur Verfügung. Aus diesem gehen dann verschiedene MINT-Studiengänge oder -Ausbildungszweige hervor. Die Ergebnisse des Testes besprechen wir auch gerne mit dir und helfen dir, die dafür passenden Hochschulen zu finden.
Text: Anna Gumbert
Fotos: Baden-Württemberg Stiftung
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https://youtu.be/dc3EW7fgqk8
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[Bild:1]
Viel Spaß
mxk
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