"Familie Meier und Familie Müller. Bitte begeben sie sich UMGEHEND zum Gate A8. Familie Meier und Familie Müller. Gate A8 ! Ihr Flugzeug ist zum Abflug bereit .."
Schnell zieh' ich den Reißverschluss meiner Jacke zu, reiß meinen Rucksack vom Fließband (vergess' dabei noch fast meine neue Kamera) und sprinte mit meinen Eltern und Freunden in Richtung Gate A8.
31. May 2012 - 17:17 von SPIESSER-Autorin NiniiNightmare.
Dabei hatte alles doch so gut angefangen ..
Wir hatten die letzten 3 Wochen in Amerika als "Rucksacktouristen" verbracht und unglaublich viel gesehen und erlebt. Aber 3 Wochen waren völlig ausreichend, da ich davor schon 8 Monate in Amerika verbracht hatte. Ich freute mich schon so richtig auf mein eigenes Bett und die gute deutsche Küche.
Eben saßen wir noch in einem Restaurant irgendwo Nähe Times Square in New York City und nun fahren wir Richtung JFK Airport. Allein das war schon ein Erlebnis. Wir hatten unseren Mietwagen abgegeben und haben uns zu 5. (jeder mit einem oder 2 Koffern bewaffnet) in die Metro gekämpft. Und weil es so viel Spaß macht durften wir auch gleich 3 mal umsteigen. Die Tatsache, dass die Metro in NYC eng ist , die Bahnsteige nach Urin stinken und es extrem warm dort unten ist macht die ganze Sache auch nicht gerade angenehmer.
Völlig ausgelaugt kamen wir am Flughafen an. Unsere deutsche Pünktlichkeit zahlte sich aus. "Sehr gut, wir haben noch 2 Stunden Zeit. Da können wir ja langsam unser Gepäck abgeben und uns dann noch irgendwo gemütlich hinsetzen und etwas essen und trinken." meinte mein Papa sehr optimistisch auf dem Weg in Richtung Flughafengebäude.
Die Schiebetüren gehen auf und das Unheil zeigt sich direkt vor unseren Augen. Amerikanischer Service. Moment, gibt es den eigentlich ? Nach diesem Tage bezweifle ich das ziemlich.
Aus dem "langsam unser Gepäck abgeben und uns dann irgendwo gemütlich hinsetzen und etwas essen und trinken" wurde nichts mehr.
Wir waren auf ein Einchecken nach Flug und Ziel eingerichtet. Doch dort gab es nur ein einziges Wirr-Warr aus irritierten, genervten Touristen und Geschäftsleuten sowie extrem überfordertes Flughafen-Personal.
Man stellte uns in eine Schlange, in der wir 30 Minuten warteten, bis man uns fragte, ob wir schon eingecheckt hatten.
"Nein, natürlich nicht. Aber darum stehen wir doch gerade an, nicht wahr ?" entgegnete mein Vater noch recht ruhig, während ich schon zappelig wurde, da meine Füße unendlich von den Strapazen der letzten 3 Wochen litten.
"Nein, Sie müssen zuerst durch den Self-Check-In und dann können sie sich hier anstellen." Der Self-Check-In entpuppte sich dann als tückisches Monster der Technik, das uns alle Ruhe genommen hat, die wir mitgebracht hatten. "Das dumme Ding beherrscht jede verdammte Sprache, nur kein Deutsch.! Die haben hier sogar Dänisch .. DÄNISCH ."
Nach 20 weiteren Minuten und nach gefühlten 100 Versuchen jemanden vom Flughafen-Personal um Hilfe zu bitten haben wir es dann auch (alleine) geschafft. (Ich muss bemerken, dass ich der englischen Sprache fließend mächtig bin aber mein Vater wollte sich partout nicht von mir helfen lassen).
Wir stellten uns also wieder an der Schlange an , die (wie ich nach einem Blick um die Ecke feststellen konnte) einfach mitten in einer Halle endete. Wir warteten wieder 15 geschlagene Minuten um wieder aus der Schlange gezogen zu werden. "Sie stehen an der falschen Schlange. Das ist die Schlange zu den Sicherheitskontrollen. Möchten sie vorher nicht lieber ihre Koffer abgeben ?" Oh, wer hätte das gedacht ! Wir standen wieder einmal völlig für umsonst an. Ich habe mich dann noch einmal umgeschaut. Es gab kein einziges Schild, welches darauf hindeutete, welche Schlange wohin führte.
Wir stellten uns in eine andere (Ich muss zugeben, etwas kürzere) Schlange und warteten erneut 25 Minuten. Dort hat man uns dann wieder an einen anderen Schalter geschickt. Und von dort aus( wer hätte das gedacht ?! ) an einen anderen Schalter.
Amüsiert stellten wir fest, dass wir eine komplette Runde durch die Halle geschickt worden sind und uns nun wieder am Ausgangspunkt unserer Reise und des ganzen Chaos befanden. Genervt schaute ich alle 2 Minuten auf die Uhr. Es war mittlerweile schon 19 Uhr und in 50 Minuten würde unser Flug endlich gehen.
Wir gliederten uns also nun endgültig in die unendlich lange Schlange vor dem Security-Check ein.
Nach einer Weile kam ich zu folgendem Schluss: Das Problem lag schlicht und einfach daran, dass es nicht nach Flug sortiert war, sondern nach Fluggesellschaft. Dummerweise gingen an diesem Tag besonders viele Flüge während einer kurzen Zeitspanne von diesem Flughafen in alle erdenklichen Richtungen. Es befanden sich also gefühlte 2000 Menschen in einer kleinen Halle und drängten sich vorbei am genervten Bodenpersonal und durch die 2 (ja, genau .. 2 .. ZWEI !!!) Sicherheitsschalter.
Verzweifelt und panisch schauten sich viele der Wartenden um, denn ihr Flug würde schon in ein paar Minuten gehen. Nur das Personal hatte wohl keine Ahnung, wie es mit der Situation umgehen sollte und probierte etwas Ordnung in die Menge zu bringen, indem es die Personen als erstes durch die Security lies, deren Flug um 20.15 Uhr ging . (Ich habe bis heute nicht begriffen, was das sollte)
Nach weiteren 49 Minuten und ein paar weißen Haaren mehr auf dem Kopf meines Vaters sind wir dann also in Richtung Gate A8 gesprintet.
Mit 12 weiteren Flugzeugen vor uns, 2 Stunden in der Warteschlange auf der Startbahn und einigen Turbulenzen waren wir dann 20 Minuten eher als geplant in Frankfurt. (An dieser Stelle: Vielen Dank an den starken Rückenwind ! )
Mit den Gedanken an mein Bett vergingen die 5 Stunden Autofahrt in Richtung Heimat dann wie am Schnürchen .
Der perfekte Abschluss für einen sonst sehr guten Urlaub. Ohne Chaos wäre es ja nur halb so fetzig ..
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https://youtu.be/dc3EW7fgqk8
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[Bild:1]
Viel Spaß
mxk
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