"Entschuldigung, haben Sie eine Frau?", fragte ich den etwas älteren Herren hinter dem Stand mit den Blumen. Verdutzt sah er mich an. "Ja, warum fragen Sie?" "Ich würde es nur gern wissen. Sie sind glücklich nehme ich an? Wie ist sie so?" Der Herr schien nicht weniger verdutzt als vorher, aber ich merkte, wie sich seine Gesichtszüge entspannten und sein Mißtrauen mir gegenüber etwas sank. "Sie ist wunderbar, die tollste Frau der Welt. Ich liebe sie von ganzem Herzen. Und sie liebt mich. Es ist das perfekte Eheglück. Ja, so sollte es wohl sein. Und sie hat mir eine wunderbare Tochter geschenkt, die mein ganzer Stolz ist." Ich hatte das Schwinden seines Mißtrauens wohl unterschätzt. "Sie Glückspilz", lachte ich und klopfte ihm anerkennend auf die Schulter. "Wissen Sie was? Binden Sie mir doch zwei Blumensträuße zusammen. Achten Sie nicht auf den Preis, binden sie einfach die Sträuße, und zwar genauso, wie sie Ihrer Frau gefallen würden. Aber wirklich. Ich möchte, dass Sie es genauso machen." Jetzt sah mich der Herr an, wie man einen ansieht, der gerade dem Irrenhaus entflohen sein muss. "Nun machen Sie schon" Dann musste er lachen und begann, pfeifend die Sträuße zu binden. Ich beobachtete ihn genau. Er schien sich seinerSache sehr sicher zu sein, ohne zu zögern band er Blume für Blume mit ein, dort ein bisschen Gras, dort ein wenig Glanzpulver. Ab und an schweifte mein Blick über die Messe. Nur um zu sehen, ob sie noch da war. "Wenn Sie den ersten Strauß einmal halten könnten?" Der Herr hinter dem Blumenstand hielt mir einen schlichten und doch wunderschönen Blumenstrauß entgegen. Dankend nickte ich dem Herrn zu. Ein wirklich schöner Strauß war das. Mit Bewunderung betrachtete ich diese Zusammenstellung von gelben, orangenen und weißen Blumen, die von einem roten Band zusammengehalten wurden. Dazwischen Grashalme und andere grüne Pflanzen, ja, er hatte schon etwas von einem Feldblumenstrauß. "Sir, hier ist der zweite Strauß" Der zweite Strauß sah ganz anders aus, er war aus vielen Blumen mit verschiedenen Farben zusammengestellt, die gemeinsam eine einzigartige Komposition ergaben. Er wirkte sehr feierlich und doch, und darin ähnelten sich die Sträuße,schlicht und schön. Ich sah noch einmal über das Messegelände. Sie war immer noch da. Ich lächelte den erwartungsvollen Herrn an. "Wirklich tolle Arbeit. Ich nehme den Bunten Strauß." "Und was ist mit dem Anderen? Sie können doch nicht zwei Sträuße binden lassen und dann nur einen nehmen!" "Beruhigen Sie sich. So hatte ich das auch nicht vor. Den anderen bringen Sie Ihrer Frau mit. Ich bezahle beide. Richten Sie Ihr einen schönen Gruß aus!" Lachend gab ich dem nun wirklich außerordentlich verdutzten Herrn einen 50 € - Schein und hüpfte schon fast mit dem bunten Strauß davon. "Vielen Dank, Sir und einen wunderschönen Tag! Ich hoffe, wir sehen uns wieder!", hörte ich den Herrn hinterherrufen. Ich winkte noch einmal. Bekanntlich sieht man sich ja zweimal im Leben, dachte ich bei mir und maschierte fröhlich geradewegs auf den Bäckerwagen zu. "Was hätten Sie gern?". fragte mich die zierliche Verkäuferin. "Ich? Ich glaube Sie hätten gerne was!" Sie lachte herzhaft. "Ich habe alles, was das Herz begehrt", sagte sie und zeigte auf die vielen Kuchen und Brötchen. "Na, das kann ja nicht das Wahre sein, schließlich haben Sie davon nicht viel, wenn Sie es immerzu verkaufen. Aber ich hab was, das ist viel besser, und ich bin sicher, es zaubert Ihnen ein Lächeln auf die Lippen. Und wie ich das in den letzten Minuten beobachten konnte, haben Sie das wirklich dringend nötig, bei dem ganzen Stress!" Grinsend und ein wenig feierlich überreichte ich ihr den bunten Blumenstrauß. Sie lachte und lachte und irgendwo zwischen Lachen und Luftholen konnte ich so etwas hören, wie: "Die sind wunderschön! Vielen Dank! Ich würde Ihnen ja eine Brezel geben, aber dafür müssten Sie mir helfen und etwas verkaufen!" Ich half. Und heute sitze ich gemeinsam mit meiner wunderbaren Frau im Wohnzimmer meiner Schiwegereltern und wir erzählen unseren Kindern die Geschichten unserer Liebe. "Jaja", lacht mein Schiwegervater. "Ich habe schon blöd aus der Wäsche geschaut, als euer Vater die beiden Blumensträuße wollte!"
Dir gefällt dieser Artikel?
auf Facebook teilen auf WhatsApp teilen auf Twitter teilen auf Google+ teilen
Eigentlich fing alles ganz anders an – nämlich auf der 69. young leaders Akademie in Paderborn vom 20.-25.10.2020 für engagierte junge Menschen – aber am Ende ging ich mich vielen neuen Eindrücken über das THW nach Hause. Die young leaders Akademie ist ein Angebot für
Viktor W. (28) ist Geschichtsstudierender an der Uni Münster und ein sogenannter Russlanddeutscher. Das heißt, seine Familie brach vor weit über hundert Jahren in Richtung Russland auf, in der Hoffnung auf ein besseres Leben. Vor mittlerweile fast dreißig Jahren wollte Viktors Vater
Die Wahlerfolge der AfD wurde oft durch die sogenannten "Globalisierungsverlierer" erklärt, die sich aus Protest von den etablierten Parteien abwenden. Diese Argumentationsweise ist jedoch nicht nur empirisch nicht belegt, sondern blendet zentrale Faktoren der Wahlerfolge aus und spielt der AfD somit in die Karten.
Früher hatte die Welt des Kriegsjournalismus fast schon etwas Romantisches. Ernest Hemmingway verarbeitete seine Zeit im Spanischen Bürgerkrieg in seinem Roman „In einem anderen Land“. Während des zweiten Weltkrieges gehörten die Journalisten ebenso an die Front, wie die
Alles, was die Weltenlenker*innen heute entscheiden, wird richtungsweisend sein für unser zukünftiges Leben auf diesem Planeten. Wir müssen uns fragen: In was für einer Welt wollen wir leben? Welche Rolle soll die EU dabei spielen, wenn Staaten wie die USA und China vor allem nationale
Warum ein Tag noch lange nicht genug ist!
Zehntausende Schüler folgten dem Vorbild der schwedischen Dauer-Klima- Streikerin, die sitzend ihre Wut demonstrierte, und gehen jeden Freitag in den Städten dieser Welt auf die Straße, um für ihre Zukunft zu kämpfen.
Aber nicht sie
User Paul Nähring gibt mit diesem Gastbeitrag ein paar Nachhilfestunden in Sachen Geschichte, der Rolle der Jugend in dieser und über ihre Bedeutung für die Gesellschaft. #FridaysForFuture
Kostenfreie Sommercamps, die euch zu Gaming Designern und Fontane-Kennern machen.
Ihr wolltet schon immer wissen wie Computerspiele entstehen? Ihr interessiert euch für das kreative Schreiben von Geschichten? Euch fasziniert das Erstellen von witzigen, fiesen oder heldenhaften Charakteren?
Das National Model United Nations (NMUN) in New York City ist die weltweit bedeutendste Simulation der Vereinten Nationen, die jedes Jahr mehrere tausend engagierte Studentinnen und Studenten aus aller Welt in die Millionenmetropole an der Ostküste der USA lockt. In Delegationen organisiert, vertreten
Ein Bericht von Gastautor Felix Kaminski (22) über die Global Goals Aktionstage 2019 und junge Menschen, die Untätigkeit in der Klimapolitik nicht länger hinnehmen wollen. Seine Überzeugung: Es ist unsere Zukunft, die bedroht ist, wenn wir die Nachhaltigkeitsziele nicht erreichen.
Die Universität BTU Cottbus-Senftenberg bietet viele interessante Studiengänge und über 70 verschiedene Sportarten für Ihre Studierenden an. Auch viele internationale Studentinnen und Studenten lernen und leben hier zusammen. In Vielen Bereichen ist die BTU Cottbus-Senftenberg
Ich bin mehrmals aus Fenstern im 7. Stock gesprungen,
woraus ein Musikvideo zu meinem Song LIMITS entstanden ist:
https://youtu.be/dc3EW7fgqk8
Bei meinem letzten Sturz fiel ich in Kunst hinein:
[Bild:1]
Viel Spaß
mxk
Ihr habt Lust, richtig SPIESSIGE Inhalte mit uns zusammen zu organisieren und zu produzieren? Ihr habt Lust, mehr über Print- /Online- und Video-Content zu erfahren? Dann bewerbt euch für das SPIESSER-Medien-Camp in Dresden, das wir im August 2018 in Kooperation mit ausbildung.de anbieten!
Seit Jahrtausenden glauben wir Menschen an Dinge, die noch nicht bewiesen wurden. Gott, der Weihnachtsmann, der Humor Mario Barths oder die politische Überzeugung Angela Merkels, sind nur einige Beispiele. In dieser Abhandlung möchte ich mich nun mit weiteren Dingen beschäftigen, an die
Eine Million Menschen vor der Tür – ok, Flüchtlingskrise. „Draußen vor der Tür“ – ok, Wolfgang Borcherts Drama von 1949. Was hat das denn miteinander zu tun? Lasst es mich euch erklären.
Es ist schon schlimm, wenn ich Fotos sehe. Besonders eklig wird es, wenn ich diese Krabbeldinger im Fernsehen vorgesetzt bekomme. Wenn die achtbeinigen Ungeheuer aber durch mein Wohnzimmer huschen, dann ist mein Tag gelaufen!
„Wir wollen Veränderung!“ „Lahme Entenregierung!“ Solche mürrischen Stimmen werden immer häufiger laut, während die Uhr unaufhörlich Richtung Stunde Null der Bundestagswahlen 2017 am 24. September tickt. Anstatt sich, wie in den vorigen Jahren, von einer
Bunte Demonstrationen und brennende Barrikaden. Beim G20-Gipfel in Hamburg hat sich Protest von seiner besten und seiner schlimmsten Seite gezeigt. SPIESSER-Autor Samuel war für euch mit seiner Kamera mittendrin im Getümmel. Hier findet ihr seine eindrücklichsten Bilder.
Der SPIESSER ist euer treuer Begleiter in jeder Pause? Oder ist euch das gelb-blaue Jugendmagazin noch nie aufgefallen? Ihr seid zwischen 15 und 17 Jahre alt und habt Lust, das kreative Treiben in einer Redaktion kennenzulernen? Dann laden wir euch ein, in einem Sommerworkshop mit uns zusammen den SPIESSER
Diese Frage habe ich mir neulich im Ethik-Unterricht auch gestellt, als wir über das Gewissen eines Menschen gesprochen haben. Unsere Lehrerin zeigte uns einen Filmausschnitt, welcher ein sehr interessantes Experiment veranschaulichte: Das Milgram-Experiment. Es wurde 1962 das erste Mal vom gleichnamigen
„Elle parle anglais!“ („Sie spricht englisch!“) oder „Mais elle est allemande!“ („aber sie ist doch deutsch!“) sind Sätze die ich in Diskussionen zwischen französischen Schülern über mich und meine prinzipiell liebste Sprache oft zu hören bekam.
Nach langem Streit sind Sido und Bushido nun ein Herz und eine Seele. Zum Beweis haben sie gemeinsam das Album „23“ produziert. SPIESSER-Autorin Franka reichte das nicht: Sie traf die beiden zum Pärchenspiel, dem sogenannten „Eignungstest für die Ehe“...
David Guetta ist aus der DJ-Szene nicht mehr wegzudenken. Jens war für euch bei einem seiner Konzerte und hat mit dem DJ-Phänomen über seine Fans, die Arbeit und Hobbies gesprochen.
nett ;)
Ich hab ein bisschen gebraucht, um sie zu verstehen -.-
süß irgendwie :)
Aber ein bisschen zu viel des Guten, finde ich.