Der Norden hat mehr zu bieten als Leuchttürme und Fischbrötchen – die Jungs von „Feine Sahne Fischfilet“ zum Beispiel. SPIESSERin Eva hat mit den Punkrockern im DOCK INN Warnemünde in den Kissen gewühlt und erfahren, welches Gadget die Band noch unbedingt in ihrem Tourbus braucht und warum AfD-Wähler nicht mit in die Koje dürfen.
09. March 2018 - 11:35 SPIESSER-Autorin Kohlrabiblatt.
Ihr seid in einer Gegend groß geworden, in der „rechts sein“ normal und Teil einer Jugendkultur war. Wie kam es, dass ihr im Gegensatz dazu eine linke Punkband geworden seid?
Christoph: Bei uns auf‘m Dorf kam man gar nicht drum rum, von Anfang an Stellung zu beziehen. Ich bin schon in der dritten Klasse mit meinen Eltern auf Anti-Nazi-Demos gegangen. Und mir war da schon klar, dass ich mich immer in meinem Leben gegen diese Menschen stellen werde.
Monchi: Mir war das in der Schulzeit noch relativ scheißegal. Bei uns an der Schule war‘s normal, Nazi-Mukke zu hören, hab ich anfangs auch gemacht. Dann kam aber irgendwann der Punkt, an dem ich da keinen Bock mehr drauf hatte. Auch als auf unsere ersten Konzerte noch Faschos gekommen sind und unsere Texte mitgegrölt haben, war für uns klar, dass wir uns positionieren wollen.
Feine Sahne Fischfilet
wurde 2004 im norddeutschen Loitz gegründet. Die Bandmitglieder Jan „Monchi“, Christoph, Jacobus, Max, Kai und Olaf verbindet nicht nur die Liebe zum Punkrock, sondern auch ihre gemeinsame Jugend auf dem Land in Meck-Pomm. Die Band ist bekannt für ihre politischen Texte. Mit Kampagnen wie „Noch nicht komplett im Arsch“ stellt sich FSF offensiv der rechten Szene entgegen. Im Januar ist das fünfte Album der Band erschienen. Mit „Sturm & Dreck“ sind sie aktuell auf Tour.
Soll man mit Rechten in die inhaltliche Diskussion gehen oder sagt ihr: „Mit solchen Leuten reden wir nicht“?
Monchi: In erster Linie sind wir keine Sozialarbeiter, wir sind ‘ne Band. Ich find, dass AfDlern, Nazis und so weiter in Deutschland eh schon viel zu viel zugehört wird. Wir wollen lieber geile Leute supporten, die sich diesem Rechtsruck nicht hingeben.
Max: Ich denk aber schon, dass man da gucken muss, in welchem Kontext man sich bewegt. Privat, an der Uni oder im Sportverein find ich‘s schon wichtig in die Diskussion zu gehen.
Christoph: In unserer Gesellschaft gucken wir viel zu sehr darauf, wer die Täter sind – wir wissen zum Beispiel alle, wer Beate Zschäpe ist, wie sie aussieht und so weiter – die Opfer kennt aber keiner. Genau das muss sich ändern.
Darf man mit jemandem schlafen, der AfD wählt?
Max: Kein Sex mit Nazis! (alle lachen)
Monchi: Seh ich auch so. Keine Ahnung, vielleicht hab ich in Single-Zeiten auch schon mit AfD-Leuten gepennt, ich lass mir da vorher keinen Parteiausweis zeigen. Aber grundsätzlich würd mich jemand mit so einer Einstellung schon vorher so abturnen, da könnte es gar nicht so weit kommen. Sex ist ja auch Kopfsache.
Thema unseres Heftes ist „Technik und Zukunft“. Wie funky seid ihr so drauf?
Jacobus: Poah, ich hab da null Ahnung von. VR-Brillen, Alexa und so ein Kram, damit kann ich nichts anfangen.
Monchi: Naja, vor 100 Jahren hat man vielleicht auch noch gesagt: Was will man mit ‘nem Auto? Jetzt sind alle froh, dass man nicht mehr mit ‘nem Pferdewagen rumfahren muss. Ich find‘s deshalb Quatsch, sich vor neuen Sachen zu verschließen. Ich hab jedenfalls seit sechs Wochen zum ersten Mal ‘n iPhone und ganz ehrlich – das Ding ist übelst geil! (alle lachen)
Und welche krasse Neuerung bräuchtet ihr noch unbedingt in eurem Tourbus?
Max: Ich fänd ‘nen Tourzug geil – jeder hat ‘nen eigenen Waggon, und wir fahren auf Schienen rum.
Christoph: Schweben mit dem Zug wäre auch cool, komplett ruckelfrei.
Kai: Und Duftbäume! Gegen den Mief im Tourbus.
Am 12. April kommt die Doku „Wildes Herz“ über eure Band, vor allem über Monchi, raus. Warum sollten SPIESSER-Leser den Film sehen?
Jacobus: In der Zeit, die der Film zeigt, ist super viel passiert. Dinge, die wir überhaupt nicht geplant haben. Ich finde der Film schafft es, genau das abzubilden, wie diese ganzen Zufälle ineinander gegriffen haben, wie wir als Band groß geworden sind. Es kommen auch einige Sachen vor, die die Öffentlichkeit von uns bisher so noch nicht gesehen hat.
Max: Der Film ist mega ehrlich und authentisch. Er ist kurzweilig und witzig und zeigt vor allem auch, was im Hintergrund bei uns in der Band abläuft. Das ist auch für eingefleischte Fans sehenswert.
Zum Draufhauen!
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Was hat eure neue Platte „Sturm & Dreck“, was die Alben davor noch nicht hatten?
Kai: „Sturm & Dreck“ hat ‘ne wahnsinnige Energie und geht nach vorne wie kein Album davor. Ich drehe es selbst jetzt ständig auf, obwohl ich‘s im Studio schon gefühlt tausend Mal gehört hab. Ich glaub, das ist ‘n sehr gutes Zeichen.
Monchi: Ist bei mir genauso. Das Album kommt zum ersten Mal an unsere Live-Qualitäten ran und bringt genau rüber, was wir auf der Bühne abliefern.
Jacobus: Wir haben in diese Platte auch einfach extrem viel Zeit und Arbeit gesteckt und das Ganze mit ‘ner Akribie – das haben wir vorher so nicht gemacht, auch weil wir‘s nicht anders wussten. Wir haben super viel dazu gelernt und genau das auf dem Album umgesetzt. Deshalb freue ich mich wahnsinnig darauf, das Album rauszubringen. Ich bin echt stolz auf uns.
Text: Eva Schulze-Gabrechten Fotos: Tony Haupt
Video: Frieda Rahn
Teaserbild: Lena Schulze
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