JUGEND HILFT! zeichnet jährlich herausragende Jugendprojekte aus. Wir haben drei aus dem vergangenen Jahr herausgegriffen, in denen Schüler zeigen, wie man Obdachlosen hilft, Mitschülern zum gesunden Frühstück verhilft und mit Nepal-Hilfe das Klima schützt.
Eine der Jugendlichen, die die Welt ein wenig zum Besseren wenden, ist die 16-jährige Schülerin Laura: „Jedes Mal denke ich: Wir haben wieder was Gutes geschafft.“
Wohlfühlen: Obdachlose in der Schule
An sechs Samstagen im Jahr gibt es Obdachlose in Köln ein besonderes Frühstück - zubereitet von Schülerinnen der zehnten Klasse des Ursulinengymnasiums und dem Malteser Hilfsdienst : Neben Essen gibt es für Bedürftige einen Morgen Abwechslung und Entspannung vom Alltag auf der Straße.
Die Schülerinnen laden die Obdachlosen ein, dekorieren die Räume, bereiten das Essen zu und kümmern sich während des Frühstücks um die Hunde ihrer Gäste. „Inzwischen sind wir echt gut organisiert. Jeder hat seinen festen Platz und weiß, was zu tun ist“, erzählt Laura. Das Angebot kommt gut an, es sind immer rund 100 Besucher da. „Wir haben sehr viele Stammgäste. Die Obdachlosen bedanken sich jedes Mal überschwänglich bei uns. Das ist schon fast peinlich.“
JUGEND HILFT! fördert euer Projekt
JUGEND HILFT! unterstützt soziale Projekte mit bis zu 2.500 Euro jährlich und einem Wettbewerb. Die acht besten Projekte werden ausgezeichnet und dürfen am JUGEND HILFT!-Camp in Berlin teilnehmen.
Kein Wunder – Die Gäste erhalten Dinge, die wir in unserem Leben als selbstverständlich empfinden: Sie können im Ursulinengymnasium duschen, Zeitung lesen, sich die Haare schneiden lassen, sie werden von Ärzten und einem Seelsorger und einem Sozialarbeiter betreut. Außerdem gibt es für sie rechtliche Beratung und warme Winterkleidung.
„Als wir das Projekt Anfang des Schuljahres von der elften Klasse übernahmen, hatte ich schon viel davon gehört, aber selbst nie Kontakt zu Obdachlosen gehabt. Auf einmal wechselte das Bild komplett - unseren Gästen geht es oft richtig schlecht“, sagt Laura.
Wissenshunger: Schnitten schmieren für die Schule
Mit leerem Magen lernt es sich schlecht: Deshalb schmieren die Schüler der Krefelder Regenbogen-Grundschule jetzt Brote: Für die ganze Schule. Die Aktion „Gesundes Frühstück“ haben sie gemeinsam mit der Schulleitung geplant: Eine Klasse jeweils organisiert für ein Jahr lang an der Grundschule den Frühstücksdienst.
Was sich einfach anhört, ist in Wirklichkeit viel Arbeit und verlangt den Drittklässlern viel Eigeninitiative ab. Jeden Morgen stehen zwei Schüler früher auf und schmieren etwa 40 Frühstücksbrote mit gesunden Aufstrichen. „Die ganze Klasse macht das gerne. Die Schnitten sind gesund und lecker, manchmal schmiere ich so auch daheim für meine große Schwester die Frühstücksbrote!“, erzählt der 9-jährige Nimalan.
Die Schüler lernen, wie wichtig eine ausgewogene Ernährung ist. Die Brote verkaufen sie in den Pausen für 25 Cent. Kinder aus armen Familien bekommen die Mahlzeit geschenkt. Für Nimalan ist der Einsatz selbstverständlich. „Mir gefällt, dass wir etwas für andere tun, ohne zu fragen: Was bekommen wir dafür?“
Namaste: Nepal helfen und das Klima schützen
Sogar im Ausland können sich Schüler engagieren - beispielsweise mit einer eigenen Firma: Die Namaste Nepal Schüler GmbH des Freiberger Gymnasiums sammelt Spenden und leistet damit Entwicklungshilfe in einem Dorf in Nepal.
Auch der Bau einer Photovoltaikanlage auf dem Dach des Gymnasiums wird Nepal helfen: Die Anlage kostete 31.000 Euro und liefert Energie im Wert von 2.000 Euro im Jahr. Dank eines geschickten Vertrages mit Lehrern und der Schulleitung, kann der Gewinn nach Nepal fließen, den die Schule in den nächsten 20 Jahren mit der Anlage erwirtschaftet. Die Schüler sind stolz darauf, Entwicklungshilfe zu leisten und gleichzeitig das Klima zu schützen.
In dem Dorf Gati in Nepal geht es um Hilfe zur Selbsthilfe: Mit den Spendengeldern finanzierte die Partnerschule einen zusätzlichen Lehrer. Im projekteigenen Kindergarten konnten die Schüler eine Kindergärtnerin einstellen. „Wir werden außerdem versuchen, erste Kleinkredite an Familien im Dorf zu vergeben“, kündigt die 17-jährige Sandra an. Sie ist stellvertretende Geschäftsführerin der Schülerfirma.
Seit zwei Jahren besuchen Mitarbeiter der Schülerfirma die Dorfbewohner. Die Schüler treffen sich mit den Partnern des Projekts und überzeugen sich vom Projektfortschritt. Mit ihrer Idee haben die Firmengründer bereits zum zweiten Mal den JUGEND HILFT!-Preis erhalten; die Jury ist vor allem von der Nachhaltigkeit des Projektes und der direkten Hilfe vor Ort beeindruckt.
Autorin Katrin, 18, besucht derzeit die zwölfte Klasse eines Münchner Gymnasiums und wird dort im Sommer 2010 ihr Abitur schreiben. Für die Zeit danach hat sie sich vorgenommen Entwicklungshilfe zu leisten oder ein anderes soziales Projekt im Ausland zu unterstützen.
Text: Katrin Werner, 18, Fotos: JUGEND HILFT!, privat
Dieser Text entstand in Zusammenarbeit mit JUGEND HILFT! Inland oder Ausland? Wo wollt ihr euch engagieren? Schreibt eure Meinung in das Kommentarfeld.
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https://youtu.be/dc3EW7fgqk8
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