Wer kennt das nicht? Man sitzt mit ein paar Freunden an einem lauen Sommerabend gemütlich zusammen, unterhält sich, albert rum und alles scheint perfekt. Dann tritt das Horror-Szenario ein: Die Getränke sind alle!!!
29. November 2013 - 11:23 SPIESSER-Autor Benjamin Kutz.
Wer sich jetzt fragt, wo das Problem ist, hat noch nie auf dem Dorf gewohnt. Hier fährt man nicht mal eben schnell zur nächsten Tanke oder zieht einfach in die Stammkneipe um. Die Tankstelle macht hier um 22 Uhr zu und die einzige Kneipe, in der man den Altersdurchschnitt nicht um 30 Jahre senken würde, hat schon vor Jahren Pleite gemacht. Es bleibt einem also nichts anderes übrig, als sich für den Rest des Abends mit Leitungswasser zu begnügen.
Noch reist er mit Schere und Tesafilm...
Aber auch für Straight-Edger und Leitungswasser-Fetischisten ist das Dorfl eben hart. Wie oft musste ich meine Eltern anbetteln, ihre Chauffeur-Fähigkeiten unter Beweis zu stellen? Wenn sich ein Stadtmensch unseren
Busfahrplan durchliest, fängt er wahrscheinlich an zu lachen. Abgesehen von den Schulbussen fährt am Nachmittag wenns hochkommt zwei Mal ein Bus. Und wenn man seine Reise nach 17 Uhr antreten möchte, hat man ganz verloren. Das traurige Fazit lautet: Ohne Führerschein geht gar nix.
Benjamin ist nicht der Einzige, der sich über seine Wahlheimat Gedanken gemacht hat: Für immer unter Muttis Dach oder ein neues Zuhause am Ende der Welt? Heimat kann so verschieden sein, wie die Geschichten von Mona, Anna Belén, Markus und Deborah beweisen.
Wenn ich irgendjemandem von meinem Wohnort erzähle, betitele ich Dingelstädt meist als mein Heimatdorf. Sind dann andere Dingelstädter in der Nähe, darf sich mein Gegenüber einen Vortrag anhören, in der die Ehre des 4.300-Einwohner- Kaffs doch noch gerettet werden soll. Okay, ich gebe es zu, es hat tatsächlich Stadtrecht! Aber eigentlich unterscheidet es sich kein Stück von den Dörfern in der Nähe. Pünktlich um 18 Uhr werden die Bürgersteige hochgeklappt und wer sich dann noch vor die Tür traut, wird von hinter den Fenstern lauernden Rentnern mit bösen Blicken gestraft.
... aber bald kann ihn nichts mehr aufhalten!
Heimatgefühl und Freiheit liegen für mich ganz nah beieinander. Und für mich ist Freiheit eben vor allem Flexibilität. Ich bin nun mal nicht bereit, um bei meinem Beispiel zu bleiben, mich mit Leitungswasser zu begnügen. Ich möchte abends einfach so in eine Bar gehen können, ohne dafür noch ewig mit dem Auto durch die Gegend zu gondeln. Sobald ich nächstes Jahr mein Abi habe, heißt es für mich „nichts wie weg hier“! Ich habe in letzter Zeit ein unglaublich großes Fernweh entwickelt, dem ich dann endlich nachgeben kann.
Ich weiß noch nicht genau, wo es hingeht, aber es sollte schon eine
größere Stadt sein, in der ich mich dann hoffentlich richtig wohl fühlen
kann. Mit vielen Kneipen. Und regelmäßigem Busverkehr. Und unzweifelhaftem Stadtrecht.
Text: Benjamin Kutz
Fotos: Candy Welz
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Kompinationen gibt es, die gibt es gar nicht.
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Lerne und mach ein tolles Abi mit mindestens einer Eins oder einer Zwei vorne dran... dann geht (fast) Alles.
Und PS:
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https://youtu.be/dc3EW7fgqk8
Bei meinem letzten Sturz fiel ich in Kunst hinein:
[Bild:1]
Viel Spaß
mxk
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