Ein Praktikumsplatz bei der UNO: Julian von der studentischen Karriereberatung Courageous Concepts verrät euch den Weg dorthin. Er sagt: „Mit der richtigen Vorbereitung ist das ein Kinderspiel. Kein Witz.“
29. February 2012 - 13:42 von SPIESSER-Autor Julian.
Ich habe mein Praktikum beim Umweltprogramm der Vereinten Nationen im fünften Semester meines Bachelor-Studiums absolviert. Dass ich dort hospitieren konnte, war ein wenig Glück, aber vor allen Dingen minutiöse Vorbereitung. Das hier sind meine drei Tipps für dein Praktikum bei der UNO:
1. Fundament legen
Dass ich eines Tages ein Praktikum bei den Vereinten Nationen machen wollte, hatte ich mir schon vor meinem Abitur in den Kopf gesetzt. Frühzeitig Ziele festzulegen, ist wichtig. Aber große Ziele können nur in kleinen Schritten umgesetzt werden.
Das heißt: Wer im ersten Semester seines Studiums schon Bewerbungen an die UNO schickt, wird definitiv eine bittere Enttäuschung erleben. Denn so früh kann niemand die Mindestvoraussetzungen erfüllen. Die lauten bei der UNO: Abgeschlossenes Grundstudium, sehr gute Noten, erste relevante Praktika, Auslandserfahrung und außerdem zwei Fremdsprachen. Erst wer dieses Fundament gelegt hat, ist bereit für den nächsten Schritt.
Das EU-Parlament in Brüssel
In meinem Grundstudium habe ich mich echt reingehängt und z. B. schon im zweiten Semester ein Job-Angebot als studentische Hilfskraft von einem meiner Professoren bekommen. Das hat bei der Bewerbung ziemlich Eindruck gemacht. Praktika habe ich im Deutschen Bundestag, in der empirischen Sozialforschung und in der Landesvertretung Nordrhein-Westfalens in Brüssel gesammelt.
Das Praktikum im Deutschen Bundestag habe ich noch vor meinem Abitur absolviert. Und mit meinem Brüssel-Praktikum habe ich gleichzeitig auch Auslandserfahrung gesammelt und mein Französisch aufpoliert. Englisch konnte ich seit meinem einjährigen Schüleraustausch in den USA perfekt. Studiert habe ich übrigens Politikwissenschaften. Aber das Studienfach ist bei der UNO-Bewerbung völlig egal.
2. Nische ausgucken
Achtung: UNO ist nicht gleich UNO. Wer sich für ein Praktikum bei den Vereinten Nationen interessiert, sollte bloß nicht nur auf die üblichen Verdächtigen wie das Hauptquartier in New York, UNICEF oder UNDP schauen. OCHA, WFP oder HABITAT sind Kürzel, die zwar weniger bekannt sind, aber auch zum UNO-Kosmos gehören. Der Vorteil: Das Bewerberaufkommen bei diesen Organisationen ist viel geringer. Aber ein Praktikum dort ist ebenso spannend.
Eine Freundin von mir hat zum Beispiel ein Praktikum beim Small Grants Programme des Entwicklungshilfeprogramms der Vereinten Nationen auf Madagaskar absolviert. Dieses Programm (das Madagaskar-Büro besteht nur aus sechs Mitarbeitern!) ist auf den verschachtelten Webseiten der UNO so gut versteckt, dass sich auf die Stelle nur eine Handvoll Studenten beworben haben. Lange nach Nischen zu suchen lohnt sich also.
Julian bei seiner Arbeit in der UNO
Meine Nische war die Umweltpolitik. Dazu hatte ich während meines Praktikums in der Landesvertretung Nordrhein-Westfalens in Brüssel gearbeitet. Und deshalb habe ich ganz konkret nach UNO-Organisationen gesucht, die dieses Fachwissen gebrauchen könnten. Die offensichtlichste Option: Das Umweltprogramm der Vereinten Nationen in Brüssel. Dort habe ich mich dann beworben. Vor meinem ersten Brüssel-Praktikum hatte ich gar nicht auf dem Schirm, dass die UNO dort überhaupt vertreten war.
3. Das gewisse Etwas
Auch wer seine Nische ausgemacht hat, muss sich oft noch gegen eine große Anzahl weiterer Bewerber durchsetzen, die genauso lange gesucht und recherchiert haben. Die einzige Lösung: Die eigene Bewerbung muss wie die Faust aufs Auge passen und das gewisse Etwas haben. Das heißt: Bloß nicht gegen die vielen Bewerbungs-Konventionen im internationalen Raum verstoßen (z. B. kein Foto anheften!) und außerdem die bisher gemachten Erfahrungen voll ausnutzen.
Mein Praktikum in der Landesvertretung war stinklangweilig, aber hat mich letztlich dennoch vorangebracht, denn: Im Bewerbungsgespräch mit UNEP kannte ich alle europäischen Umweltpolitiken, die in keiner Uni-Vorlesung gelehrt werden, aus dem Effeff. Das war mein entscheidender Vorteil und mein Ticket zur UNO.
Julian ist Karriereberater bei Courageous Concepts, Deutschlands erster Karriereberatung von Studenten für Studenten. Bei SPIESSER.de gibt er Tipps und Tricks zur perfekten Bewerbung.
Fotos: Stefan Steinacker jugendfotos.jpg
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ich finde den Artikel super. Es ist toll von anderen motivierten und engagierten Jugendlichen zu lesen, die sich Ziele gesteckt haben und diese mit viel Arbeit auch erreicht haben.
Also ich finde die schlauen Ratschläge von Julian richtig nervig.. Ich finde es ist überhaupt nicht objektiv, immer einen einzelnen Tips über die Arbeitswelt bzw den Weg dorthin schreiben zu lassen - als ob er mit seinen 23 (!?) Jahren schon alles weiß.. Warum kann man nicht verschiedene Leute zu solchen Themen schreiben lassen und verschiedene Erfahrungen aufzeigen..
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https://youtu.be/dc3EW7fgqk8
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[Bild:1]
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mxk
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ich finde den Artikel super. Es ist toll von anderen motivierten und engagierten Jugendlichen zu lesen, die sich Ziele gesteckt haben und diese mit viel Arbeit auch erreicht haben.
Also ich finde die schlauen Ratschläge von Julian richtig nervig.. Ich finde es ist überhaupt nicht objektiv, immer einen einzelnen Tips über die Arbeitswelt bzw den Weg dorthin schreiben zu lassen - als ob er mit seinen 23 (!?) Jahren schon alles weiß.. Warum kann man nicht verschiedene Leute zu solchen Themen schreiben lassen und verschiedene Erfahrungen aufzeigen..