Zu Flüchtlingen und uns alten Fremdlingen habe ich, Tochter einer peruanisch-deutschen Familie und Studienunterbrecherin der evangelischen Religionspädagogik (mitunter Sexualpädagogik, Psychologie, Kirchengeschichte) etwas zu bemerken.
Der Mensch, so möchte ich beginnen, ist ein Gewohnheitstier. Und die ersten, prägendsten Lernprozesse sind im Kindesalter. Beobachten und Wahrnehmen führt zu Imitieren und Trainieren. So fängt man an.
16. April 2016 - 07:40 von SPIESSER-Autorin einfallslos95.
Zu Flüchtlingen und uns alten Fremdlingen habe ich, Tochter einer peruanisch-deutschen Familie und Studienunterbrecherin der evangelischen Religionspädagogik (mitunter Sexualpädagogik, Psychologie, Kirchengeschichte) etwas zu bemerken.
Der Mensch, so möchte ich beginnen, ist ein Gewohnheitstier. Und die ersten, prägendsten Lernprozesse sind im Kindesalter. Beobachten und Wahrnehmen führt zu Imitieren und Trainieren. So fängt man an.
Je nach Umfeld und Sozialisation erwerben wir die nötigen Grundkompetenzen und drücken uns auf eine ganz bestimmte Weise aus. Unsere Wesensäußerung ist so ganz sicher nirgends wiederzufinden und verändert sich in der Begegnung mit Anderen. Wir sind eine Person, wenn wir in einem miteinander einer anderen Person gegenübertreten und in der Nächsten Situation haben wir möglicherweise Eigenschaften angeglichen und von dieser Person übernommen.
Treffen wir evtl. Viele und sind wir in einer Phase, in der wir für Änderungen offen sind, bedeutet das möglicherweise, dass wir uns schnell verändern. Das könnten Begegnungen mit ein und derselben Person sein und dann sehr unterschiedlich verlaufen, wenn diese uns wichtig ist und unsere ganze Identität präsentiert bekommt. Schließlich kann auch ein Mensch, der wechselhaft ist authentisch sein.Auf der anderen Seite gibt es auch eine gewisse Resistenz gegen Veränderung und bewusste moralische Werte ändern sich nicht ohne Grund.
Wer sich für eine Verhaltensweise bewusst entscheidet, hat ein Bewusstsein für diese und erlebt weniger Verwandlung, mehr Vergleich und nimmt es als eine Differenz wahr, wenn er mit einer Person aneinandergerät, die „Es ganz anders tut“.
Trotzdem muss das nicht zu Unannehmlichkeiten beiderseits führen. Wie gesagt: bewusste Verhaltensnormen lassen sich begründen. Die Begründung in Erinnerung zu rufen rechtfertigt wertschätzende, tolerante Haltung was die charakterlichen Eigenheiten von „Mir“ und „Dir“ angeht. Bei der privaten Rückbesinnung auf diese ist ein weiterer „Störfaktor“ idealerweise nicht präsent. Denn In-sich-Gehen, individuelle Bedeutungshorizonte in einer Argumentation einbeziehen ist ein Heimspiel. Doch dabei wird es wohl umso komplizierter...
Bedenken wir, dass „man“ nie sicher sein kann, was die Gegenwart in Zukunft betrifft. Wer und was wird auf uns zu kommen? Was rückt die Zukunft in den Erlebnis- und Wahrnehmungskontext? Wir sind ja keine Hellseher.
Was wäre jedoch, wenn die nächsten Begegnungen gesammelt dauerhaft zu einer Änderung führen würden, die wir nicht Einordnen können. Es geschähe mit uns, ohne dass wir Einfluss auf unsere Wandlung nehmen könnten. Nicht vorher und beim Rückbesinnen auf den bisherigen Lebenslauf fällt auf, dass die eine oder andere Begebenheit im gesamten unsere ganze Identität und Situation festgelegt haben.
Gibt es etwas, was man als eigen und selbst vorherbestimmt betrachten könnte?
Das wird es geben.
Kann man eine Routine mit Umgangsformen rechtfertigen? Oder wann sollte man sich dem schnellen Wandel aussetzten und die Gegenüber spiegeln und die eigene Persönlichkeit zurückstellen um sie weiterzuentwickeln?
Evolutionieren bedeutet Vorteil und Änderung. Evaluieren bedeutet abwägen und abschätzen, was vernünftig ist.Eine Variante ist die traditionelle, kulturelle. Dabei machen wir Deutschen uns jedoch schnell unmöglich. Immerhin haben wir einen gemeinsamen kulturellen Hintergrund, der vor allem eines sofort im Keim erstickt: selbstzentrierter, eigenmächtiges Handeln. Leider auch innovative Begegnungsmechanismen, wie sie in simpleren Mentalitäten das Leben schreibt: Kind immitiert Werbeslogan, weil das Stimmenverstellen witzig ist. Aber jeder braucht neben der Vernunft einen Zugang durch Irrationalität zu seiner Begabung der Kreativität.
Diesen komplexen Sinnesgefüge von menschlichen Bedürfnissen jenseits des naturalen und evolutionstheoretisch Existenziellen (Sex, Essen, Schlafen/ Ehe, Gesellschaft, Selbstbestimmung) kommt die religiöse Lösung entgegen.
Das Bekenntnis schafft eine rationelle, menschengerechte und zur Konfrontation fähige (missionarische) Kommunikationsebene. Im halboffenen Rahmen bietet sie Rückbesinnung durch Rituale und Traditionen in denen je nach Art reibungslos bis anpassend ein Vorgang nachvollzogen wird, bei dem Werte und Persönlichkeiten zur Geltung kommen.
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woraus ein Musikvideo zu meinem Song LIMITS entstanden ist:
https://youtu.be/dc3EW7fgqk8
Bei meinem letzten Sturz fiel ich in Kunst hinein:
[Bild:1]
Viel Spaß
mxk
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