Greenpeace-Aktivistin Lisa stand letzte Woche vor dem Bundestag und kämpfte für den Klimaschutz. Nachdem sie kurz darüber geschlafen hat, zieht sie für SPIESSER.de jetzt ganz subjektiv Bilanz - und die fällt durchaus positiv aus. Denn die Politiker ließen sich begeistern...
14. May 2007 - 18:52 SPIESSER-Redakteurin Onlineredaktion.
Jetzt ist es also vorbei, das Klimacamp der Greenpeace-Jugend. Eine Woche lang haben wir - und das sind 60 Jugendliche aus ganz Deutschland, die sich für die Kampagne Solar Generation engagieren - direkt vor dem Reichstag gestanden, um auf unsere Anliegen aufmerksam zu machen.
Der Klimawandel ist Realität, und es muss schnell gehandelt werden, um ihn soweit einzudämmern, dass seine Folgen beherrschbar bleiben. Dazu müssen die Treibhausgasemissionen weltweit dramatisch gesenkt werden: In den industrialisierten Ländern wie Deutschland um 40 Prozent bis 2020.
166 von 614 Bundestagsmitgliedern melden sich zurück
Um dieses Ziel zu erreichen, muss jetzt politisch gehandelt werden. Deshalb richteten wir uns in Berlin direkt an die Mitglieder des deutschen Bundestages. Wir stellten ihnen eine einfache Frage: "Sind Sie dafür, dass Deutschland seine CO2-Emissionen bis 2020 ohne Wenn und Aber um 40 Prozent reduziert?"
Die ganze Woche über standen wir im Regen und warteten auf Antworten, letztlich meldeten sich 166 der 614 Bundestagsmitglieder bei uns zurück. Zwar waren die Abstimmungsergebnisse überwiegend positiv (156 für ja, 10 für nein), wir hätten uns aber eine höhere Beteiligung gewünscht. Vor allem von CDU/CSU und FDP ließen sich nur wenige Parlamentarier bei uns im Camp sehen.
Lebhafte Gespräche - und klare Aussagen
Dabei erwarteten sie dort viele motivierte Jugendliche und eine bunte Kulisse: Eine Fotoausstellung präsentierte die Arbeit der Solar Generation aus den letzten dreieinhalb Jahren, eine Tafel gab Auskunft über die bisherigen Ergebnisse der Abstimmung. Zur Illustration diente eine große Weltkugel, die von einem Rettungsring gehalten wurde. Auch ein Greenpeace-Schiff, die Beluga II lud unweit des Reichstages zu einem Besuch ein.
Auf Grund des schlechten Wetters fand dort am Dienstag Abend auch ein wichtiger Teil unseres Klimacamps statt - eine Diskussion mit besonders jungen MdBs. Wir dachten uns, dass Themen, die die Zukunft so krass betreffen wie der Klimawandel, für sie doch von besonderem Interesse sein müssten - und luden zum Austausch. Der Einladung gefolgt sind Anna Lührmann (Bündnis 90/die Grünen) und Frank Schwabe (SPD) - und es ergab sich ein lebhaftes Gespräch.
Da uns die Gelegenheit gegeben wurde, unsere Arbeit in einigen Fraktionssitzungen vorzustellen, sprach sich unsere Präsenz gegen Ende der Woche im Bundestag herum, und mehr und mehr Politiker statteten uns einen Besuch ab. So kam zum Beispiel SPD-Fraktionschef Peter Struck, der sich erfreulicherweise deutlich für unsere Forderungen positionierte. Auch mit Bärbel Höhn (Grüne), Olaf Scholz (SPD) Katrin Göring-Eckart (Grüne), Michael Müller (SPD) und vielen anderen gab es angeregte Diskussionen, die mit klaren Aussagen für den Klimaschutz endeten.
Es ist uns mit diesem Camp also gelungen, unser Anliegen direkt bei den Entscheidungsträgern zu positionieren und dafür zu sorgen, dass der Klimaschutz Gesprächsthema bleibt. Damit jetzt aber auch konkrete Schritte unternommen werden, muss die Regierung Taten folgen lassen - auch, wenn wir nicht mehr im Regen stehen und sie in bester Stimmung und mit großer Ausdauer bearbeiten!
Text: Lisa Reichmann
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https://youtu.be/dc3EW7fgqk8
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mxk
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