Wer oder was ist Mando Diao, fragte der Mann, und wenn sie jetzt weiterwollte, musste sie es wissen, aber sie wusste es nicht. Präsident von Peru. Esoterische Heilkunst. Alkoholfreier Cocktail. Schwedische Popband.
Der Präsident von Peru heißt Alan García Pérez. Der Mann heißt Günther Jauch. Die Geschichte spielt bei „Wer wird Millionär“. Und heute wäre alles viel leichter.
Aber die Frage ist jetzt eine andere.
Sie lautet: Warum, um Himmelswillen, ist diese schwedische Gitarrenbande ausgerechnet in Deutschland so ein Hit geworden? Dass sie, plötzlich, die Arenen füllt: erst, am Freitag, in Berlin. Dann, am Samstag, in Leipzig. 7000 Fans, an einem Abend, zu Indiemusik. In England könnte man eben jene Wer-wird-Millionär-Frage immer noch stellen. Aber hier? „Dance with Somebody“ verkaufte sich bombig, die Karten für die Tour zum neuen Album, „Give me Fire“, waren flugs weg und, eben am Sonnabend in Leizpig, nur noch auf der Resterampe zu haben. Das hätte, wer sie vor ein paar Jahren noch im verzierlichen Haus Auensee gesehen hat, womöglich nicht gedacht.
Nun, es liegt, könnte man sagen, einfach daran, dass sie die besten sind oder, zumindest, zu den besten gehören, die aus diesem Land kommen, das von Größen des Indierockgeschäfts ohnehin nicht wenige vorzuweisen hat: Schweden.
In England, zum Beispiel, mag man das vielleicht noch nicht erkannt haben. In Deutschland dafür umso mehr. Ziemlich schmierig übrigens, wie sicher sich die Frontmänner Björn und Gustaf aus Borlänge, Provinz Dalarnas län, dieser Sache sind, wie stolz sie ihre Wampen rampen, wie dick sie auftragen, wie sie die Mädchen, bewusst wie gekonnt, zum Sabbern bringen. Aber – diese scheiß Überheblichkeit braucht nun mal, wer als Rockstar sein Geschäft machen will.
Dass es also große Reibereien geben würde in der Leipziger Arena, war abzusehen: Leib an Leib, Seit an Seit, es ist ein Erlebnis bei dieser ausgefuchsten Bühnenshow. Die Band ist im Rederausch und lobt viel. Das Tempo stimmt, der Sound, die Menschen, eine Wonne. Viel kommt vom neuen Album, fein gesalzen mit altem Pökel, fantastisch die Video- und Lichtinstallationen, lange Streifen, die von der Decke hängen wie eine zerschnittene Leinwand.
Wie stets arbeitet Cofrontmann Gustaf auch am Leipziger Abend an der Berühmtmachung seines Bruders, der in diesem Fall als Gast auftritt. Und, wiederum, Frontmann von Sugarplum Fairy ist, noch so einer Schwedengruppe, die glaubt, es mit The Clash und Oasis aufnehmen zu können. Wahrscheinlich stimmt das sogar.
Der Leipziger Abend kommt zum Höhepunkt, als das Licht ausgeht und die Band verschwindet. Nur kurz, und danach, unvermittelt, in der Mitte des Saals wieder auftaucht. Ein paar Lieder ohne viel Strom spielt. Die Erstreiher narrt, die sich doch als erste gereiht hatten, Stunden vor Konzertbeginn. Die schönen Plätze!
Mando Diao ist alkoholfreier Cocktail. Esoterische Heilkunst. Und Präsident Perus? Vielleicht, wenigstens, seine Lieblingsband. Es wäre ihm zu wünschen.
Mando Diao sind noch unterwegs:
26.10.2009 Hamburg, Color Line Arena
27.10.2009 Düsseldorf, Philipshalle
Und demnächst in Leipzig:
Max Herre, Ein-geschenkter-Tag-Tour - 7. November 2009, 20 Uhr, Spiegelzelt Kongresshalle
Söhne Mannheims, IZ ON - 5. Dezember 2009, 20.00 Uhr, Arena
Sportfreunde Stiller, Unplugged - 16. Dezember 2009, 20.30 Uhr, Haus Auensee
Bela B., Code B Tour. - 8. Dezember 2009, 20 Uhr, Haus Auensee
Element of Crime, Tour 2010 - 28. Januar 2010, 20 Uhr, Haus Auensee
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Ich zitiere: "Warum, um Himmelswillen, ist diese schwedische Gitarrenbande ausgerechnet in Deutschland so ein Hit geworden?"
Das frag ich mich allerdings auch und ich beantworte auch gleich die Frage warum das in England niemand "begreift"- weil die Engländer Geschmack haben und wir nicht so. Mando Diao sind einfach rubbish und ich bin an dem Text hier erst nur hängen geblieben weil, na klar, das tolle O- Wort auftauchte.
Und dann merkte ich dass der Artikel voll toll ist, ehrlich und ich dachte es müsse sich um eine wirklich gute Band handeln, aber dann fiel mir ja wieder ein, dass es nur Mando Diao sind, bäh.
(The Clash und OASIS- Herr im Himmel, das ist als würde man Manchester United mit Örgryte IS vergleichen!)
Holla, der Artikel gefällt. Ich war im April beim Konzert in der Columbiahalle Berlin, die Stimmung war ähnlich wie in Leipzig, das Konzert war schon monate vorher ausverkauft, war unglaublich eng, hochgradig verletzend, stickig und verschwitzt - gerne, jederzeit wieder wann ist das nächste konzert? (:
"you were the best audience we ever had in germany" hieß es am ende von den schwedischen jungs aber schätzungsweise sagen sie das sowíeso in allen deutschen städten x)
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woraus ein Musikvideo zu meinem Song LIMITS entstanden ist:
https://youtu.be/dc3EW7fgqk8
Bei meinem letzten Sturz fiel ich in Kunst hinein:
[Bild:1]
Viel Spaß
mxk
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sehr empfehlenswert! hingehen!
Ich zitiere: "Warum, um Himmelswillen, ist diese schwedische Gitarrenbande ausgerechnet in Deutschland so ein Hit geworden?"
Das frag ich mich allerdings auch und ich beantworte auch gleich die Frage warum das in England niemand "begreift"- weil die Engländer Geschmack haben und wir nicht so. Mando Diao sind einfach rubbish und ich bin an dem Text hier erst nur hängen geblieben weil, na klar, das tolle O- Wort auftauchte.
Und dann merkte ich dass der Artikel voll toll ist, ehrlich und ich dachte es müsse sich um eine wirklich gute Band handeln, aber dann fiel mir ja wieder ein, dass es nur Mando Diao sind, bäh.
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Holla, der Artikel gefällt. Ich war im April beim Konzert in der Columbiahalle Berlin, die Stimmung war ähnlich wie in Leipzig, das Konzert war schon monate vorher ausverkauft, war unglaublich eng, hochgradig verletzend, stickig und verschwitzt - gerne, jederzeit wieder wann ist das nächste konzert? (:
"you were the best audience we ever had in germany" hieß es am ende von den schwedischen jungs aber schätzungsweise sagen sie das sowíeso in allen deutschen städten x)
ach, war schon echt toll, danke für den artikel.