Wir stellen euch Städte vor, in denen es sich prima leben, studieren und arbeiten lässt. SPIESSER-Autorin Claudia verrät, warum man in Leipzig nicht Schickimicki, dafür aber einmal im Jahr Lack und Leder tragen sollte. NOCH NICHT FERTIG!
31. August 2012 - 12:49 SPIESSER-AutorIn Claudia Hildenbrandt.
Mein Leipzig lob‘ ich mir! Es ist ein klein Paris und bildet seine Leute (Goethe, Faust I)
Hier studiert man:
Mitten in der Stadt und eigentlich alles – inklusive exotischer Studiengänge wie Niedersorbisch, Literarisches Schreiben und Logik.
Hier arbeitet man:
Zum Beispiel als Bluttropfen verkleidet und verteilt Flyer für bevorstehende Blutspenden in der Stadt. Ebenso im Trend: für Hilfsorganisationen wie UNICEF oder Amnesty in der Stadt Leute und Förderer werben.
Fakten, Fakten, Fakten
Bundesland: Sachsen Einwohner: etwa 525.000 und damit die größte Stadt Sachsens! Größe: 297,4 km2 Oberbürgermeister: Burkhard Jung (SPD) Studierende: rund 37.000
DER Ort fürs Date:
Für Schüchterne: der Leipziger Zoo. Hier liefern Tempelschildkröten, Anakondas und Flachlandgorillas genügend Gesprächsstoff. Oder: Kanutour auf der Elster.
Da tummeln sich die Touris:
Ausgerechnet in der Hauptbibliothek der Stadt, der Albertina – ein wunderschönes Bauwerk mit Rundbögen, Säulen, Marmor und riesigen Glasdächern. Doch aufgeregt flüsternde Touris im Lesesaal und zwischen den Bücherregalen nerven. Ansonsten die Klassiker: Völkerschlachtdenkmal, Auerbachs Keller, Thomaskirche und Gewandhaus.
Ist Grillen im Park erlaubt?
Aber hallo! Ein Sommer OHNE ist in Leipzig nicht vorstellbar. Nur Einweggrills, die fiese Brandstellen hinterlassen, sind verboten.
Bekannt für:
Das Wave-Gotic-Treffen. 20.000 Szene-Anhänger in Lack- und Lederklamotten, mit Gasmasken, gruseligen Kontaktlinsen oder auch in barocken Kleidern versetzen die Stadt traditionell zu Pfingsten in einen Ausnahmezustand – und bescheren dabei Leipzig den immensen Umsatz von über 10 Millionen Euro. Dafür gab es in diesem Jahr sogar Führungen durch Trauerhallen und das Krematorium des Leipziger Südfriedhofs.
Das Klischee:
Als typische Ost-Stadt gilt Leipzig als alles andere als Schickimicki – zu Recht. Denn hier tummeln sich vor allem Stoffbeutel und Ökoschlappen. Und ja: die Leipziger sächseln herrlich! Für Erstsemester gibt es einen kostenlosen Sprachkurs ‚Sächsisch für Anfänger‘ an der Uni.
Das isst man hier - außer Leipziger Allerlei:
Den wohl besten Döner der Stadt gibts bei El-Amir – die selbstgemachten Soßen aus Auberginen, Sesam oder Chili sollte man allesamt ausprobieren. Für den Kaffeeklatsch mit Freunden sind die Leipziger Lerchen perfekt: ein Gebäck aus Mürbeteig, gefüllt mit Mandeln und Erdbeerkonfitüre.
Interessant zu wissen:
Unbedingt das geliebte Fahrrad anschließen! Leipzig ist eine Hochburg der Fahrraddiebe. Die Tipps der Fahrradhändler: keine Billigschlösser, das Rad immer an einem festen Gegenstand anschließen und unbeobachtete Abstellplätze meiden.
Der Geheimtipp:
Sich nachts ins Trödelfieber stürzen! Denn in Leipzig findet einmal im Monat der Nachtflohmarkt „Kohlrabi-Zirkus“ in einer ehemaligen Gemüse-Großmarkthalle statt. Bis zu 3000 Besucher feilschen um antike Lampenschirme, Omis alte Kochtöpfe und Elvis-Schallplatten. Die Schatzsuche macht mit Freunden doppelt so viel Spaß.
Immer gut für einen gemütlichen Abend:
Die Sachsenbrücke im Clara-Zetkin-Park. Sobald die ersten warmen Sonnenstrahlen die Stadt erwärmen, zieht es viele junge Leute zur Brücke – genauso wie Musiker, Zauberkünstler und Improvisationsschauspielern, denen man bis spät abends bei ihren Kunststücken zuschauen kann.
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