Wir stellen euch Städte vor, in denen es sich prima lernen und leben lässt. In dieser Ausgabe verrät euch SPIESSER-Autor Gustav Beyer, warum man auf dem Pfefferpotthastfest kugelrund wird, wo man den besten Ausblick genießt und warum Schalker einfach keine Ahnung haben
Woanders reißt man insolventen Brauereien die Gebäude einfach ab. Hier ist ein einzigartiges Kunst- und Kulturzentrum internationaler Spitzenklasse entstanden: Das Dortmunder U, wobei das U für Unionsbrauerei steht und für Anime- Ausstellungen oder eine denkwürdige „Oil Show“ als Kunst-Kritik am Erdölverbrauch, in den Mauern einer ehemaligen Bierbrauerei.
DER Ort fürs Date:
Wer weite Wege liebt, fährt raus nach Hohensyburg, setzt sich dort auf eine Bank seiner Wahl und genießt den Ausblick auf den wildromantischen Hengsteysee. In der Stadt entspannt man gern zu Saxophonklängen im weltbesten Jazzclub „domicil“ oder im teeniephilen „Alex“.
Fakten, Fakten, Fakten
Bundesland: Nordrhein-Westfalen Einwohner: ca. 580.444 Fläche: 280 km² Arbeitslosenquote: 13 Prozent Studierende: ca. 35.000 an den
öffentlichen Unis
Hier geht man tanzen:
Nightrooms, Prisma, Nachtpalast Rush Hour. Alles englische Bezeichnungen für angesagte Nachtlocations mit lauter Musik. Schick: Das VIEW im U-Turm, Edelclub für Genießer mit Blick über die Stadt.
Da tummeln sich die Touris:
Wer den Hauptbahnhof zu Fuß verlässt, wird vom Dortmunder Wahrzeichen, dem U, quasi magisch angezogen. Von da aus wird dann der Westenhellweg, Deutschlands längste Einkaufsmeile, gestürmt. Etwas ruhiger geht es im Westfalenpark zu: Dort steht der Florianturm mit dem besten Ausblick über ganz Dortmund.
Die Stadt in einem Satz:
Dortmund ist die größte Stadt des Ruhrgebiets – nur für Schalker ungenießbar.
Das macht man sonntags:
Für Fremde unverständlich: Dortmunder gehen sogar sonntags durch die Fußgängerzone der Innenstadt. Muss man mal gesehen haben. Oder wie wärs sonst mit einem Picknick draußen im hügeligen, naturbelassenen, gemütlichen Stadtteil Löttringhausen?
Ist Grillen im Park erlaubt?
Das Grillen ist nur an ausgewiesenen Stellen genehmigt. Es gibt viele Parks in Dortmund, zum Beispiel den Westfalenpark oder den kleinen Fredenbaumpark. Außerdem sehenswert: der Revierpark Wischlingen, etwas außerhalb.
Dieses Wort muss man kennen:
Pfefferpotthastfest, das: Ordentlich Rindfleisch mit Schmalz und Zwiebeln braten, mit Pfeffer würzen und fertig ist Pfefferpotthast. Auf dem Alten Markt feiern die Dortmunder jeden Herbst das Pfefferpotthastfest. Da wird gespachtelt bis zum Umkippen.
Das studiert man:
An der privaten Medienakademie WAM wird gebildet, wer die Medien steuern will. Wer lieber in die technische Richtung möchte, studiert an der TU Dortmund Elektrotechnik, Automation and Robotics oder Konstruktiven Ingenieurbau.
Das Klischee über die Leute:
Der Dortmunder ist ehrlich, hat nicht alles, ist aber zufrieden damit und braucht kein Schicki-Micki. Sein größtes Feindbild: der Schalker, der ihn als Bewohner von Lüdenscheid- Nord abtut. Lüdenscheid liegt südlich von Dortmund. Man kann Dortmund als nördlichen Stadtteil des langweiligen Lüdenscheids bezeichnen. Dann hat man zwar nicht Recht, aber die Identität zahlreicher Dortmunder kleingeredet.
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