Vorurteile hat jeder. Bei Jobentscheidungen können sie zum Vor- und Nachteil werden. Um neutral zu bleiben, gibt es die Idee von anonymisierten Bewerbungen. Name, Geschlecht und Alter der Bewerber sind dort geschwärzt. Vicky findet diese Idee nicht gut.
27. August 2012 - 13:45 SPIESSER-Redakteurin MissFelsenheimer.
2011 startete die Antidiskriminierungsstelle des Bundes (ADS) ein Pilotprojekt, für das fünf große Unternehmen und drei Verwaltungen ein neues Verfahren testeten, um Mitarbeiter zu gewinnen: Vor der Weitergabe der Bewerbungen an die Personalabteilung wurden Daten wie Alter, Geschlecht, Name und Foto geschwärzt. „Wir haben im anonymisierten Bewerbungsverfahren Chancengleichheit hergestellt ", so Christine Lüders, die Leiterin der ADS. Aber stimmt das wirklich? Wird die Welt jetzt gerechter? Ich bezweifle es.
Keine bösen Hintergedanken
Dass sich Personaler ein Bild von ihren Bewerbern machen wollen, ist weder böse noch ungerecht – es ist menschlich. Denn bevor ich jemanden zum Vorstellungsgespräch einlade, möchte ich mir einen ersten Eindruck verschaffen, schließlich müssen wir miteinander arbeiten. Drehen wir den Spieß mal um: Das Hauptargument der Befürworter ist, dass Chancengleichheit beim Bewerbungsverfahren gilt. Aber wer will freiwillig für eine Firma arbeiten, die mich ohne Anonymisierung wegen meiner Herkunft, meines Alters oder Aussehens nicht eingestellt hätte? Ich nicht.
Diskriminierung bleibt nicht aus
Und um wirklich gerecht zu sein, müssten wir im Umkehrschluss beispielsweise vor politischen Wahlen auch jegliche Namen und Gesichter von den Plakaten nehmen, damit jeder Kandidat dieselben Chancen hat.
Ohnehin verhindern anonymisierte Bewerbungen nicht die Diskriminierung, sie verschieben sie nur auf das Bewerbungsgespräch. Denn hat ein Personaler Vorbehalte gegenüber jungen Frauen, Menschen mit Migrationshintergrund, älteren Arbeitnehmern oder wen auch immer, so werden sie seine Entscheidung beeinflussen, auch wenn ihm der Bewerber gegenüber sitzt. Wichtiger wäre, gegen die Ursachen solcher Vorbehalte vorzugehen, z. B. durch Fortbildungen und Schulungen.
Dass Diskriminierung nicht sein darf, darin sind wir uns einig. Aber „Gesicht zeigen“ soll mir trotzdem erlaubt sein. Ich bin der Meinung, die Personalchefs sollten es den Bewerbern überlassen, ob sie ein Foto oder den Namen angeben wollen. Das ist für mich wirkliche Chancengleichheit.
Es geht hierbei ja nicht nur um Menschen mit Migrationshintergründen...
Ich bin froh, dass ich zu meinen Bewerbungen, bis jetzt noch kein Foto hinzufügen musste, denn ich habe 14mm Tunnel und ein Piercing und wie oft hört man, dass die Vorgesetzten etwas dagegen haben? Richtig, sehr oft! In gewissen Berufen kann ich es ja verstehen, wegen der Verletzungsgefahr und so, aber oft ist es egal, was man für einen Beruf ausüben möchte.. Ich find es so abartig, dass so viele Leute immer noch nach dem Äußeren urteilen!
Genauso, wie diese Vorurteile, die viele den verschiedenen Szenen gegenüber haben.. Hey, schon gewusst, dass Punks gar nicht diese bösen Leute sind, für die Ihr sie schon immer gehalten habt?
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https://youtu.be/dc3EW7fgqk8
Bei meinem letzten Sturz fiel ich in Kunst hinein:
[Bild:1]
Viel Spaß
mxk
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