In meiner Stadt ist Fußball unglaublich beliebt. Gut, das wird jeder von seinem Ort behaupten, denn ganz Deutschland ist im Fußballfieber. Vor allem zur WM. Aber in einer Kleinstadt, in die Schalke und St. Pauli reisen, damit sie den Fußballdurst der 80.000 Einwohnern stillen können, ist das schon etwas Großes.
Aber die Stadt kämpft gegen an. Sie mag es, ihre Bewohner zu verwirren und zu ärgern. So wurde 2006, quasi das Erfindungsjahr des Public Viewings, eine riesige Flimmerkiste in die Hafenspitze gelassen, um mehrere tausend Fans zu beglücken. Die Stimmung war gut und die Bier-und-Brezel-Verkäufe waren ein riesiger Erfolg. Doch 2010 sollte es anders sein. Die Stadt hat ihren Klotz verkauft. An den Nachbarort. Tiefer Hass wurde geweckt. Der Nachbarort wurde rassistisch. Er hat Platz für nur tausend Leute und es dürfen nicht einmal alle kommen. Nur die hier Ansässigen dürfen hinein. Und so entfachte ein Streit. Die Ex-Public-Viewer wurden laut. Sie fühlten sich bevormundet und hinters Licht geführt. Gut, dass das gerade mal 3 Monate vor der neuen WM auffällt. Doch statt zu kleckern wurde geklotzt. Das Tourismusbüro hatte nämlich eine Idee. Statt einfach Geld auszugeben, bekamen sie Geld durch den Verkauf an den Nachbarort und dann noch Geld durch alle am Public Viewing Interessierten. Clevere Idee. Sie bekamen Geld von Sponsoren und interessierten Bierverkäufern. Die Initiatoren der Facebook-Gruppe zum Erhalt des Public Viewings meiner Stadt hatten ihren Willen durchgesetzt. Doch etwas Geld fehlte noch. So circa 60% der Summe. 30.000 Euro. Und die wollte das Tourismusbüro von den Einwohnern. Statt einfach deren Steuern, also die Zuschüsse der Stadt, zu nehmen, riefen sie zu Spenden auf. Sollten die Public-Viewer sich das doch selbst finanzieren. Innerhalb weniger Wochen, nahm das Tourismusbüro durch SMSen und ein Spendenkonto den Rest ein. Wahrscheinlich noch mehr. Also ein riesiger Gewinn fürs Tourismusbüro. So gleich hieß es, das Public Viewing findet statt und das am geliebten Hafen.
Doch das Tourismusbüro verhaute auch dies. Gefühlte 1.000 Menschen, quasi der Gegenschlag zum Nachbarort, passen auf den Platz. Warum nur noch so wenige? Der Standort war der falsche. Hafen: ja; die geliebte Hafenspitze: Nein. Man stellte den Würfel weit von der Hafenspitze entfernt auf. Man stellte ihn auf ein Fabrikgelände, hinter einen Zaun. Und der Zaun fasste nicht sehr viele Menschen. Dann wurde auch noch das Tor beim Anpfiff geschlossen. Keiner kam raus, keiner kam rein. Gute 5 Minuten später wurde es wieder geöffnet. Die Leute innerhalb des Käfigs mussten nun mal auch auf Klo. Also zur Hafenkante. Und die wurde von der Kiste versperrt. Also wurde das Tor geöffnet (ähnlich wie das der Australier, was ich leider nur hören statt sehen konnte). Ich drängte mich rein, doch das brachte nichts. Der Fernseh-Würfel war blass, die Leute zu groß und der Platz kaum vorhanden, schließlich standen zwei (!) feste Bierstände und ein oder zwei mobile Verkaufsstände in diesem Käfig. Und nachdem ich losging hörte ich das zweite Tor. Einige Anwohner waren schon verwirrt, warum so viele Leute gingen. Sie dachten, der Würfel sei kaputt. Nö. Nur sehr schlecht geplant das Ganze. Das Tourismusbüro hat ordentlich Kohle gescheffelt, mich zu diesem Artikel veranlasst und einige Anwohner verärgert. Doch das macht ja nichts. Ist ja schließlich das TOURISMUSbüro.
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woraus ein Musikvideo zu meinem Song LIMITS entstanden ist:
https://youtu.be/dc3EW7fgqk8
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[Bild:1]
Viel Spaß
mxk
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