Alle reden von der Finanzkrise und davon, dass der Euro schwächelt. Nur: Wie soll man das verstehen bei all dem Finanz-Kauderwelsch, mit dem Medien und Politiker um sich werfen? SPIESSER-Autorin Inga hat sich für euch einmal schlau gemacht über Eurobonds, Rettungsschirme und – ja – Sixpacks.
10. February 2012 - 15:39 SPIESSER-Autorin Ingalore.
Übersetzt: „Europäische Finanz-Stabilitätsfazilität“ Ähm, ich bin raus... Also, wenn ein Land drauf und dran ist, pleite zu gehen, heißt das, dass ihm niemand mehr Staatsanleihen (s. Staatsanleihen) abkauft – es also kein Geld mehr auf Pump bekommt. Deswegen kann es bereits entstandene Schulden nicht mehr zurückzahlen. Um diesen Ländern zu helfen, haben die Eurostaaten im Juni 2010 den EFSF gegründet. Das ist eine Aktiengesellschaft, die in Luxemburg sitzt. Chef ist der Deutsche Klaus Regling. Der EFSF kann zu guten Zinsen Kredite bis zu 440 Milliarden Europa aufnehmen und an Länder weiterreichen, die finanzielle Schwierigkeiten haben und selbst keine Kredite zu bezahlbaren Zinsen bekommen würden. Klar, dass sie diese günstigen Kredite nicht umsonst bekommen. Sie müssen ihren Haushalt in Ordnung und ihre Wirtschaft auf Trab bringen. Bisher nutzen Irland und Portugal und im zweiten Hilfspaket auch Griechenland diese Kredite. 250 Milliarden sind noch im Topf. Zusammen mit den 60 Milliarden von der EU (s. EFSM) und 250 Milliarden vom IWF bildet der EFSF den ersten Rettungsschirm, der jedoch Mitte 2013 ausläuft.
Das ist der Hilfstopf der EU, der mit vollem Namen Europäischer Finanzstabilisierungsmechanismus heißt. Damit kann die EU-Kommission im Auftrag der EU-Staaten Kredite bis zu 60 Milliarden Euro aufnehmen und an Staaten in finanziellen Schwierigkeiten weiterreichen. Der EFSM unterstützt derzeit Irland und Portugal mit insgesamt 48,5 Milliarden Euro, die in den kommenden drei Jahren ausgezahlt werden. Bevor ein Land aber Hilfe bekommt, muss es klar darlegen, warum es diese benötigt und mit welchen wirtschaftlichen und finanziellen Maßnahmen wieder auf den grünen Zweig kommen will. Die letzte Entscheidung treffen die Finanzminister, also auch unser Finanzminister Schäuble
ESM
Der ESM, der Europäische Stabilitätsmechanismus, wird der neue dauerhafte Super-Rettungsschirm der Euro-Staaten. Er soll ab Juli 2012 Ländern in finanzieller Not mit Notkrediten und Bürgschaften helfen. Beim ESM machen neben den 17 Euro-Ländern auch Dänemark, Polen, Bulgarien, Rumänien, Lettland und Litauen mit. Das bisher geplante Kreditvolumen beläuft sich auf 500 Milliarden Euro. Weil nach den derzeit bestehenden Verträgen kein Mitgliedstaat die Schulden anderer Mitgliedstaaten übernehmen darf, wird für den ESM der EU-Vertrag geändert. Die neue Klausel besagt, dass der neue Rettungsschirm nur im Notfall aufgespannt werden darf und an strikte Bedingungen geknüpft sein muss.
„Eurobonds“ oder „Stabilitätsbonds“, wie sie seit neuestem heißen
Staaten leihen sich Geld. Jeder Staat der EU macht das. Aber nicht jeder bekommt es zum gleichen Zinssatz – weil Investoren nicht jedem Staat gleichermaßen zutrauen, dass er das Geld auch zurückzahlen kann. Um einander zu helfen, diskutieren die Staaten der EU darüber, ob sie in Zukunft gemeinsam Anleihen aufnehmen. Für Krisenstaaten wäre es dann einfacher, das Geld zurückzuzahlen, weil es sie weniger kosten würde. Die EU-Kommission hat im November 2011 drei Modelle für Stabilitätsbonds zu Diskussion gestellt. Voraussetzung: Erst sorgen neue Regeln für stabile Staatshaushalte.
EU-Gipfel im Dezember 2011
Am 8. und 9. Dezember haben sich die Staats- und Regierungschefs der EU (s. Europäischer Rat) bei einem Krisentreffen auf einen Fiskalpakt (s. Fiskalunion) geeinigt, um das Vertrauen in den Euro wieder herzustellen. Staaten die zu viele Schulden machen, sollen automatisch bestraft werden. Alle Länder sollen Schuldenbremsen einführen und die nationalen Haushalte strenger überwacht werden. Private Gläubiger, wie beispielsweise Banken und Versicherungen, sollen in Zukunft nur ausnahmsweise zur Kasse gebeten werden, wenn es darum geht kriselnden Staaten Schulden zu erlassen…Folgende Maßnahmen wollen die 17 Länder der Euro-Zone und sechs weitere EU-Länder in einer Europäischen Fiskalunion (s. Fiskalunion) umsetzen:
Schuldenbremse
Grundsätzlich müssen die Euro-Staaten ausgeglichene Haushalte haben oder solche mit Überschuss, das heißt ohne Schulden. Wer dagegen verstößt und ein höheres Defizit hat, wird bestraft. Die Staaten sollen diese Schuldenbremse in ihre nationale Gesetzgebung einfügen. Ob sie die Regeln einhalten, soll der Europäische Gerichtshof dann überprüfen. Deutschland hat die Schuldenbremse 2009 beschlossen und seit 2011 ist sie in Kraft.
Strafen kommen automatisch
Gegen Länder, die in Zukunft gegen den Stabilitäts- und Wachstumspakt (s. Stabilitäts- und Wachstumspakt) verstoßen, wird quasi-automatisch ein Verfahren eingeleitet. Es kann nur gestoppt werden, wenn eine qualifizierte Mehrheit der Länder dagegen ist. Staaten, die die Regeln verletzen, müssen wirtschaftspolitische Maßnahmen vorlegen, mit denen sie ihr Defizit dauerhaft senken. Europäischer Rat und EU-Kommission kontrollieren.
Nationale Haushalte werden strenger überwacht
Die EU-Kommission soll die nationalen Haushalte strenger überwachen und sogar verlangen können, dass diese geändert werden, wenn die Planung des Budgets nicht dem Stabilitätspakt entspricht. Wollen Staaten neue Schulden aufnehmen, sollen sie dies vorher melden.
Ein neuer Vertrag für die neuen Regeln – weil Großbritannien nicht mitmacht
Diese verschärften Haushaltsregeln werden nun in einem neuen europäischen Vertrag zusammengefasst – allerdings mit Hindernissen. Denn: Großbritannien macht nicht mit. Deshalb wollen fast alle EU-Staaten noch vor März einen gesonderten Vertrag schließen.
Eigentlich fing alles ganz anders an – nämlich auf der 69. young leaders Akademie in Paderborn vom 20.-25.10.2020 für engagierte junge Menschen – aber am Ende ging ich mich vielen neuen Eindrücken über das THW nach Hause. Die young leaders Akademie ist ein Angebot für
Viktor W. (28) ist Geschichtsstudierender an der Uni Münster und ein sogenannter Russlanddeutscher. Das heißt, seine Familie brach vor weit über hundert Jahren in Richtung Russland auf, in der Hoffnung auf ein besseres Leben. Vor mittlerweile fast dreißig Jahren wollte Viktors Vater
Die Wahlerfolge der AfD wurde oft durch die sogenannten "Globalisierungsverlierer" erklärt, die sich aus Protest von den etablierten Parteien abwenden. Diese Argumentationsweise ist jedoch nicht nur empirisch nicht belegt, sondern blendet zentrale Faktoren der Wahlerfolge aus und spielt der AfD somit in die Karten.
Früher hatte die Welt des Kriegsjournalismus fast schon etwas Romantisches. Ernest Hemmingway verarbeitete seine Zeit im Spanischen Bürgerkrieg in seinem Roman „In einem anderen Land“. Während des zweiten Weltkrieges gehörten die Journalisten ebenso an die Front, wie die
Alles, was die Weltenlenker*innen heute entscheiden, wird richtungsweisend sein für unser zukünftiges Leben auf diesem Planeten. Wir müssen uns fragen: In was für einer Welt wollen wir leben? Welche Rolle soll die EU dabei spielen, wenn Staaten wie die USA und China vor allem nationale
Warum ein Tag noch lange nicht genug ist!
Zehntausende Schüler folgten dem Vorbild der schwedischen Dauer-Klima- Streikerin, die sitzend ihre Wut demonstrierte, und gehen jeden Freitag in den Städten dieser Welt auf die Straße, um für ihre Zukunft zu kämpfen.
Aber nicht sie
User Paul Nähring gibt mit diesem Gastbeitrag ein paar Nachhilfestunden in Sachen Geschichte, der Rolle der Jugend in dieser und über ihre Bedeutung für die Gesellschaft. #FridaysForFuture
Kostenfreie Sommercamps, die euch zu Gaming Designern und Fontane-Kennern machen.
Ihr wolltet schon immer wissen wie Computerspiele entstehen? Ihr interessiert euch für das kreative Schreiben von Geschichten? Euch fasziniert das Erstellen von witzigen, fiesen oder heldenhaften Charakteren?
Das National Model United Nations (NMUN) in New York City ist die weltweit bedeutendste Simulation der Vereinten Nationen, die jedes Jahr mehrere tausend engagierte Studentinnen und Studenten aus aller Welt in die Millionenmetropole an der Ostküste der USA lockt. In Delegationen organisiert, vertreten
Ein Bericht von Gastautor Felix Kaminski (22) über die Global Goals Aktionstage 2019 und junge Menschen, die Untätigkeit in der Klimapolitik nicht länger hinnehmen wollen. Seine Überzeugung: Es ist unsere Zukunft, die bedroht ist, wenn wir die Nachhaltigkeitsziele nicht erreichen.
Die Universität BTU Cottbus-Senftenberg bietet viele interessante Studiengänge und über 70 verschiedene Sportarten für Ihre Studierenden an. Auch viele internationale Studentinnen und Studenten lernen und leben hier zusammen. In Vielen Bereichen ist die BTU Cottbus-Senftenberg
Ich bin mehrmals aus Fenstern im 7. Stock gesprungen,
woraus ein Musikvideo zu meinem Song LIMITS entstanden ist:
https://youtu.be/dc3EW7fgqk8
Bei meinem letzten Sturz fiel ich in Kunst hinein:
[Bild:1]
Viel Spaß
mxk
Ihr habt Lust, richtig SPIESSIGE Inhalte mit uns zusammen zu organisieren und zu produzieren? Ihr habt Lust, mehr über Print- /Online- und Video-Content zu erfahren? Dann bewerbt euch für das SPIESSER-Medien-Camp in Dresden, das wir im August 2018 in Kooperation mit ausbildung.de anbieten!
Seit Jahrtausenden glauben wir Menschen an Dinge, die noch nicht bewiesen wurden. Gott, der Weihnachtsmann, der Humor Mario Barths oder die politische Überzeugung Angela Merkels, sind nur einige Beispiele. In dieser Abhandlung möchte ich mich nun mit weiteren Dingen beschäftigen, an die
Eine Million Menschen vor der Tür – ok, Flüchtlingskrise. „Draußen vor der Tür“ – ok, Wolfgang Borcherts Drama von 1949. Was hat das denn miteinander zu tun? Lasst es mich euch erklären.
Es ist schon schlimm, wenn ich Fotos sehe. Besonders eklig wird es, wenn ich diese Krabbeldinger im Fernsehen vorgesetzt bekomme. Wenn die achtbeinigen Ungeheuer aber durch mein Wohnzimmer huschen, dann ist mein Tag gelaufen!
„Wir wollen Veränderung!“ „Lahme Entenregierung!“ Solche mürrischen Stimmen werden immer häufiger laut, während die Uhr unaufhörlich Richtung Stunde Null der Bundestagswahlen 2017 am 24. September tickt. Anstatt sich, wie in den vorigen Jahren, von einer
Bunte Demonstrationen und brennende Barrikaden. Beim G20-Gipfel in Hamburg hat sich Protest von seiner besten und seiner schlimmsten Seite gezeigt. SPIESSER-Autor Samuel war für euch mit seiner Kamera mittendrin im Getümmel. Hier findet ihr seine eindrücklichsten Bilder.
Der SPIESSER ist euer treuer Begleiter in jeder Pause? Oder ist euch das gelb-blaue Jugendmagazin noch nie aufgefallen? Ihr seid zwischen 15 und 17 Jahre alt und habt Lust, das kreative Treiben in einer Redaktion kennenzulernen? Dann laden wir euch ein, in einem Sommerworkshop mit uns zusammen den SPIESSER
Diese Frage habe ich mir neulich im Ethik-Unterricht auch gestellt, als wir über das Gewissen eines Menschen gesprochen haben. Unsere Lehrerin zeigte uns einen Filmausschnitt, welcher ein sehr interessantes Experiment veranschaulichte: Das Milgram-Experiment. Es wurde 1962 das erste Mal vom gleichnamigen
„Elle parle anglais!“ („Sie spricht englisch!“) oder „Mais elle est allemande!“ („aber sie ist doch deutsch!“) sind Sätze die ich in Diskussionen zwischen französischen Schülern über mich und meine prinzipiell liebste Sprache oft zu hören bekam.
Nach langem Streit sind Sido und Bushido nun ein Herz und eine Seele. Zum Beweis haben sie gemeinsam das Album „23“ produziert. SPIESSER-Autorin Franka reichte das nicht: Sie traf die beiden zum Pärchenspiel, dem sogenannten „Eignungstest für die Ehe“...
David Guetta ist aus der DJ-Szene nicht mehr wegzudenken. Jens war für euch bei einem seiner Konzerte und hat mit dem DJ-Phänomen über seine Fans, die Arbeit und Hobbies gesprochen.
Ich habe in einer der letzten Ausgaben des FOCUS einen ähnlichen Artikel gelesen. Dieser hier ist ebenso verständlich, wie informierend geschrieben!
Tolle Arbeit!